Handball Tolle Kulisse beflügelt den TB Wülfrath

Tb · Vor rund 500 Zuschauern fegt der Oberliga-Spitzenreiter den Tabellendritten Fortuna Düsseldorf mit 30:19 aus der Halle und feiert mit dem Sieg die Niederrheinmeisterschaft. Im Mai folgt nun die Relegation um den Aufstieg in die Dritte Liga.

 Mittelfrau Lisa Sippli setzte in der Offensive wesentliche Akzente und erzielte sechs Treffer.

Mittelfrau Lisa Sippli setzte in der Offensive wesentliche Akzente und erzielte sechs Treffer.

Foto: Achim Blazy

Wülfrath - Fortuna Düsseldorf (Frauen) 30:19 (17:9). Als der Abpfiff des Oberliga-Spitzenspiels ertönte, kannte der Jubel im Wülfrather Lager keine Grenzen. "Oh, wie ist das schön", skandierten die TBW-Fans von den Rängen, während die Fortuna-Anhänger eher etwas bedröppelt in die Runde schauten. Zu deutlich war in dieser Partie die Überlegenheit der Gastgeberinnen, die mit dem klaren Sieg die Niederrhein-Meisterschaft perfekt machten und damit in der Aufstiegsrelegation zur Dritten Liga stehen.

Gegner am 6. Mai (19.30 Uhr) und 13. Mai (18 Uhr) ist der Mittelrhein-Meister TSV Bonn. Die erste Begegnung steigt in Bonn, in der zweiten genießen die Wülfratherinnen das wichtige Heimrecht. Dann dürfte die Fliethe-Halle erneut rappelvoll sein. "Diese tolle Kulisse hat beflügelt", gestand Samantha Sklorz, die mit einer starken Leistung zwischen den Pfosten einen großen Anteil am deutlichen Erfolg hatte. Zugleich betonte die Torfrau, die seit sieben Jahren im TBW spielt: "Ich bin so stolz auf die Mädels." Die Teamleistung hob auch Kirsten Buiting hervor. "Das war richtig spannend und am Ende bin ich sehr erleichtert", erklärte die Wülfrather Mannschaftsführerin und ergänzte: "Wir haben richtig daran gezogen."

Vom Beginn an demonstrierten die TBW-Handballerinnen ihren Willen, in eigener Halle den Titelgewinn in trockene Tücher zu bringen. Die Ex-Wülfratherin Leonie Berger warf die Fortuna mit 1:0 in Führung, wenig später glich Lena Heider jedoch zum 1:1 (1.) aus. Nach Pfostentreffern von Berger und Heider brachte Johanna Buschhaus den Spitzenreiter mit 2:1 (4.) in Front und legte dann vom Kreis noch das 3:1 (5.) nach. Glänzend entschärfte Samantha Sklorz den Wurf von Katja Otto - es war die erste einer ganzen Reihe toller Paraden der Torfrau, die sich extrem selbstbewusst zeigte. "Ich hatte richtig Bock auf das Spiel", erklärte sie später die Leistungsexplosion.

Aus dem Rückraum verkürzte Berger auf 2:3 (6.), danach aber neigte sich die Waagschale allmählich zugunsten der Gastgeberinnen. Kirsten Buiting, die konternde Lisa Sippli und erneut Buiting per Siebenmeter erhöhten auf 6:2 (8.) Eine Auszeit der Fortuna verpuffte, vielmehr setzte Sklorz ein weiteres Ausrufezeichen, als sie einen Strafwurf von Leonie Berger hielt. Nach einer Zwei-Minuten-Strafe für Anja Krohm verkürzten die Düsseldorferinnen noch einmal auf 5:6 (12.) - mehr als ein Strohfeuer war das jedoch nicht, denn in den nächsten zehn Minuten erzielte der TBW acht Tore in Folge zur 14:5-Führung. Das hinterließ bei den Gästen durchaus Spuren.

Zur Pause lag die Mannschaft von Lars Faßbender mit 17:9 vorne. Gleich nach dem Wiederanpfiff setzte sich das Fortuna-Team zunächst besser in Szene. Jasmin Jarendt und Maria Grimberg verkürzten auf 11:17 (32.). Dann aber zogen die Wülfratherinnen das Tempo wieder an. Nach ihrem Treffer zum 18:11 aus dem rechten Rückraum reckte Lena Heider beide Fäuste in die Höhe, Daria Blume legte das 19:11 nach. Zwar scheiterte Julia Steinhausen an der bereits nach 20 Minuten für Lena Kubitscheck eingewechselten Fortuna-Torfrau Katja Grewe, doch auf der anderen Seite brachte Sklorz die Düsseldorferin Lea Otten zur Verzweiflung. Immer öfter trafen die Gäste zudem das Torholz, mehrmals sprang der Ball vom Innenpfosten ins Feld zurück - vom Glück war die Fortuna sicher nicht begünstigt.

Zu den schönsten Toren in der Schlussphase zählte der Treffer von Kristin Gipperich zum 23:15 (46.) - per Heber überwand sie Keeperin Grewe. Und Daria Blume setzte sich kraftvoll durch, erzielte in Unterzahl das 27:16 (54.). Als Kirsten Buiting trotz numerischer Unterlegenheit gar auf 28:16 erhöhte, hatte Fortuna-Trainerin Ina Mollidor noch einmal Redebedarf. In den letzten sieben Minuten durfte dann auch noch mal Sabine Naßenstein ran. Und die erfahrene Torhüterin hatte ihr ganz spezielles Erfolgserlebnis, als sie einen Wurf von Maria Grimberg ins rechte untere Eck reaktionsschnell mit dem Fuß um den Pfosten herum spitzelte.

(RP)
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