Skaterhockey Torjagd auf Rollen

Hilden · Das Junioren-Team der Crash Eagles Kaarst ist neuer Deutscher Meister im Inline-Hockey. Erstmals richteten die Hilden Flames den Titelkampf aus.

 Die Köln-West Rheinos (rote Trikots) besiegen die Berlin Buffalos mit 5:1.

Die Köln-West Rheinos (rote Trikots) besiegen die Berlin Buffalos mit 5:1.

Foto: Dietrich Janicki

Acht Feldspieler bewegen sich gekonnt auf ihren Inlinern und rasen blitzschnell dem roten Ball hinterher. Zwei der Sportler spielen sich mit ihren Hockeyschlägern den Ball zu und starten zum Angriff. Schließlich prallt der Ball am Torpfosten ab.

Am Wochenende kämpften die sieben besten Inline-Skaterhockey-Mannschaften aus ganz Deutschland bei der Deutschen Junioren-Meisterschaft um den Sieg gespielt. Zum ersten Mal stiegen diese Titelkämpfe in Hilden. Die U19-Spieler traten in der Dr.-Ellen-Wiederhold-Halle an. Die zweitägige Juniorenmeisterschaft bestand aus einer Vorrunde, in der die Mannschaften zunächst Partien über zweimal zwölf Minuten absolvierten. Danach folgte das Halbfinale mit zweimal 15 Minuten Spielzeit und schließlich das Finale über dreimal 15 Minuten.

Tobias Schubert und Gernot Fürst von den Hilden Flames setzten sich dafür ein, dass das Turnier in der Itterstadt über die Bühne ging. "Wir möchten Inline-Skaterhockey bekannter machen und stärker mit dem deutschen Verband zusammenarbeiten. Außerdem ist die Veranstaltung eine gute Einnahmequelle für unseren Verein", erklärt Gernot Fürst, Abteilungsleiter der Flames.

Mannschaften aus Bayern, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Berlin und Niedersachsen traten beim Turnier an. NRW hat dabei die meisten Junioren-Ligen. "In NRW gibt es zehn Junioren-Ligen und in anderen Bundesländern teilweise maximal eine Juniorenliga. Unser Bundesland ist bei den Nachwuchsmannschaften führend und extrem stark", so Fürst.

Die Hildener Flames arbeiten noch an ihrem Aufstieg von der Zweiten in die Erste Liga, um künftig auch bei den Deutschen Meisterschaften anzutreten. Doch die Flames haben Probleme, das Ziel zu realisieren. "Der Hildener AT hat keine weiteren Hallen- und Trainingszeiten mehr für uns, sodass die Herrenmannschaften nur einmal pro Woche trainieren können. Außerdem haben wir für das Training nur das halbe Feld zur Verfügung", erzählt Fürst. Auch die geplante Damenmannschaft kann erstmal nicht realisiert werden: "Wir haben einfach gar keine Trainingszeiten für eine Damenmannschaft, und insgesamt hindert uns diese Situation daran, erfolgreich zu sein."

Gute Spieler verlassen die Mannschaft und wechseln zu den anderen Klubs in der Umgebung. "Die guten Nachwuchsspieler gehen dann nach Langenfeld, Kaarst oder Düsseldorf. Die Hallenzeiten bei den anderen Sportarten im Hildener AT sind ungleich verteilt und das, obwohl unser Verein extrem gewachsen ist", sagt Fürst. Insgesamt acht Mannschaften vom Herrenbereich bis zu den Bambini (U 10) gibt es bei den Hildener Flames. "Wir haben eine sehr familiäre Gemeinschaft zu allen Altersklassen im Verein und helfen uns gegenseitig. Das schweißt zusammen", fügt Gernot Fürst hinzu.

Die Neubeurer Turmfalken aus Bayern in ihren rot-weißen Trikots spielen gegen die im braunen Leibchen antretenden Bissendorf Panther aus Niedersachsen. Zielstrebig versuchen die Spieler, den Ball für sich zu gewinnen. Dabei geht es auch etwas härter zu. Gegenseitig schubsen sich die Akteure weg, prallen gegeneinander oder fallen zu Boden. Durch die gepolsterte Spielkleidung und die Hockeyhelme verletzt sich aber niemand. Ein Sportler erkämpft den Ball und handelt schnell. In wenigen Sekunden schlägt er den Puck ins Tor der gegnerischen Mannschaft. Das Publikum jubelt. Es steht 5:0 für die Bissendorf Panther. Die letzten Sekunden der Anzeigetafel laufen rückwärts herunter. Dann ertönt die Sirene - das Spiel ist vorbei.

Julia Müller und Benjamin Fürst spielen selbst bei den Hildener Flames und haben bei dem Turnier geholfen und zugeschaut. "Die Spieler der Juniorenmeisterschaft haben eine gute Ausdauer, können technische Tricks und sind sehr schnell. Das ist wirklich beeindruckend", findet Benjamin Fürst. Julia Müller macht den Sport gerne: "Er ist sehr abwechslungsreich und Schnelligkeit ist gefragt. Zum Glück konnte ich vorher schon Eislaufen, sodass ich mit den Inlinern keine Probleme hatte", erzählt sie. Anders als Benjamin Fürst: "Ich habe vor vier Jahren am Anfang nur das Inlinerfahren trainiert und als ich sicher genug war, durfte ich auch spielen. Der Anfang war nicht leicht."

(eku)
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