Triathlon Triathlon ist für alle eine Herausforderung

Hilden · Schweiß und Tränen der Freude, manchmal auch der Enttäuschung flossen beim Schülertriathlon der Hildener AT. Ehrgeizig und motiviert nahmen rund 200 Sportler zwischen sechs und 17 Jahren teil - siegreich waren sie alle.

 Der Chip für die Zeitmessung ist am Fußgelenk befestigt. Nach dem Schwimmen müssen die Athleten schnell in die Schuhe schlüpfen - fürs Radfahren und Laufen.

Der Chip für die Zeitmessung ist am Fußgelenk befestigt. Nach dem Schwimmen müssen die Athleten schnell in die Schuhe schlüpfen - fürs Radfahren und Laufen.

Foto: Staschik

Fokussiert blicken sie über das Wiesengelände: das Schwimmbecken auf der einen Seite, die Wechselzone mit den Rädern, die Lenker an Lenker an einer Stange hängen, auf der anderen. Dazwischen die mit Bäumen gesäumte Öffnung in den Wald. Konzentriert scheinen die jüngsten Triathleten vor dem Start in sich zu gehen, die Strecke mental abzulaufen. Und dann schallt es über die Lautsprecher: Die nächsten Starter mögen sich unter der gelben Rutsche versammeln. Hier erhalten sie die letzten Anweisungen von Jugendtrainer Wolfgang Döpper.

 Helmpflicht: Die kleinen Radler gingen gut behütet auf die Strecke.

Helmpflicht: Die kleinen Radler gingen gut behütet auf die Strecke.

Foto: Olaf Staschik

Dann machen sich die Starter auf, in Richtung Schwimmbecken. Und hinter ihnen - im Schlepptau - ebenso aufgeregte Eltern und Vereinskameraden, willens ihre Athleten tatkräftig zu unterstützen und anzufeuern. Letzte Lockerungen am Beckenrand. Der Lautsprecher knackt und eine Computerstimme zählt den Countdown: drei, zwei, eins. Zu hören ist dann nur der laute Knall der Startschusspistole und gleich darauf das Plätschern des Wassers, als die Sportler ins Becken springen. Die Zuschauer klatschen laut, rufen, feuern ihre Teilnehmer an. Die jungen Athleten kämpfen sich durchs Wasser. Die ersten kommen an, steigen mit einem kräftigen Sprung aus dem Wasser und rennen los, über den gepflasterten Boden zwischen den Schwimmbecken zur Wiese, einen Hügel hinab zur Wechselzone, wo die Räder stehen, ziehen im Lauf Badekappe und Schwimmbrille vom Kopf. Schnell in die Schuhe geschlüpft und die Startnummer um die Taille gebunden, laufen die ersten mit dem Rad die Wiese hinab zum Wald, wo sie aufs Rad steigen und los düsen.

Auf dem Gelände wird es langsam ruhig, als auch die letzten Starter mit dem Rad in den Wald verschwinden. Die Zuschauer, die am Streckenrand teilweise mitgelaufen waren, sammeln sich jetzt im oberen Bereich der Strecke, wo sie ihre Sportler in Empfang nehmen wollen. Es vergehen einige Minuten, dann laufen die ersten wieder zur Wechselzone, um das Rad abzustellen. Bloß keine wichtigen Minuten verlieren. Als das Rad hängt, laufen sie wieder los.

Jetzt den Hügel hinauf: Noch eine große Runde über das Gelände laufen. Gesicht und Rücken der Läufer sind mit braunen Spritzern des matschigen Waldbodens versehen. Die Anstrengung zeichnet sich deutlich in ihren Gesichtszügen ab. Die Zuschauer klatschen wieder kräftig, feuern sie an: "Los, du schaffst es." Das Tempo wird angezogen, die Athleten beißen die Zähne zusammen, überwinden den kleinen Hügel und sprinten wieder los. In den Beinen sind die geschwommenen Bahnen und die gefahrene Waldstrecke zu spüren. Einige greifen sich an die Hüfte, atmen schwer. Seitenstiche. Sie laufen, bis der Schmerz vergeht und aktivieren kurz vor dem Ziel ihre letzten Kräfte. Die ersten kommen an, völlig erschöpft, schwer atmend, fällt ein Kind in die Arme seiner Eltern. "Großartig, das hast du toll gemacht", sagt die Mutter, klopft ihrem Kind, das erschöpft in ihren Armen versunken ist, anerkennend auf den Rücken. Andere brechen in Tränen aus. Nicht unbedingt wegen der Platzierung, viel mehr wegen der Anstrengung, der Aufregung, dem eigenen Druck, sagt Henning von der Ahe, Leiter der Triathlon Abteilung des AT Hilden.

Abseits der Strecke sitzt die neunjährige Julina Czerniewicz neben ihrem Vater: Sie hat ihren Lauf bereits hinter sich, lief als Erste ihrer Altersklasse durchs Ziel. Die Strapazen der Strecke sind ihr noch ins Gesicht geschrieben, aber sie ist glücklich: "Ich bin jetzt platt, aber es ist ein schönes Gefühl." Mit dem Sieg in Hilden hat die Haanerin, die seit zwei Jahren im HAT trainiert, nämlich auch den Rheinland Nachwuchs Cup gewonnen.

Ziel des Schülertriathlons ist es eigentlich nicht, den Leistungsgedanken zu fördern, betont von der Ahe: "Uns geht es in erster Linie darum, Kinder an den Triathlon heranzuführen, neue Kinder für diesen Sport zu begeistern." Die meisten Teilnehmer seien zwar Vereinskinder, die regelmäßig für Triathlon-Wettkämpfe trainieren, "es kommen aber auch immer wieder neue Kinder dazu".

(sebu)
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