Handball Unitas-Frauen stellen sich neu auf

Haan · Der Vorstand zog die zweite Mannschaft aus der Verbandsliga zurück. Das neue Trainergespann Rudi Lichius und Cordula Schwirblatt soll jetzt eine Erstvertretung formieren, die mittelfristig in die Handball-Oberliga aufsteigt.

 Marisa Kinscheck gehört zu den groß gewachsenen Akteuren im neu formierten Rückraum der Unitas.

Marisa Kinscheck gehört zu den groß gewachsenen Akteuren im neu formierten Rückraum der Unitas.

Foto: Archiv/Staschik

In der vergangenen Saison gingen die Unitas-Handballerinnen mit zwei Mannschaften optimistisch in die Meisterschaftsrunde. Die Haaner Erstvertretung zählte in der Verbandsliga-Gruppe eins nach Rang fünf in der Vorsaison nun zum Favoritenkreis im Titelkampf. Die Zweite hingegen backte als Aufsteiger eher kleinere Brötchen, nannte den Klassenerhalt in der Parallelgruppe als Ziel.

 Rudi Lichius nennt die Aufgabe in Haan anspruchsvoll.

Rudi Lichius nennt die Aufgabe in Haan anspruchsvoll.

Foto: Janicki

Letztlich erlebten beide Mannschaften eine Saison mit Höhen und Tiefen. Die Erste steigerte sich aber nach einer durchwachsenen Hinrunde, kletterte nach der Winterpause unter der Regie von Spielertrainerin Steffi Stemmler ins obere Tabellendrittel, verpasste jedoch durch eine Niederlage am letzten Spieltag den Aufstieg in die Oberliga. Die zweite Mannschaft wechselte zwischendrin den Coach und machte im Endspurt den anvisierten Klassenerhalt perfekt.

Interne Querelen machten die Zusammenarbeit der Teams nicht einfach. Die Konsequenz: Der Unitas-Vorstand zog die zweite Mannschaft in die Landesliga zurück, um so den Aufbau eines leistungsorientierten Verbandsliga-Teams zu forcieren, das mittelfristig den Aufstieg in die Oberliga schaffen soll. Als Trainer für die Erstvertretung verpflichtete die Haaner Führungsetage mit Rudi Lichius und Cordula Schwirblatt ein erfahrenes Gespann, das in den Jahren zuvor erfolgreich beim TB Wülfrath wirkte.

"Eine interessante und anspruchsvolle Aufgabe", erklärt Lichius, der gemeinsam mit seiner Trainerkollegin ein klares Ziel formuliert: "Wir wollen uns die ganze Saison über in der oberen Tabellenhälfte aufhalten. Platz fünf streben wir an - wenn es mehr wird, wehren wir uns nicht."

Seit dem 1. Mai formiert das Duo aus den Leistungsträgern der ersten und zweiten Mannschaft der vergangenen Saison ein schlagkräftiges Verbandsliga-Team, das Nicole Blume und Irene Ubejwolk ergänzen - beide kommen vom TB Wülfrath. Aktuell besteht der Kader aus 13 Feldspielerinnen und drei Torleuten. "Menschlich und spielerisch stimmt es", betont Lichius, der ursprünglich noch drei weitere Spielerinnen verpflichten wollte. "Die sind aber kurzfristig wieder abgesprungen und nach Radevormwald/Herbeck gegangen." Eine überraschende Entwicklung, doch der Coach trägt nicht lange Trauer. "Wir sehen nur das Ergebnis - diese Entwicklung konnten wir nicht beeinflussen", stellt er nüchtern fest. Ähnlich gelassen registriert er den vorläufigen Ausfall der schwangeren Torfrau Linda Scharf. Denn mit Carola van Hueth steht noch eine "extrem erfahrene" Torhüterin zur Verfügung, und auch Simone Schmittgen sammelte in der Unitas-Zweiten bereits Verbandsliga-Erfahrung.

In der Vorbereitung nehmen vor allem Taktik und Technik einen breiten Raum ein. "Die Laufwege und das Timing muss stimmen. Wir arbeiten deshalb auch im athletischen Bereich viel mit dem Ball, damit die Spielerinnen da Sicherheit bekommen", erklärt Lichius. Doch seine Eindrücke der vergangenen Wochen sind positiv. "Die Mannschaft verfügt über Qualität und Spielintelligenz und verinnerlicht die Dinge ganz gut."

Der Schwerpunkt lag bislang auf der Offensive. "Die Mischung stimmt", glaubt Lichius, zumal alle Positionen im Team doppelt besetzt sind. So stehen im Rückraum große und athletische, aber auch kleine und schnelle Handballerinnen zur Verfügung. Und die Außen im Kader können auch am Kreis agieren. Diese Variabilität spielt dem Trainergespann in die Karten. "Es ist erfreulich, wie sich die Spielerinnen da ergänzen. Wir wollen den Gegner permanent unter Druck halten, und das geht besser ohne Spezialisten", unterstreicht Lichius. Das gilt auch für die Verteidigung. Als Basis setzen die Trainer hier auf eine kompakte 6:0-Deckung, wollen aber auch die 5:1-Formation mit offensiver Ausrichtung schulen.

(RP)
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