Lokalsport Unitas gegen "unbekannten" ART unter Druck

Mettmann · Nach dem Trainerwechsel bei den Düsseldorfern weiß der Handball-Oberligist nicht so recht, was ihn heute (19.30 Uhr) erwartet.

Unitas Haan - ART Düsseldorf. Vor der heutigen Begegnung im Ausweichquartier am Bandsbusch (19.30 Uhr) gegen den ART Düsseldorf stehen die Handballer von Unitas Haan genau da, wo sie fast vor knapp einem Jahr standen. Nämlich mit nur zwei Punkten am Tabellenende der Oberliga. Damals kostete die 28:30-Niederlage gegen die Rather dem damaligen Trainer Jörg Müller nach vier erfolgreichen Jahren den Job. Dem Haaner Vorstand um Martin Blau riss nach neun Spieltagen der Geduldsfaden.

Müller, mittlerweile beim westfälischen Oberligisten HSG Gevelsberg-Silchede unter Vertrag, wurde von seinem damaligen Co-Trainer und jetzigem Unitas-Coach Ronny Lasch abgelöst. Lasch gelang es, die Trendwende zu schaffen und die Mannschaft noch auf einen einstelligen Tabellenplatz zu führen. Dementsprechend optimistisch vereinbarte er mit dem Haaner Vorstand auch seine Ziele für die laufende Spielzeit. Die Nordrheinliga, sprich Platz sieben, soll es werden, hatte er diktiert. "Wir können nicht automatisch davon ausgehen, dass wir wieder so eine Rückrunde spielen", sagt Lasch, der darauf vertraut, die Sperre im Kopf seiner Spieler erneut lösen zu können. "Natürlich stehe ich genauso unter Druck wie das ganze Team. Ich weiß ja, welche Diskussionen letztes Jahr um diese Zeit liefen", sagt Lasch. "Daher wäre es schön, wenn wir gegen ART punkten. Das hilft uns allen."

Eine richtige Vorbereitung ist für den Haaner Übungsleiter auf die Aufgaben am Wochenende momentan allerdings kaum möglich. Die Schließung der Halle Adlerstraße für die Flüchtlingsunterbringung sorgt für unbefriedigende Trainingszeiten. Freitags und Montag abends um 21.30 Uhr und dienstags 18 Uhr stehen aktuell die Ausweichstätten zur Verfügung. "Das ist nicht ideal, soll aber keine Entschuldigung für unseren verpatzten Saisonstart sein", sagt der 32-Jährige. Die taktische Ausrichtung des ART ist nach dem Trainerwechsel, von Khalid Khan zu Dasko Bilanovic, ebenfalls über den Haufen geschmissen. "Bei Khalid wussten wir, auf was wir uns einstellen mussten. Jetzt ist ART der große Unbekannte."

Überhaupt scheinen die Landeshauptstädter wieder zu Ruhe gekommen zu sein. Schon vor dem Trainer-Theater herrschte bei der ART seit Saisonbeginn das Chaos. Durch offensichtlich veruntreute Gelder durch den ehemaligen Abteilungsleiter ging es für den ehemaligen Bundesligisten sogar ums nackte Überleben. Nur durch eine freiwillige Sonderzahlung und großzügige Spenden der Mitglieder wurde der Fortbestand der Handballabteilung gesichert. Jetzt herrscht auch sportlich gute Stimmung. Dementsprechend müssen sich die Gartenstädter auf ihre eigenen Stärken besinnen. Kleinigkeiten, die sein Team runterziehen zu vermeiden, das ist Laschs Devise. "Wenn jeder nur ein, zwei Fehler weniger macht", rechnet der Coach vor, "würden wir nicht nur 35 Minuten gut spielen, sondern schon 55 Minuten." Damit hätten die Grün-Weißen laut ihres Trainers schon einige Punkte mehr gehabt. "Wir haben alle Fehler gemacht. Auch ich. Jetzt haben wir alle einen Schnitt gemacht und wollen die Wende schaffen", sagt der Coach angesichts der positiven Eindrücke aus einer internen Aussprache.

Gerade der heutige Gast könnte dabei als ein gutes Beispiel dienen und als Aufbaugegner fungieren. Damit würde das ART-Spiel wieder als eine Wende in der Saison dienen.

(erd)
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