Handball Unitas spielt an der Walder Straße

Djk · Die Haaner Handballer müssen wegen einer neuen Flüchtlingswelle umziehen.

Unitas Haan - TuSEM Essen II. Gestern Nachmittag war bei den Verantwortlichen der DJK Unitas Haan plötzlich Hektik angesagt. Der Grund: Am Montag kommen in der Stadt 150 Flüchtlinge an, die in der Halle an der Adlerstraße Unterschlupf finden soll. Für die Handballer ist das der Gau.

"Das war der denkbar ungünstigste Zeitpunkt, von dieser Maßnahme zu erfahren", seufzt Ronny Lasch. Den Trainer des Oberligisten nervte vor allem die sture Haltung des Handballverbandes Niederrhein. "Wir müssen das Spiel in der Halle an der Walder Straße austragen, weil die frei ist", berichtet Lasch. Allerdings wirft das für die Haaner einige Probleme auf. Das fängt bei den Zuschauern an, die in dieser Halle nur in begrenzter Zahl von der Empore zuschauen können - Sitzplätze gibt es keine. Damit reduzieren sich für den Verein die fest eingeplanten Eintrittsgelder. Und weil auch Getränkeverkauf und Catering nur eingeschränkt laufen können, vergrößert sich das pekuniäre Loch. Von den organisatorischen Problemen ganz zu schweigen. "Wir haben ja schon alles in der Halle an der Adlerstraße vorbereitet, müssen jetzt wieder alles rausholen", erzählt Lasch.

Der Trainer hätte sich eine flexiblere Haltung von HVN-Spielleiter Peter Monschau gewünscht. "Schließlich trifft den Verein am Umzug keine Schuld. Und es ist eine Problematik, die über ganz Deutschland hinweg rollt. Da sollte man am Freitagnachmittag auch mal Mensch sein und einem Verein die Möglichkeit bieten, das Spiel auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen", findet Lasch deutliche Worte. Zumal es für die Unitas-Handballer in der Halle an der Walder Straße im Gegensatz zur Heimstätte an der Adlerstraße ein striktes Harzverbot gibt. "Wenn die Essener, die von der Jugend an das Harzen gewöhnt sind, sich nicht daran halten, müssen wir als Verein die Folgen tragen."

Angesichts der Umstände mag Ronny Lasch noch gar nicht an die Partie heute Abend (19 Uhr) gegen die junge TuSEM-Truppe denken. "Die sind technisch sehr gut ausgebildet und uns in der Schnelligkeit eine Ecke voraus", rechnet der Haaner Trainer mit einer Aufgabe, die auch ohne die widrigen Begleiterscheinungen schwierig genug ist. Eine Prognose mag Lasch deshalb nicht stellen. Immerhin kann er auf alle Akteure des Oberliga-Kaders bauen. "Wir müssen alles ausblenden und unsere Leistung bringen", hofft er aber auf ein versöhnliches Ende.

(RP)
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