Lokalsport Unitas will Adler-Meisterfeier verderben

Mettmann · Spitzenreiter Adler Königshof kann mit einem Sieg gegen die Haaner Oberliga-Meister werden. Doch das Team von Jurek Tomasik hätte nichts dagegen, wenn sich die Krefelder mit dem Feiern noch eine Woche gedulden müssten.

 Unitas-Trainer Jurek Tomasik hat eine taktische Marschroute für das Spiel gegen den Spitzenreiter und hat diese seinem Team auch vermittelt.

Unitas-Trainer Jurek Tomasik hat eine taktische Marschroute für das Spiel gegen den Spitzenreiter und hat diese seinem Team auch vermittelt.

Foto: Olaf Staschik

DJK Adler Königshof - DJK Unitas Haan. Obwohl die Handballer von Unitas Haan am Sonntag (17 Uhr, Halle Königshof/Krefeld) immerhin als Tabellendritter beim Spitzenreiter Adler Königshof zum Top-Spiel der Oberliga antreten, gehen sie als krasser Außenseiter in die Partie. Der Tabellenführer ist bisher mit nur einem Remis, dieses ausgerechnet beim Tabellenletzten SG Überruhr, noch von keinem Team bezwungen worden.

"Die Rollen sind klar verteilt", sagt Unitas-Trainer Jurek Tomasik recht locker und schiebt die Favoritenrolle bewusst an den Gastgeber. Zumal die Adler um ihren Trainer Dirk Wolf und dem Ex-Unitas Keeper Stefan Greadtke mit 39:1-Punkten zwölf Punkte vor dem Tabellenzweiten TV Angermund liegen und schon mit einem Remis auch theoretisch nicht mehr eingeholt werden können und somit ihr Meisterstück perfekt machen würden.

Allerdings will der Haaner Coach auf keinen Fall schon im Vorfeld die Flinte ins Korn schmeißen und die Punkte mit einer Schleife als Geschenk verpackt nach Krefeld mitbringen. "Wir wollen mit unseren Mitteln versuchen, das Optimum herauszuholen. Wir wissen, dass die Königshofer offensiv spielen und wollen schauen, was wir dagegen tun können", erklärt der Übungsleiter, der sich gerne als Spielverderber präsentieren und dem Ligaprimus die Feierlaune zumindest für den Abend verderben würde.

Die Unitas-Anhänger dürften ihre Mannschaft derweil optimistisch zum Tabellenführer begleiten. Hat sie sich doch seit der 23:34-Hinspielniederlage um einiges gesteigert und trotz einer dünnen Personaldecke den aktuellen Rang erspielt. Die Mannschaft hat die Vorgaben ihres Trainers offensichtlich schnell verinnerlicht und strahlt ein ganz anderes Erscheinungsbild aus als noch ein Jahr zuvor. Auf die Frage, ob ihm sein Abschied beim Anblick dieser Entwicklung nicht leid tue antwortet Tomasik gewohnt sachlich und nüchtern. "Diese Momente gibt es im Sport immer wieder. Irgendwann musste ich eine Entscheidung treffen und das habe ich getan. Groß Zeit, darüber nachzudenken, hatte ich nicht. Weil wir uns auf jedes Spiel intensiv vorbereiten müssen", sagt der ehemalige polnischer Nationalspieler, um dann die Türe zu seiner Gedanklichen Gefühlswelt vielleicht doch zu öffnen. "Vielleicht kommen beim letzten Spiel bestimmte Gefühle hoch, wenn wir gegen Lobberich, meinem Verein vor Haan, spielen."

Danach richtet Tomasik den Blick aber sofort wieder aufs Wochenende. "Wir werden alles geben. Wenn man das tut und dennoch verliert, kann man trotzdem zufrieden sein", sagt der Solinger, der bei seinem dünnen Kader übrigens einen großen Vorteil sieht: "Es kann sich keiner darüber beschweren, dass er zu wenig Spielanteile hat."

Wenig Spieler - volle Leistung - und vielleicht sogar Punkte beim Tabellenführer?

(RP)
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