Fußball VfB 03 braucht mehr Biss im Zweikampf

Mettmann · Die Hildener Fußballer rutschen aktuell auf den ersten Platz in der Abstiegszone ab. Jetzt setzen sie auf bewährte Tugenden und wollen mit einem Sieg über die U 23 des MSV Duisburg das Tabellenbild wieder gerade rücken.

VfB 03 Hilden - MSV Duisburg U 23. Erstmals in dieser Saison stehen die Fußballer des VfB 03 auf einem Abstiegsplatz. Denn am Mittwoch gewann das bisherige Schlusslicht ETB SW Essen das Kellerduell gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter mit 2:1. Dadurch ist die neue Mannschaft von Toni Molina, der im Sommer von der Itterstadt ins Ruhrgebiet wechselte, punktgleich mit den Hildenern, kletterte aber aufgrund des wesentlich besseren Torverhältnisses auf Rang 12. Die Ausgangslage des VfB 03 vor der Partie gegen die U 23 des MSV Duisburg verändert das kaum. Denn allen Beteiligten ist klar: Es müssen endlich wieder Punkte her.

"Wir sind zu Hause noch ungeschlagen und wollen am Sonntag den zweiten Heimsieg holen", unterstreicht Georg Kreß. Der Trainer ist optimistisch, dass dieses Unterfangen gelingt. "Ich habe fast alle Mann an Bord", nennt er einen Grund. Lediglich Robin Reuter (schwere Prellung), Manuel Mirek (Augenprobleme) und Florian Grün fehlen. Der Neuzugang vom Wuppertaler SV musste zuletzt nach einem Schlag aufs Sprunggelenk pausieren, fiel deshalb auch vergangenen Sonntag in Bocholt aus. Und den Trainingsversuch Anfang der Woche brach der 25-Jährige ab. "Die Schmerzen ziehen in die Achillessehne rein", berichtet Kreß. Den Ausfall des Innenverteidigers nimmt der Coach jedoch gelassen. Weil Nils Remmert an der Seite von Manuel Schulz in den Partien gegen Fortuna Düsseldorf und in Bocholt zu überzeugen wusste, betont der Coach: "Da habe ich überhaupt keine Bauchschmerzen."

Wesentlich mehr Sorge bereitet dagegen der Gesamteindruck, den die Hildener in Bocholt hinterließen. "Das war mir zu leblos - ich will am Sonntag eine andere Leistung sehen", bekennt Kreß. Und kündigt deshalb Änderungen in der Startformation an. Zumal er aus dem Vollen schöpfen und damit den Konkurrenzdruck erhöhen kann. Über die Aufstellung sollte gestern Abend auch ein internes Spiel Aufschluss geben.

Die Grundlagen für eine gute Vorstellung legten die Fußballer des VfB 03 in einer intensiven Trainingseinheit am Mittwochabend auf dem Kunstrasen am Bandsbusch. Dabei stand nicht nur die Taktik im Vordergrund. "In anderen Vereinen nennt man es vielleicht Krisensitzung: Wir haben eine offene Diskussion geführt, weil das im Moment einfach zu wenig ist, was da kommt", erzählt Stefan Schaumburg. Der Vizekapitän unterstreicht: "Wir können es nicht nur spielerisch richten, sondern wir müssen über Kampf und Leidenschaft kommen."

Ähnlich wie in Bocholt treffen die Hildener auf eine sehr spielstarke Mannschaft. Jetzt aber wollen sie mit einem Schuss mehr Aggressivität punkten. "Wir spielen oft viel zu lieb", hat Schaumburg erkannt. Und es fehlt das wesentliche Momentum. "Es fehlte zuletzt der Wille, das Spiel auf jeden Fall gewinnen zu wollen." Da schließt sich der 26Jährige nicht aus. "Es liegt an der eigenen Motivation - jeder sollte sich mal an die eigene Nase fassen." Denn unabhängig von der jeweiligen Tagesform gilt: "Prinzipiell muss das Thema Bereitschaft stimmen, der hundertprozentige Wille, wirklich einen Zweikampf gewinnen zu wollen." Die Führungskraft des VfB 03, die im Mittelfeld die spielerischen Akzente setzen soll, will am Sonntag mit gutem Beispiel vorangehen. "Im Moment denke ich eher, statt zu lenken. Jetzt will ich versuchen, das Lenkrad fest in die Hand zu nehmen", verspricht Schaumburg. Allein kann er es aber nicht richten - das wissen jetzt auch seine Kollegen.

(RP)
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