Fußball VfB 03 geht entspannt ins Derby

Mettmann · Toni Molina sieht seine Mannschaft im Duell bei den akut abstiegsgefährdeten Baumbergern nicht unter Zugzwang. Nach dem Hinspielsieg peilt der Hildener Trainer diesmal ein Remis an.

Fußball: VfB 03 geht entspannt ins Derby
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Sportfreunde Baumberg - VfB Hilden. In der Hinrunde entwickelte sich das Derby zu einer spannenden Oberliga-Begegnung, in der am Ende die Fußballer des VfB 03 das glücklichere Ende für sich verbuchten. Auch diesmal dürfte das Lokalduell eine intensive emotionale Note haben. Denn beide Mannschaften wollen im Kampf um den Klassenerhalt wichtige Punkte einfahren. Allerdings gilt das noch mehr für die Baumberger, die aktuell auf einem Abstiegsplatz stehen, vier Zähler hinter Rang 14, der unter normalen Umständen in dieser Saison die Rettung verspricht. Besser ist die Ausgangslage der Hildener, die derzeit Rang zwölf behaupten und zwölf Punkte mehr als die Sportfreunde auf dem Konto haben.

Von einer Favoritenrolle mag Toni Molina dennoch nichts wissen. "Ich wäre schon mit einem Unentschieden zufrieden", sagt der Trainer des VfB 03. Und betont: "Wir können die Partie ganz entspannt angehen. Einen Sieg brauchen wir nicht." Den Grund schiebt der 42-Jährige gleich hinterher: "Wir spielen eine gute Rückrunde, müssen einfach nur so weitermachen und die Ruhe bewahren." 40 Zähler gibt Molina als Ziel aus: "Das reicht für den Klassenerhalt." In den ersten acht Rückrundenbegegnungen holte seine Mannschaft acht Punkte. Mindestens genauso viel wollen die Hildener in den letzten neun Partien bis zum Sommer noch einfahren, um den Oberliga-Verbleib auch im zweiten Jahr unter Dach und Fach zu bringen.

Für einen Akteur hat das Derby am Sonntag (15 Uhr, Mega-Stadion, Sandstraße) abseits aller Rechenspiele auf jeden Fall einen individuellen Reiz. "Ich habe immerhin fünf Jahre in Baumberg gespielt", berichtet Fabian Andree. Für den Mittelfeldmann waren die Sportfreunde die zweite Seniorenstation überhaupt in seiner Fußballkarriere. Deshalb betont der 29-Jährige nun: "Ja, das ist schon ein besonderes Spiel für mich."

Das Gesicht des Kontrahenten hat sich allerdings erheblich gewandelt. Die Konstante bildet für Fabian Andree aber Salah El Halimi. Der aktuelle Chefcoach der Baumberger spielte früher selbst in Hilden, wechselte später zu den Sportfreunden und avancierte schließlich zum spielenden CoTrainer. "Wir sind früher oft gemeinsam zum Training gefahren. Jetzt halten wir immer noch Kontakt, schreiben uns häufig SMS", plaudert Andree aus dem Nähkästchen.

Trotz der freundschaftlichen Bande will der Kapitän des VfB 03 jedoch keine Geschenke verteilen. Seit drei Jahren trägt das Hildener Eigengewächs bereits wieder das Trikot seines Heimatvereins und stellt fest: "Klar wollen wir gewinnen. Es wird Zeit, dass wir mal wieder drei Punkte einfahren." Allerdings relativiert Andree im gleichen Atemzug: "Wir können mit einem Zähler auf jeden Fall besser leben als die Baumberger." Der Bankkaufmann ist zweifelsohne auch auf dem diplomatischen Parkett leichtfüßig unterwegs. Die Baumberger Mannschaft sieht Fabian Andree ähnlich strukturiert wie den TV Jahn Hiesfeld, der zuletzt in Hilden in Überzahl einen Sieg einfuhr. Also ein Team mit individueller Klasse und guter finanzieller Basis, das den eigenen Ansprüchen hinterherhinkt. Allerdings kassierten die Fußballer des VfB 03 eine unglückliche Niederlage, die Andree aufgrund einer Gelb-Sperre nur in der Zuschauerrolle erlebte. "Hiesfeld war nicht besser, und wir haben in der zweiten Halbzeit auch in Unterzahl Druck gemacht", findet der Mittelfeldstratege. Und verweist auf die Tugenden der Hildener: Geschlossenheit, Teamgeist und Moral. "Geld allein schießt keine Tore", sagt er und meint das keinesfalls als Phrase.

Im Derby will Andree am Sonntag nun wieder seinen Teil dazu beitragen, dass die Fußballer des VfB 03 in die Erfolgsspur zurückkehren. Das bleibt Asterios Karagiannis dagegen verwehrt. Der Torhüter, der sich in der Partie gegen den TV Jahn Hiesfeld außerhalb des Strafraums einen dicken Patzer leistete, als er den Ball nicht geschickt klärte, sondern den Ball vielmehr auf den Körper von Stürmer Danny Rankl jagte - und die Kugel von da an seine Hand sprang. Die Quittung für die fällige rote Karte folgte auf dem Fuß: Der Verband sprach eine dreiwöchige Sperre aus. "Eine blöde Aktion - es ist halt passiert", kommentiert Andree gelassen. Für Karagiannis rückt nun wieder Malte Engelhardt zwischen die Pfosten. "Malte hat unser volles Vertrauen. Auch er ist ein sicherer Rückhalt", stärkt der Kapitän dem Keeper den Rücken - und unterstreicht damit seine Führungsqualitäten.

(RP)
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