Fußball VfB 03 ist im Derby auf Wiedergutmachung aus

Mettmann · In der vergangenen Saison zogen die Hildener gegen Ratingen 04/19 zweimal den Kürzeren. Das soll sich am Sonntag ändern.

 Stefan Schaumburg will gegen Ratingen 04/19 als echter Mannschaftsführer wieder vorangehen.

Stefan Schaumburg will gegen Ratingen 04/19 als echter Mannschaftsführer wieder vorangehen.

Foto: Olaf Staschik

VfB 03 Hilden - Ratingen 04/19. Das ist Stefan Schaumburg auch schon lange nicht mehr passiert: Als seine Kollegen am Mittwochabend beim ETB SW Essen zur zweiten Halbzeit aufs Feld marschierten, konnte sich der Kapitän des Oberligisten VfB 03 das Trikot bereits ausziehen. Denn für ihn brachte das Hildener Trainergespann Gianluca de Meo. Das gleiche Schicksal ereilte jedoch auch Sven Höltke, der erstmals auf der rechten Außenbahn zum Einsatz kam, nun aber für Said Harouz Platz machen musste. "Wir hätten auch sieben Leute auswechseln können", relativierte Teammanager Michael Kulm die Maßnahme. Doch die Hildener Verantwortlichen erhofften sich durch die Wechsel frischen Wind in der Offensive des VfB 03, der zu diesem Zeitpunkt bereits mit 0:2 zurücklag.

"Ein bisschen hat sich das schon gelohnt", sagt Schaumburg zwei Tage später. Eine Viertelstunde nach dem Wiederanpfiff kassierte sein Team allerdings den dritten Essener Treffer. Und als Pascal Weber in der letzten Minute der regulären Spielzeit auf 1:3 verkürzte, kam postwendend die Antwort: Nur 60 Sekunden später markierte ETBNeuzugang Marvin Ellmann den 4:1-Endstand.

Über seine Auswechslung wollte sich Stefan Schaumburg aber gar nicht beklagen. "Da bin ich schon selbstkritisch genug", betont er. Und ergänzt: "Auch wenn ich gestandener Spieler bin und Kapitän - alles erlauben kann ich mir nicht." Zugleich erklärt der 28-Jährige jedoch: "Es liegt an mir, aber ich werde alles dafür tun, dass ich nicht mehr so früh runter muss." Am Sonntag dürfte er seinen Platz in der Startformation aber sicher haben, denn - siehe oben - es gab in Essen auch eine Menge anderer Spieler, die weit unter ihren Möglichkeiten agierten. Deshalb lässt die Forderung von Marcel Bastians an Deutlichkeit nicht zu wünschen übrig. "Wir wollen gegen Ratingen wieder unser anderes Gesicht zeigen", unterstreicht der Coach des VfB 03. Am Donnerstagabend stand das Training ganz im Zeichen der Regeneration und Stabilisierung. Gestern ging es dann schon wieder ganz anders zur Sache. Das Credo der Mannschaft: "Wir müssen die Niederlage schnell abhaken und uns auf Ratingen fokussieren." Zumal die Hildener aus dem vergangenen Jahr noch eine Rechnung mit dem Lokalrivalen offen haben, denn beide Partien gingen verloren.

"Wir haben in Essen kollektiv eine schlechte Leistung gezeigt. Ich hoffe, dass nun alle wissen, was los ist", erklärt Marcel Bastians und ergänzt: "Es war vielleicht ganz gut, dass wir diesen Dämpfer bekommen haben." Der Trainer wird nicht müde zu betonen: "In dieser Liga ist kein Gegner einfach. Selbst gegen die Mannschaften, die unten stehen, ist es schwierig. Wir müssen in jedem Spiel an unsere Grenzen gehen." Stefan Schaumburg geht in jedem Fall am Sonntag (15 Uhr) mit Ehrgeiz in die Begegnung. "Wir wollen unsere Tugenden wieder an den Tag legen, Aggressivität zeigen, die Zweikämpfe annehmen, aber auch spielerisch überzeugen", kündigt der Kapitän an. Und hofft auf "ein Feuerwerk". Zumal es vielleicht der letzte Auftritt des Oberliga-Teams auf dem alten Kunstrasen an der Hoffeldstraße ist - der Platz soll ja bekanntlich kurzfristig saniert werden. Ob die Arbeiten bereits am Montag beginnen, ist aber noch offen.

Auf der anderen Seite haben die Ratinger nach dem Sieg über den Favoriten 1. FC Bocholt Mut geschöpft. 04/19-Vorsitzender Jens Stieghorst formuliert das Ziel unmissverständlich: "Es muss klar sein, in Hilden zu siegen. Wir haben im letzten Jahr beide Spiele gegen den VfB gewonnen und müssen in den nächsten Spielen weiter Punkte einfahren, um vernünftig zu starten und uns im oberen Tabellendrittel festzusetzen." Ganz so hoch legen die Hildener ihre Messlatte nicht. Sie haben sich auf die Fahne geschrieben, den Klassenerhalt frühzeitig perfekt zu machen. Drei Punkte im Derby wären schon mal ein guter Anfang.

(RP)
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