Fußball VfB 03 ist in Straelen krasser Außenseiter

Mettmann · Während der Aufsteiger aktuell in der Oberliga das Maß aller Dinge ist, müssen die Hildener Fußballer in diesen Tagen ganz kleine Brötchen backen. Nach einem miserablen Start stecken sie unerwartet mittendrin im Abstiegskampf.

 Hinter dem Einsatz von Dominik Donath steht ein dickes Fragezeichen.

Hinter dem Einsatz von Dominik Donath steht ein dickes Fragezeichen.

Foto: Stephan Köhlen

SV Straelen - VfB 03 Hilden. Nach drei Niederlagen in Folge müssen sich die Fußballer des VfB 03 in der Oberliga neu orientieren. Natürlich stand auch in diesem Jahr das Ziel Klassenerhalt ganz vorne auf der Wunschliste, insgeheim aber schielten die Verantwortlichen - und wohl auch die Spieler - auf einen einstelligen Tabellenplatz. Derartige Ambitionen können sich die Hildener aber im Moment abschminken. Denn in den ersten acht Begegnungen sammelten sie gerade einmal acht Zähler und sind damit nach einem knappen Viertel der Saison weit entfernt von der 40-Punkte-Marke, die gerne als Messlatte für den Verbleib in der Liga gilt.

Wie ernst die Lage ist, hat Marcel Bastians längst erkannt. "Durch die Niederlage in Vohwinkel hat sich die Situation noch einmal verschärft. Wir brauchen Punkte, um den Anschluss nicht zu verlieren", sagt der VfB-Trainer und fügt schnell noch hinzu: "Wohlgemerkt an die Abstiegszone." Damit will er jegliche Träumerei von anderen Tabellenregionen gleich im Keim ersticken. "Unser Fokus liegt jetzt im Abstiegskampf", macht der 35-Jährige klar. Deshalb führten der Trainer und Teammanager Michael Kulm in den vergangenen Tagen intensive Gespräche mit den Spielern. "Fußball muss jetzt eine starke Priorität einnehmen, Nebengeräusche sind etwas weniger intensiv zu beachten", gibt Bastians die Marschrichtung vor. Zumal einige Akteure des VfB 03 der Top-Form der Vorsaison noch hinterherlaufen. "Natürlich macht es mehr Spaß, wenn der Erfolg da ist, aber jeder muss jetzt zulegen. Wir dürfen den Kopf nicht hängen lassen, sondern müssen den Kampf annehmen", predigt der VfB-Coach.

Angesichts der langen Misserfolgsserie und der personellen Misere wartet auf die Hildener am Sonntag (15 Uhr, Stadion Römer Straße) allerdings eine Aufgabe der ganz leichten Art, denn dann treten sie beim Spitzenreiter SV Straelen. "Ungeachtet des Umstandes, dass das ein Aufsteiger ist: Das ist schon sensationell, was die Straelener leisten. Da sind wir ganz klar Außenseiter", stellt Bastians fest. Zumal der Kader vielleicht noch weiter schrumpft, da Dominik Donath am Montag im Training mit dem Fuß umknickte und seither keine Übungseinheit mehr absolvierte. Dafür ist zwar Manuel Schulz nach seinem Muskelfaserriss wieder im Trainingsbetrieb, doch Bastians weiß: "Das ist noch mit Vorsicht zu genießen."

Auch in Straelen ging es in den vergangenen Wochen hoch her. Kurz vor dem Start der Vorbereitung legte Stephan Houben, der die Mannschaft zum souveränen Landesliga-Titel führte, plötzlich sein Amt nieder. Der auch beruflich stark beanspruchte Coach wollte mehr Zeit für seine Familie haben. Dafür zauberte SVS-Chef Hermann Tecklenburg den Niederländer Rachid Sraizi aus dem Ärmel. Der 44Jährige schlug prächtig ein - mit sechs Siegen und nur zwei Niederlagen thront sein Team an der Oberliga-Spitze. Am Sonntag sitzt Sraizi allerdings das letzte Mal auf der Straelener Bank. Ihn lockte ein Angebot aus China - und Tecklenburg lässt ihn ziehen. Als Nachfolger steht Dietmar Schacht schon bereit. Der Ex-Profi warf erst am Sonntag das Handtuch beim Landesligisten Hamborn 07.

(RP)
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