Fußball VfB 03 muss Aufsteiger in Schach halten

Mettmann · Die Hildener wollen im Oberliga-Derby gegen den 1. FC Monheim Kampfkraft und Einsatzbereitschaft in die Waagschale werfen. Welches Personal die drei Punkte einfahren soll, ließ Teammanager Michael Kulm gestern noch offen.

 Said Harouz hatte in der Vorbereitung noch eine Top-Form, blieb aber zuletzt hinter den Erwartungen zurück. Heute will der Stürmer, der vom SC Kapellen-Erft nach Hilden kam, in der Offensive seine Durchschlagskraft demonstrieren.

Said Harouz hatte in der Vorbereitung noch eine Top-Form, blieb aber zuletzt hinter den Erwartungen zurück. Heute will der Stürmer, der vom SC Kapellen-Erft nach Hilden kam, in der Offensive seine Durchschlagskraft demonstrieren.

Foto: Stephan Köhlen

VfB 03 Hilden - 1. FC Monheim. Lediglich fünf Punkte holten die Fußballer des VfB 03 aus den ersten fünf Oberliga-Begegnungen. Das bedeutet aktuell Rang 14 und einen Zähler Vorsprung auf den Düsseldorfer SC 99, der im Moment die Abstiegszone anführt. Wesentlich besser verlief der Saisonstart für die Monheimer. In fünf Partien feierte der Liga-Neuling vier Siege, unterlag lediglich TuRU Düsseldorf. Eine Bilanz, die überrascht, zumal die Mannschaft von Dennis Ruess in der vergangenen Spielzeit erst im Endspurt auf den Aufstiegszug aufsprang und damit den Durchmarsch von der Bezirks- bis in die Oberliga schaffte.

Auch in dieser Klasse haben sich die Monheimer schnell akklimatisiert. Und sind deshalb heute Abend (19.30 Uhr, Bandsbusch) im Derby in der Favoritenrolle. Das sieht auch Michael Kulm so. "Die Mannschaft ist mit einem großen Selbstvertrauen ausgestattet, darauf müssen wir uns vorbereiten", erklärt der Teammanager des VfB 03. Und verweist im gleichen Atemzug auf den Monheimer Kader: " Da sind einige Spieler drin, die schon Oberliga-Erfahrung haben. Und andere haben sich den neuen Verhältnissen schnell angepasst." Mit der Außenseiterrolle kann Kulm deshalb leben, auch wenn er gesteht: "Wir hätten auch lieber die zwölf Punkte. Unsere Ausbeute ist maximal zufriedenstellend. Uns ist schon klar, dass wir langsam in unseren Heimspielen Punkte sammeln sollten." Ursprünglich wollten die Hildener sich schnell von der Abstiegszone absetzen. "Sonst gerät man sehr früh zu sehr unter Druck", weiß Kulm.

Die Gründe für den durchwachsenen Start der Hildener? Das Verletzungspech mag eine Rolle spielen. Aktuell fallen Manuel Schulz (Muskelfaserriss) und Gianluca de Meo (Knieprobleme) aus. Emil Vincazovic gesellt sich nach seinem Kreuzbandriss gar ins Lager der Langzeitverletzten, zu denen Park Ilkwon, Robin Müller und Florian Grün zählen. Mit dem Trio ist erst nach der Winterpause wirklich zu rechnen. Weil die Verantwortlichen den Kader aber nicht zu sehr aufblähen wollten, muss nun weniger Personal die Herausforderungen meistern. Zugleich läuft es in Abwehr und Angriff noch nicht rund. Sieben Treffern stehen zehn Gegentore gegenüber - eine Bilanz, die es zu verbessern gilt. Zum Vergleich: Die Monheimer haben ein Torverhältnis von 14:4. Trotz einer intensiven Vorbereitung greift also noch nicht ein Rädchen in das andere. In vier der bislang fünf Begegnungen liefen die Hildener einem Rückstand hinterher, fanden oftmals erst danach die richtige Einstellung zum Spiel. Das war zuletzt in Bocholt nicht anders. Mit 0:2 sah sich das Team von Marcel Bastians bereits im Hintertreffen, drehte erst nach der Pause auf. "Da haben wir uns dann noch einige klare Chancen erarbeitet", sagt Kulm, gesteht aber auch: "Bocholt hat seine effektiver genutzt."

Der Auftakt in der englischen Woche misslang also. Heute Abend wollen die Hildener jedoch die Wende einleiten. "Das sind schon richtungsweisende Begegnungen", erklärt Kulm mit Blick auf das heutige Derby und die Partie am Sonntag beim Vierten TuRU Düsseldorf. Und stellt fest: "Danach wissen wir, womit wir uns beschäftigen müssen." Will heißen: Entweder hängt das VfB-Team im Tabellenkeller fest oder der Blick richtet sich nach oben. Bewährte Tugenden sollen helfen, die angespannte Lage zu meistern. "Wir versuchen, das Beste herauszuholen. So etwas kann eine Mannschaft ja auch zusammenschweißen. Wir müssen uns als geschlossene Einheit darstellen und das auch auf dem Platz zeigen." Zwischen den Worten schwingt die Hoffnung mit, dass am Ende das Fünkchen Entschlossenheit den Unterschied ausmacht.

Auf der anderen Seite halten auch die Monheimer den Ball flach. "Wir gehen mit dem bisher Erreichten sehr demütig um, weil wir gesehen haben, wie viel Kraft und Leidenschaft in jedem einzelnen Spiel nötig ist", erklärt Dennis Ruess. Zugleich warnt der FCM-Coach, den VfB 03 zu unterschätzen: "Einige Mannschaften stehen derzeit noch nicht da, wo sie eigentlich hingehören. Hilden hat unheimlich viel Erfahrung in der Liga. Das wird eine äußerst anspruchsvolle Aufgabe für uns."

Der jeweilige Respekt vor dem Lokalrivalen ist also groß. Worte allein bringen aber keine Punkte, deshalb gilt auch heute Abend das Zitat von BVB-Legende Adi Preißler: "Entscheidend ist auf'm Platz."

(RP)
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