Fußball VfB 03 muss Chancen besser nutzen

Mettmann · Im Oberliga-Derby gegen Ratingen 04/19 erarbeiteten sich die Hildener viele Möglichkeiten, ließen sie aber gleich reihenweise aus. Beim Aufsteiger Düsseldorfer SC 99 will die Offensive jetzt mehr Durchschlagskraft entwickeln.

 Stürmer Pascal Weber feierte vergangenen Sonntag erst im letzten Moment ein Erfolgserlebnis.

Stürmer Pascal Weber feierte vergangenen Sonntag erst im letzten Moment ein Erfolgserlebnis.

Foto: Archiv/Staschik

Düsseldorfer SC 99 - VfB 03 Hilden. Im Derby lief es für Pascal Weber irgendwie verhext. Einmal stand der Angreifer in aussichtsreicher Schussposition im Abseits. Weitere fünf Mal schien der 27-Jährige auf einem guten Weg, den Ball ins Tor zu befördern, scheiterte dann aber entweder am Verteidiger, am Torhüter oder am Überraschungsmoment. Wie kurz vor der Pause, als er das Leder aus kurzer Distanz über die Latte beförderte. "Manchmal rechnet man ja gar nicht mit einem Ball, und dann bekam ich den Fuß nicht mehr hoch genug, um den Ball zu drücken", sagt der Stürmer. Und wirkt dabei ziemlich zerknirscht. "Von außen sieht das witzig aus, aber auf dem Platz muss man ja im Bruchteil einer Sekunde eine Entscheidung treffen. In dem Moment habe ich mich eben falsch entschieden - das sind halt die Fehler, die man macht", erklärt Calli Weber. Glück und Pech liegen eben eng beieinander, sagt er. Und verweist auf das Pokalduell in Mülheim, als er binnen zehn Minuten einen lupenreinen Hattrick schaffte.

Am Ende des Derbys erzielte Weber wenigstens noch den Siegtreffer. "Ich bin froh, dass es noch geklappt hat, denn sonst wäre ich die ganze Woche schlecht drauf gewesen", macht er aus seiner Gefühlslage keinen Hehl. Zugleich lobt er die Mannschaftskameraden: "Die Jungs haben mich immer wieder aufgebaut, um so schöner, dass ich es zurückzahlen konnte." Entsprechend gut war die Stimmung nach dem Abpfiff. Nicht zuletzt beim Teammanager. Denn für Michael Kulm war es nach seiner Rückkehr aus Ratingen an die Hoffeldstraße im dritten Duell der erste Sieg über den Oberliga-Rivalen 04/19.

In der vergangenen Saison kam Pascal Weber in der Meisterschaft auf 13 Treffer. Sein Sturmpartner seinerzeit war Jannik Weber - nicht verwandt und verschwägert -, der immerhin zehn Treffer zu den insgesamt 67 der Mannschaft beisteuerte. Fünf Jahre bildeten die beiden Webers das Angriffsduo des VfB 03, im Sommer aber wechselte Jannik zum Liga-Rivalen Sportfreunde Baumberg. "Es ist deutlich anders", muss sich Pascal umstellen. "Mit Jannik verstehe ich mich fast blind. Ich kenne ihn, seit ich sechs oder sieben Jahre alt war", plaudert er aus dem Nähkästchen. Die Laufwege waren gut abgestimmt. "Ich wusste, wann er klatschen lässt, und er, wann ich durchstarte", erzählt Calli Weber. Nun heißt sein Partner in der Offensive Sascha Dum. Ein Ex-Profi. "Dem muss ich in Sachen Laufwegen nichts vormachen, von dem kann ich vielmehr noch viel lernen", sagt Weber. Und ergänzt: "Die Pässe kommen sehr gut, und man merkt auch die Technik. Er ist zweikampfstark, behält die Ruhe und macht das sehr gut im Zentrum. Sascha ist schon jetzt eine Bereicherung für uns, er muss jetzt nur noch richtig fit werden."

Der Sieg im Derby gab dem Team des VfB 03 Auftrieb. "Für den Saisonstart war dieses Gefühl enorm wichtig. Gerade am Anfang müssen wir so viel Punkte wie möglich sammeln", betont Calli Weber. Und gesteht: "Wenn man oben steht, geht alles viel leichter vom Fuß."

Am Sonntag (15 Uhr, Windscheidstraße 18) beim Düsseldorfer SC 99 sieht der Stürmer sein Team in der Favoritenrolle. "Seit der letzten Saison ist das aber nicht komplett ungewohnt für uns", schiebt er nach. Gleichwohl sind die Hildener gewarnt. Denn der Aufsteiger wechselte gerade erst den Trainer. Jörg Vollack ist Nachfolger von Sebastian Saufhaus. "Es wird darauf ankommen, die Bereitschaft und den Teamgeist in den Mittelpunkt zu stellen", kündigte Vollack bei seiner Vorstellung an. Denn der Liga-Neuling braucht dringend Punkte.

(RP)
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