Fußball VfB 03 muss sich in der Liga strecken

Mettmann · Nach dem unerwarteten Sieg über den Spitzenreiter brauchen die Hildener jetzt eine Serie von Erfolgserlebnissen, um sich mehr Polster zu den Abstiegsrängen zu verschaffen. Mit dem VfB Speldorf kommt nun ein Gegner auf Augenhöhe.

 Pascal Weber erzielte in Straelen "das Goldene Tor" - und hofft, dass der Knoten geplatzt ist.

Pascal Weber erzielte in Straelen "das Goldene Tor" - und hofft, dass der Knoten geplatzt ist.

Foto: Archiv/Köhlen

VfB 03 Hilden - VfB Speldorf. Da fielen den Fußballern des VfB 03 am Sonntag wohl gleich mehrere Felsbrocken vom Herzen. Denn durch den 1:0-Sieg in Straelen verließen die Hildener die Abstiegszone der Oberliga - ohne den Coup stünden sie jetzt auf dem vorletzten Platz. Das zeigt, wie hart in dieser Saison der Kampf um den Klassenerhalt für den Traditionsverein ist. Der ist zwar in jedem Jahr das erklärte Ziel, aber das der Start diesmal so schwer ist - damit hatten wohl weder Spieler noch die Vereinsverantwortlichen gerechnet.

Nun sind die Ambitionen groß, am Sonntag (15 Uhr, Hoffeldstraße) den zweiten Sieg in Folge einzufahren. So etwas macht sich nicht nur in der Tabelle gut, sondern fördert auch das Selbstbewusstsein - etwas, an dem es den Hildener Akteuren im Moment wohl doch etwas mangelt. Immerhin haben sie den Spaß am Fußball wiederentdeckt. Dafür sorgte nicht nur der Dreier über den Spitzenreiter, sondern auch die Eröffnung der sanierten Anlage an der Hoffeldstraße. "Natürlich ist der neue Kunstrasen noch etwas gewöhnungsbedürftig, weil sehr viel Kork darauf liegt, aber es macht auf jeden Fall mehr Spaß als auf dem alten Untergrund", stellt Marcel Bastians fest. Ein Motivationsschub der besonderen Art also, der dem Oberliga-Team in der jetzigen Lage ganz gelegen kommt.

Die Seelenlage scheint in diesen Tagen wieder in Ordnung, doch Marcel Bastians warnt: "Der Sieg in Straelen gibt uns ein gutes Gefühl, das allein reicht aber nicht. Es war der verdiente Lohn für harte Arbeit - die wir aber weiterhin leisten müssen." Denn der Trainer gesteht: "In der zweiten Halbzeit hatten wir auch mächtig Glück." Und deshalb fordert der 35-Jährige: "Wir müssen an die Leistung anknüpfen."

Optimistischer blickt Stefan Schaumburg nach vorne. "Endlich haben wir es gepackt", stellt der Kapitän fest und glaubt, dass die Wende eingeleitet ist, sagt aber auch: "Gegen Speldorf ist das wieder ein ganz anderes Spiel." Im Moment läuft einiges nicht so rund wie noch in der Vorsaison, ganz so schlecht sieht Schaumburg das VfB-Team aber nicht. Doch der Mannschaftsführer weiß auch, dass es dauerhaft Ergebnisse zu liefern gilt. Oder wie es Marcel Bastians ausdrückt: "Wir haben noch gar nichts erreicht. Wir haben ein Spiel gewonnen - weil es gegen den aktuellen Tabellenführer war, ist das natürlich schön. Aber wir müssen diese Leistung bestätigen. Es gibt keinen Grund nachzulassen." Von einem Befreiungsschlag mag der Trainer deshalb nicht sprechen. "Wir haben uns noch nicht befreit, sondern müssen weitermachen, sind verpflichtet, nachzulegen. Da zeigt sich auch der Charakter einer Mannschaft."

Im Training geht es jedenfalls mit der nötigen Ernsthaftigkeit zur Sache. "Von zu viel Lockerheit bemerke ich nichts, auch wenn das Gefühl vorherrscht: Endlich hat es mal geklappt. Alle haben den Ernst der Lage erkannt", berichtet Marcel Bastians. Und blickt schon einmal nach vorne, denn nach Speldorf, "eine Mannschaft auf Augenhöhe", kommt mit der SpVg. Schonnebeck ein Team, "das in unserer Nähe ist". Aufgaben also, die es in sich haben und die es nun zu meistern gilt. Dabei setzt Bastians wieder auf bewährte Tugenden wie Einsatzwille, Zweikampfstärke und "Vollgas". Der Fokus liegt in diesen Tagen eindeutig auf der eigenen Truppe, die Stabilität beweisen muss. Da kommt es natürlich ungelegen, dass Sascha Dum nach einem Tritt auf die Achillessehne im Training pausieren muss - sein Einsatz ist gefährdet.

(RP)
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