Fußball VfB 03 setzt weiter auf Teamarbeit

Hilden · Der Hildener Fußball-Oberligist bereitet sich mit bewährtem Personal auf die neue Spielzeit vor. Für einen echten Kracher als Verstärkung fehlt das Geld. In Abwehr und Sturm gibt es aber noch Handlungsbedarf.

 Fabian Andree (rechts) beginnt sein letztes Oberliga-Jahr. Als Kapitän geht nun Stefan Schaumburg voran.

Fabian Andree (rechts) beginnt sein letztes Oberliga-Jahr. Als Kapitän geht nun Stefan Schaumburg voran.

Foto: Archiv/ola

Vor zwei Wochen starteten die Fußballer des VfB 03 in die Vorbereitung auf die neue Saison. Mit drei Tagen Verspätung stieg Fabian Andree ein. Für den 31-Jährigen ist es definitiv die letzte Spielzeit im Hildener Oberliga-Trikot. Sein Vertrag läuft noch ein Jahr, und dann will der frühere Kapitän des VfB 03 den Fokus auf andere Dinge legen. Ein klares Signal setzte er gleich am Anfang seines Amerika-Urlaubs. "Ich habe meiner Freundin einen Heiratsantrag gemacht - nach acht Jahren wird es mal Zeit", berichtet er lächelnd. Agnes sagte in New York, der Lieblingsstadt des Paares, ja - und das nicht nur, weil es im Ruderboot kein Entkommen gab.

Auch beruflich will sich Andree ab dem nächsten Sommer weiterentwickeln. Dem Fußball will der Bankkaufmann erhalten bleiben, allerdings nicht als Coach. "Das ist nichts für mich, weiterhin vier Mal in der Woche auf dem Platz zu stehen. Und dann kommt ja noch die ganze Vor- und Nachbereitung dazu." Eine Erkenntnis, die in dem Routinier reifte, als er zuletzt auch als Co-Trainer des Oberliga-Teams arbeitete. Sein spielerischer Ehrgeiz hingegen ist ungebrochen. "Alle ziehen dran. Jeder hat seine Chance und auch ich will meine nutzen, gebe noch einmal richtig Gas", stellt er nach den ersten Übungseinheiten fest.

Zufrieden mit dem Beginn der Vorbereitung ist auch Marcel Bastians. Allerdings hatte der VfB-Coach in den ersten beiden Wochen eine Menge zu tun, da Teammanager Michael Kulm in Urlaub weilte. Gerade rechtzeitig zum Start in die Phase der taktischen Arbeit ist die Last aber wieder auf mehreren Schultern verteilt. Den Auftakt machte am Samstag das Testspiel gegen den Westfalenligisten SV Grün-Weiß Nottuln, das die Hildener mit 2:0 gewannen. Mit einem feinen Distanzschuss traf Stefan Schaumburg in der ersten Halbzeit nach Vorarbeit von Gianluca de Meo zur Führung. Nach dem Seitenwechsel verwertete Fabian zur Linden einen Eckball von Schaumburg zum 2:0. Das Ergebnis passte also, und auch die Vorstellung der Mannschaft stellte Bastians zufrieden. Gestern teilte der Trainer den Kader auf, bildete für die Freundschaftsspiele beim AKreisligisten SC Sonnborn und beim VfL Benrath zwei Teams, die Akteure aus der VfB-Reserve ergänzten.

Höher sind die Anforderungen zweifellos in den nächsten Partien. Am Mittwoch treten die Hildener beim Westfalenligisten TuS Ennepetal an. Und am Donnerstag gibt die U 19 von Bayer Leverkusen ihre Visitenkarte auf dem Naturrasen der Bandsbusch-Anlage ab. Im VfB-Kader steht dann auch wieder Raul Vettraino, der aus der Jugend der Sportfreunde Baumberg nach Hilden wechselte und als Perspektivspieler gilt.

Mehr Erfahrung hat Said Harouz, der vom Oberliga-Absteiger SC Kapellen-Erft kommt und in der vergangenen Saison auch ein kurzes Gastspiel beim Wuppertaler SV gab. Der 20Jährige, der gegen Nottuln wegen einer Augenentzündung fehlte, soll die Lücke in der Hildener Offensive schließen, die nach dem Abgang von Jannik Weber zu den Sportfreunden Baumberg entstand. Der Kontakt kam über Khalid Al-Bazaz zustande, der allerdings verabschiedete sich inzwischen zum Oberliga-Aufsteiger Düsseldorfer SC. Als Weber-Ersatz gilt Harouz jedoch nicht. "Er kommt übers Tempo", stellt Bastians fest. Und ergänzt: "Er kann über Außen kommen, aber auch in der Zentrale spielen." Jannik Weber hingegen warf seine körperliche Stärke in die Waagschale. "Es wird total schwierig, einen Ersatz als Spielertyp zu finden", betont deshalb Michael Kulm. Zugleich unterstreicht der Teammanager des VfB 03: "Jeder sucht einen Stürmer - wir sind da in Konkurrenz mit vielen anderen Vereinen." Gleichwohl geben die Verantwortlichen die Hoffnung nicht auf, in den nächsten Wochen doch noch Vollzug melden zu können.

Im Hildener Team stand gegen Nottuln übrigens auch Atsushi Yokoyama. Der Verbleib des 22-Jährigen ist allerdings noch nicht sicher, zumal er im zentralen Mittelfeld auf große Konkurrenz trifft. "Mal schauen, wie er sich entwickelt", ließ Coach Bastians eine Entscheidung noch offen. Zumal in der Winterpause mit der Rückkehr der Langzeitverletzten Florian Grün und Park Ilkwon zu rechnen ist.

(RP)
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