Fußball VfB 03 sieht Licht im Abstiegskampf

Mettmann · Der 3:2-Sieg im Kellerduell der Fußball-Oberliga zeigt: Die Moral in der Hildener Mannschaft stimmt.

 Jannik Weber glich gegen den Letzten SV Hönnepel-Niedermörmter erst den 0:1-Rückstand aus und egalisierte später auch zum 2:2.

Jannik Weber glich gegen den Letzten SV Hönnepel-Niedermörmter erst den 0:1-Rückstand aus und egalisierte später auch zum 2:2.

Foto: Olaf Staschik

Spvgg. Sterkrade-Nord - VfB 03 Hilden. Wesentlich leichter als noch am Montag ging den Fußballern des VfB 03 gestern die Arbeit von der Hand. "Das beflügelt einen auch im normalen Alltag", gestand Stefan Schaumburg. Dem Vize-Kapitän stand die Freude über den Sieg im Oberliga-Kellerduell gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter auch gestern noch ins Gesicht geschrieben. Zumal er mit einem Freistoß genau in den linken Winkel des Hö-Nie-Gehäuses einen wichtigen Beitrag leistete. "Dieser Freistoß war Mars-Arbeit", formulierte es später Fabian Andree. Der Mannschaftsführer spielte damit auf die Kraftnahrung vor der Partie an. "Normalerweise gibt es immer Kuchen, diesmal aber haben wir 20 Mars-Riegel besorgt", plaudert Schaumburg aus dem Nähkästchen. Das Schokoladen-Doping verfehlte seine Wirkung nicht. "Normalerweise üben Krolli und ich nach dem Training immer noch Freistöße, aber das haben wir jetzt schon länger schleifen lassen", berichtet der 26Jährige. Um so froher war er, dass es jetzt so gut klappte. "Ich wusste direkt, dass ich den Ball links oben reinschieße", sagte Schaumburg - und dankte in gleichem Atemzug Karin Schulz, der Frau des Vorsitzenden Wolfgang Appelstiel, die im Vorfeld von ihm mehr Präzision bei den Standards forderte. "Danke an Manuels Mutter - diese Ansage hat Früchte getragen."

Gut gelaunt verbrachte auch Georg Kreß den gestrigen Tag, zumal Sohnemann Paul endlich das Krankenhaus verlassen konnte. Gleichwohl trat der Trainer des VfB 03 nach dem umjubelten Erfolg sofort auf die Euphoriebremse. "Mit dieser Einstellung ist es für uns realistisch, dass wir die Klasse halten können", sagt er. Von höheren Zielen mag er nicht reden, denn noch immer ist der Kader arg dezimiert. Und deshalb setzt der Chefcoach auf das Kollektiv - schon in den vergangenen beiden Oberliga-Spielzeiten machten die Hildener mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung individuelle Schwächen wett.

Auf der Klettertour in die sicheren Regionen der Oberliga legen die Fußballer des VfB 03 einen Zwischenstopp im Niederrheinpokal ein. In der zweiten Runde treten die Hildener am Sonntag (15 Uhr, Lütticherstraße 70, Oberhausen) bei der Spvgg. Sterkrade-Nord ein. Eine Aufgabe der unangenehmen Art. "Ich sehe uns nicht in der Favoritenrolle", betont Stefan Schaumburg. Und warnt: "Die haben richtig Bock auf uns, sind motiviert gegen einen höherklassigen Gegner. Da müssen wir sehr konzentriert auftreten." Zugleich ist der Vize-Kapitän sicher: "Wir werden bestimmt gut eingestellt vom Trainer. Und dann müssen wir von Beginn an Knallgas geben - dann werden wir uns am Ende durchsetzen."

Auch Georg Kreß charakterisiert die Sterkrader als einen starken Gegner, peilt dennoch die dritte Runde im Niederrheinpokal an. "Der Fokus liegt natürlich ganz klar auf der Meisterschaft, aber im Pokal wollen wir so weit wie möglich kommen. In den nächsten Runden wartet ein interessantes Los, und damit kann man viel Geld machen", unterstreicht der Trainer. Der 52-Jährige kündigt an: "Ich werde die bestmögliche Mannschaft auf den Platz schicken." Allerdings fehlt am Sonntag voraussichtlich Florian Grün, der am Mittwochabend seine fünfte gelbe Karte kassierte. Dafür kehrt aber Manuel Schulz nach seiner Gelb-Rot-Sperre in die Innenverteidigung zurück. Der eine oder andere Akteur braucht angesichts der enormen Belastung der vergangenen Wochen eine Regenerationspause. Das gilt zum Beispiel für den angeschlagenen Justin Härtl, der im Kellerduell auf die Zähne biss. Patrick Percoco hingegen kommt über den Kampf allmählich in Fahrt. Und auch Jannik Weber lieferte eine überzeugende Vorstellung ab. "Er hatte einen enormen läuferischen Aufwand und hat dann noch zwei Tore erzielt - das machen nicht viele", lobt Kreß den Stürmer, der angesichts der Verletztenmisere derzeit auf sich allein gestellt ist.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort