Fußball VfB 03 startet mit einer herben Abfuhr

Mettmann · In der ersten Halbzeit steht die Hildener Deckung noch gut, kassiert aber kurz vor der Pause den 0:1-Rückstand. Dann macht der Wuppertaler SV, Top-Favorit der Fußball-Oberliga, mit drei Treffern in acht Minuten den Sieg klar.

 Stürmer Jannik Weber (Mitte) kam diesmal gegen den WSV nur vom Elfmeterpunkt zum Erfolg.

Stürmer Jannik Weber (Mitte) kam diesmal gegen den WSV nur vom Elfmeterpunkt zum Erfolg.

Foto: Archiv/Tinter

Wuppertaler SV - VfB 03 Hilden 6:1 (1:0). Der Oberliga-Auftakt verlief ganz und gar nicht nach dem Geschmack der Hildener Fußballer. "Wenn man nicht gerade Trainer des VfB ist, dann hat das Spiel heute richtig Spaß gemacht", nahm Georg Kreß die herbe Abfuhr im ersten Meisterschaftsspiel eher mit Galgenhumor. Immerhin hatten die 1969 Zuschauer im Zoostadion dem Chefcoach des VfB 03 einen warmen Empfang bereitet, denn 2003 schaffte Kreß als Trainer mit dem WSV den Aufstieg in die Dritte Liga. Geschenke gab's für den 52-Jährigen aber nicht. Ganz im Gegenteil: Nach einer ersten Halbzeit, in der die Gäste 44 Minuten in der Deckung ordentlich standen, ging es im zweiten Abschnitt schnell bergab. Und am Ende machten die Wuppertaler Angreifer sogar das halbe Dutzend voll. "Auch in der Höhe war der Sieg des WSV verdient", gestand Kreß ein. Vor dem Heimspiel gegen den SC Kapellen/Erft hat er aber nun eine Menge zu tun, um seine Truppe wieder aufzurichten.

Einfacher hat es da sein Kollege Stefan Vollmerhausen, der mit seinem Team direkt die Oberliga-Spitze übernahm und so die Rolle des Top-Aufstiegsfavoriten unterstrich. "Es ist beeindruckend, welcher Schulterschluss hier in den letzten Wochen stattgefunden hat. Natürlich müssen wir auf dem Boden bleiben, aber wir können heute stolz nach Hause fahren", freute sich der WSV-Coach, der sein Amt erst im Sommer antrat.

44 Minuten lang hielt die Hildener Abwehr den Angriffsversuchen der Gastgeber stand. Das war auch ein Verdienst von Neuzugang Florian Grün, der erst am Freitagnachmittag grünes Licht vom Verband bekam - sein alter Arbeitgeber WSV hatte die Unterlagen verspätet und mangelhaft eingereicht. Letztlich aber feierte der 25-Jährige doch an alter Wirkungsstätte sein Pflichtspieldebüt im VfB-Trikot. Den Rückstand kurz vor der Pause konnte aber auch Grün nicht verhindern. Der Treffer war eine Co-Produktion zweier herausragender Kräfte im WSV-Team: Gaetano Manni zirkelte einen Freistoß auf Ercan Aydogmus, der per Kopf zur 1:0-Führung (45.) vollendete. Zuvor hatten die Wuppertaler schon mehrere gute Möglichkeiten, doch der Ex-WSVer Bastian Sube hielt die Hildener im Rennen (16./31./41.). Und als es Tim Manstein mit einem Heber über den VfB-Schlussmann versuchte, rettete Patrick Percoco im allerletzten Moment auf der Linie (31.).

Kurz nach dem Wiederanpfiff folgte die nächste kalte Dusche für die Gäste. Ansatzlos zog Gaetano Manno aus 18 Metern ab - Keeper Sube zeigte keine Regung, als der Ball neben ihm im linken unteren Eck einschlug (48.). Und es ging weiter Schlag auf Schlag. Einen weiteren Manno-Freistoß köpfte Lukas Fedler zum 3:0 (55.) ein. Nur zwei Minuten später traf Ercan Aydogmus nach Vorarbeit von Enes Topal aus kurzer Distanz zum 4:0. Damit war die Partie gelaufen.

Georg Kreß brachte frische Kräfte, doch es reichte nicht zur Schadensbegrenzung, geschweige denn zur Wende. Auch wenn die Hildener sich weiter um ein achtbares Ergebnis bemühten. Nach Foul an Manuel Schulz im Strafraum langte es nur zum Ehrentreffer durch Jannik Weber, der den fälligen Elfmeter souverän zum 1:4 (76.) verwandelte. Fünf Minuten danach versetzte Topal aber Justin Härtl und Dominik Donath, netzte zum 5:1 ein. Danach ging der Wuppertaler mit Krämpfen vom Feld. Den Schlusspunkt markierte Davide Leikauf, der auf der rechten Seite Simon Metz stehen ließ und dann Sube zum 6:1 (86.) tunnelte.

(RP)
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