Fußball VfB 03 tritt selbstbewusst gegen TuRU an

Mettmann · Das Hinspiel verloren die Hildener in Düsseldorf mit 0:1. Seither steigerte sich das Team jedoch kontinuierlich und steht jetzt in der Tabelle drei Plätze über dem ambitionierten Oberliga-Rivalen. Samstag um 16 Uhr folgt das zweite Duell.

Fußball: VfB 03 tritt selbstbewusst gegen TuRU an
Foto: Staschik Olaf

VfB 03 Hilden - TuRU Düsseldorf. Zum Rückrundenauftakt empfangen die Fußballer des VfB 03 bereits am Samstag (16 Uhr) die TuRU auf dem Kunstrasen an der Hoffeldstraße. Die Gäste unterlagen vergangenen Sonntag im Düsseldorfer Lokalduell dem SC West glatt mit 0:3. Für die Mannschaft von Frank Zilles nahm die Niederlage ihren Anfang, als Shkelzen Imeri mit einem Elfmeter an SCW-Torhüter Sebastian Siebenbach scheiterte. "Die Köpfe gingen runter und wir waren zu sehr damit beschäftigt, Entschuldigungen zu suchen", erkannte Zilles.

Nach dem Ende der Hinrunde steht seine Elf deshalb auf Rang elf - und hinkt damit den eigenen Ambitionen hinterher. Ein Grund ist die Verletztenmisere gerade im Offensivbereich, denn mit Benjamin Schütz, Robert Norf und Takehiro Kubo schauen drei Angreifer derzeit nur zu. Kubo war es übrigens, der im Hinspiel den Hildenern mit seinem Tor des Tages in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit den Zahn zog. Das 0:1 vermochte das Team des VfB 03 nicht mehr zu kontern, obgleich es in der letzten Viertelstunde nach dem Platzverweis für Armin Pjetrovic sogar in Überzahl stürmte.

Gingen die Hildener damals noch mit hängenden Köpfen vom Platz, hat sich ihre Körpersprache 15 Oberliga-Partien und acht Siege später deutlich verbessert. Die Mannschaft von Trainer Marcel Bastians und Teammanager Michael Kulm agiert in den vergangenen Wochen sehr selbstbewusst, hat deshalb fünf Zähler mehr als die TuRU auf dem Konto und nimmt den achten Platz ein. Auf der eigenen Anlage wollen sie nun die Hinspielniederlage wettmachen. "Das wird schwer genug", betont Maurice Fiolka. "Die TuRU ist hinter den Erwartungen zurückgeblieben und wird mit viel Wut im Bauch nach Hilden kommen", rechnet der Abwehrchef des VfB 03 mit einer kampfbetonten Begegnung. Doch der 24-Jährige, der erst im Sommer in die Itterstadt wechselte, betont auch: "Wir sind gut vorbereitet und werden hoffentlich siegreich vom Platz gehen. Im letzten Heimspiel des Jahres wollen wir bei unseren Fans noch einmal einen guten Eindruck hinterlassen." Zumal ein Sieg auch gut für die abendliche Weihnachtsfeier wäre.

"Das tat weh", gesteht Marcel Bastians im Rückblick auf die Niederlage beim Lokalrivalen Ratingen 04/19. "Leider konnten wir wegen der Spielausfälle gegen Oberhausen und Uerdingen keine schnelle Wiedergutmachung leisten. Drei Punkte wären jetzt schön", stellt der VfB-Coach fest, warnt aber auch: "Das ist eine schwere Aufgabe." Die gehen die Hildener aber mit gut gefülltem Kader an, denn einzig Florian Grün (Fußprobleme) und Eremias Ghebremedhin (Innenbanddehnung) fallen bis zum Jahresende aus.

Maurice Fiolka will seinen Teil dazu beitragen, dass die Hildener nach der Niederlage in Ratingen wieder einen Dreier einfahren. Längst fühlt sich der Innenverteidiger, der vom Regionalligisten TSG Neustrelitz kam, in Hilden heimisch. "Wir wollen weiter eine gute Saison spielen", sagt er. Und ergänzt: "Wir hätten gerne in diesem Jahr noch die Pokalsensation gegen Oberhausen geschafft. Leider ist ja auch die Partie gegen Uerdingen ausgefallen."

Fiolka misst sich gerne mit Kontrahenten dieser Güte. Das liegt schon in seiner Vita begründet, denn der 24-Jährige setzte früh auf die Karte Fußball. In Duderstadt geboren - "Dort gibt es nicht so den großen Fußball" - zog es ihn schon in jungen Jahren nach Göttingen zum DFB-Stützpunkt. Mit der U 17 von Eintracht Braunschweig spielte er in der Regionalliga, wechselte später nach Halle ins Junioren-Internat. "Da war ich das erste Mal weit von zu Hause weg", berichtet er. "Menschlich und für die Selbstständigkeit war das eine wichtige Erfahrung, da bin ich relativ dankbar", sagt er. Doch letztlich war das Heimweh groß, deshalb folgte die Rückkehr nach Braunschweig in die A-Jugend - als Kapitän. Dem Verein blieb er die nächsten fünf Jahre erhalten, absolvierte in jener Zeit eine kaufmännische Ausbildung beim Automobilkonzern Volkswagen.

Nach zwei Knieoperationen spielte er sich wieder ins Braunschweiger Team. "Das war eine Riesensaison", erinnert er sich gerne zurück an die Regionalliga-Spielzeit 2013/14. Danach lief es aber aus für ihn unerklärlichen Gründen nicht mehr rund. "Ich habe immer alles gegeben", betont Fiolka. Es folgte das Engagement beim Regionalligisten Neustrelitz, doch der Durchbruch blieb aus - zu groß war die Konkurrenz für den Innenverteidiger, dessen Vater schon in der Abwehr spielte. Weil seine Freundin in Düsseldorf wohnt, entschloss er sich zum Wechsel nach Hilden - und hat es nicht bereut: "Die Oberliga ist schon eine sehr attraktive Liga." Den Traum vom Profi-Dasein hat er aber noch nicht aufgegeben.

"Er ist ein richtig guter Spieler, gerade als linker Innenverteidiger, weil er einen guten linken Fuß hat und das Spiel rechts wie links eröffnen kann", lobt Marcel Bastians. "Maurice hat sich schon zu einer Führungspersönlichkeit entwickelt, spricht viel und lenkt das Spiel von hinten heraus", mag der VfBCoach den Neuzugang nicht mehr missen.

(RP)
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