Fußball VfB Hilden braucht einen neuen Torjäger

Tv · Stürmer Jannik Weber ist wegen Schiedsrichterbeleidigung gesperrt. Jetzt müssen sich andere im Angriff durchsetzen.

 Dennis Lichtenwimmer (links) stand bereits am vergangenen Sonntag in der Hildener Anfangsformation.

Dennis Lichtenwimmer (links) stand bereits am vergangenen Sonntag in der Hildener Anfangsformation.

Foto: Olaf Staschik

Kalkum-Wittlaer - VfB 03 Hilden. Der Sieg beim SC Kapellen-Erft tat den Fußballern des VfB 03 gut. Weil der Start in die Meisterschaft mit den drei Punkte gelungen ist, gehen die Hildener nun auch zuversichtlich in das Duell beim TV Kalkum-Wittlaer. Auch wenn im Hinrundenvergleich nicht alles rund lief. Seinerzeit endete die Begegnung unentschieden. Während das 3:3 zumindest die torhungrigen Zuschauer erfreute, waren die offenen Abwehrreihen nicht ganz nach dem Geschmack der Trainer. "Da haben wir einfach zuviel zugelassen", sagt Björn Scheffels im Rückblick. Seinerzeit hatte der 34-Jährige noch das Amt des Co-Trainers inne, nun aber geht er die Aufgabe als Chefcoach an. Und trägt damit die ganze Last der Verantwortung.

Ein weiterer Sieg wäre ganz in Scheffels Sinne. "Gewinnen wollen wir doch immer", sagt er mit einem Lachen. Die Frage ist nur, ob der Gegner das zulässt. Und ob die eigene Mannschaft die Taktik erfolgreich umsetzen kann. Denn der VfB-Trainer muss sein Erfolgsteam der Vorwoche umbauen. Der Grund: Jannik Weber leistete sich kurz nach dem Wiederanpfiff eine verbale Entgleisung gegenüber dem Schiedsrichterassistenten. "Blind wie meine Oma" mag auf den ersten Blick eher eine Meinungsäußerung der harmloseren Variante sein, doch auch sie wäre besser unterblieben. "Nach der roten Karte war es für uns sehr schwer", gesteht Scheffels. Dabei führten die Hildener zur Pause bereits mit 2:0, gelassen machte das offenbar nicht. So musste das VfB-Team aber der 52. Minute in Unterzahl agieren und konnte froh sein, dass die Kapellener diesen Umstand nur zu einem Treffer nutzten.

Vier Wochen lang muss Jannik Weber nun zuschauen. Mit neun Treffern nimmt der 24-Jährige im Moment Rang vier in der Torjägerliste der Oberliga ein. "Der Ausfall ist für uns nicht so einfach zu kompensieren", erklärt Scheffels. Rein quantitativ hat er durchaus Alternativen. Wie zum Beispiel Dennis Lichtenwimmer, der eher zur Kategorie der spielenden Offensivkräfte zählt und bislang in zwölf Partien auf zwei Tore kommt. Oder Pascal Weber, der lange verletzt ausfiel, sich in Kapellen aber auf dem Feld zurückmeldete. Neunmal war er in dieser Saison im Einsatz - zweimal traf er ins gegnerische Netz. Und dann ist da noch Vincenzo Lorefice, lange Zeit das Sorgenkind des VfB 03. Den Nachweis seiner Durchschlagskraft blieb der 21-Jährige, der 2014 von der in der Regionalliga spielenden Fortuna-Reserve, im Hildener Trikot bisher schuldig. Letztes Wochenende war er über 90 Minuten für die Zweitvertretung in der Bezirksliga im Einsatz. "Er hatte Probleme mit der Ausdauer - da mussten wir nacharbeiten", nennt Scheffels den Grund. Wenn alles gut geht, platzt vielleicht jetzt im Oberliga-Team der Knoten. Denn mit einem Sieg können die Hildener auf einen einstelligen Tabellenplatz klettern und sich zugleich ein dickeres Polster zur Abstiegszone verschaffen. Damit das klappt, fordert Scheffels "Entschlossenheit und Leidenschaft". Oder anders ausgedrückt: "Mal sehen, welches Tor heißer brennt."

(RP)
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