Fußball Von breiter Brust ist nichts zu sehen
Mettmann · Nervös und unkonzentriert: Die Fußballer des VfB 03 tragen mit einer schwachen Leistung ihren Teil zur Niederlage gegen den VfR Krefeld-Fischeln bei. Nach den zuletzt starken Auftritten ist die hohe Fehlerquote unerklärlich.
VfB 03 Hilden - VfR Krefeld-Fischeln 3:4 (1:2). Mit einem schwachen Auftritt schlossen die Fußballer des VfB 03 ihre englische Woche ab - und folgerichtig stand die zweite Niederlage in Folge zu Buche. Hatten die Hildener in den beiden Partien gegen die SSVg Velbert - erst der Pokalsieg, dann der Misserfolg in der Meisterschaft - ihren Anhang noch mit engagierten Vorstellungen begeistert, murrte nun der eine oder andere Fan doch deutlich vernehmbar. Für Thomas Richter war das größte Manko schnell gefunden. "Die Defensivleistung war mangelhaft - die Gegentore dürfen einfach nicht fallen. Wenn man vier fängt, dann ist es schwierig, noch zu punkten", stellte der Sportliche Leiter des VfB 03 fest. Der 54-Jährige hatte diesmal die Verantwortung auf der Bank, da Trainer Marcel Bastians (Urlaub) und Teammanager Michael Kulm (Kurzurlaub) diesmal beide fehlten.
Schon die Anfangsphase der Begegnung verhieß nichts Gutes. Und es waren nicht nur die Chancen, die fehlten. Vielmehr agierte die Elf der Platzherren sehr nervös. Beispielhaft die Fehlerquote von Bastian Sube: Erst ließ der Torhüter den Ball nach einem Freistoß durch die Hände ins Toraus rutschen, dann leistete er sich unbedrängt im Spielaufbau einen Fehlpass ins Seitenaus. Weil aber auch die Kollegen nicht immer hochkonzentriert wirkten, nutzten die Gäste gleich die erste Gelegenheit zur Führung. Nach einer Flanke von Kevin Breuer schob Stefan Linser das Leder mühelos zur 1:0-Führung (16.) über die Linie. Der Hildener Rückstand war durchaus vermeidbar. "Wir haben es nicht geschafft, so zu verteidigen, wie man es muss, wenn man erfolgreich sein will", legte Richter den Finger in die Wunde. Zwei Minuten später verhindert Sube mit einer Faustabwehr den nächsten Einschlag.
In der Folge dominierten die Krefelder weiter die Partie, ohne allerdings wirklich zu überzeugen. Mit Glück kam der VfB 03 zum Ausgleich. Als Pascal Weber nach einem Zweikampf mit Burak Akarca hinfiel, zeigte Schiedsrichter Andre Schwanicke auf den Elfmeterpunkt. Die Zweifel der Gäste an der Richtigkeit der Entscheidung waren berechtigt. Davon unbeeindruckt verwertete Maurice Fiolka den Strafstoß zum 1:1 (33.). Kurz vor der Pause rückten die Fischelner aus ihrer Sicht die Verhältnisse wieder gerade. Erst schoss Linser im Getümmel vor dem Hildener Kasten Mitspieler Kevin Enke an, Sekunden später stand Enke jedoch nach einer Flanke in den Strafraum völlig frei und schob zur 2:1-Führung ein (45.).
Der Rückschlag kurz vor dem Pausenpfiff schmerzte. Gleichwohl steckte die VfB-Elf nicht auf. Zunächst scheiterte Pascal Weber nach Vorarbeit von Park Ilkwon (52.). Dann setzte Jannik Weber den Südkoreaner in Szene und Ilkwon egalisierte zum 2:2 (54.). Keine zehn Minuten später brachte Linser nach einer Ecke Fischeln wieder mit 3:2 (62.) in Front. Und als die Hildener Abwehr nicht entschlossen klärte, kam Kevin Breuer freistehend zum Schuss und erhöhte auf 4:2 (65.). Thomas Richter brachte mit Patrick Percoco, Gianluca de Meo und wenig später Vincenzo Lorefice gleich drei frische Kräfte. Beim Anschlusstreffer profitierten die Hildener allerdings von Gäste-Hilfe. Nach einem Steilpass von Ilkwon auf Jannik Weber versuchte Burak Akarca, den VfB-Stürmer zu stören - und irgendwie war das Tor dann eine Co-Produktion des ungleichen Duos (74.). Zu mehr langte es nicht, da die Gastgeber in der Schlussoffensive die notwendige Durchschlagskraft vermissen ließen und Fischeln mit allen Mitteln verteidigte. So sah Dustin Orlean in der Nachspielzeit noch die gelb-rote Karte (90.+2).
