Leichtathletik Winterlauf liefert perfekten Start in die Saison

Hilden · Rund 400 Starter wagen sich zum Abschluss der dreiteiligen Hildener Laufserie an den Halbmarathon durch den Stadtwald.

 In flottem Tempo drehten die Läufer beim Halbmarathon ihre Runden durch den Hildener Stadtwald.

In flottem Tempo drehten die Läufer beim Halbmarathon ihre Runden durch den Hildener Stadtwald.

Foto: Stephan Köhlen

Wer das sonnige Wetter am Sonntagvormittag zu einem kleinen Spaziergang in den Hildener Stadtwald nutzte, musste gelegentlich an den Wegesrand treten - denn immer wieder wetzten Sportler in allen Altersgruppen vorbei und dem Ziel am Gelände des Tennisclubs Stadtwald Hilden entgegen. "Wir müssen uns natürlich immer mit anderen Nutzern der Waldwege arrangieren", sagte Wolfgang Döpper, 2. Vorsitzender der Hildener Allgemeinen Turnerschaft (AT) und somit Organisator der "Winterlaufserie". Die beliebte, stets dreiteilige Volkslaufveranstaltung, erlebte am Sonntag ihren diesjährigen Höhepunkt: Der Halbmarathon krönte die "Große Serie", deren erwachsene Teilnehmer in den vergangenen Wochen die 10- und 15-Kilometer-Distanz hinter sich gebracht hatten.

Während am Vormittag die strahlenden Sieger der Bambini- und Jugendserie den warmen Applaus von Eltern, Geschwistern und Freunden einheimsten und die Starter anderer Läufe mehr oder weniger ausgepumpt das Ziel erreichten, trudelten die Teilnehmer am Halbmarathon allmählich im Stadtwald ein - wie zum Beispiel Klaus Kieper. "Ich bin zum vierten Mal hier beim Winterlauf dabei", berichtete der drahtige 62-Jährige, und schob hinterher: "Für mich ist das immer ein guter Start in die Saison." Zwischen zehn und 15 Wettkämpfe bestreitet der Mettmanner, der im mittleren Alter von der Kurz- zur Langstrecke gewechselt war und im Lauftreff Gruiten-Neandertal aktiv ist. Eigentlich hatte sich Kieper für alle drei Läufe der Serie angemeldet. "Aber krankheitsbedingt habe ich den ersten vor vier Wochen verpasst", erzählte er. Als Ziel habe er sich gesetzt, die Zwei-Stunden-Marke auf der 21,1 Kilometer langen Strecke zu unterbieten.

Wie es sich für einen echten Volkslauf gehört, vereinte die Veranstaltung einmal mehr sportlich Aktive mit den unterschiedlichsten Hintergründen und Ansprüchen. "Wir haben Teilnehmer, die die zehn Kilometer schneller bewältigen als andere die fünf", sagte Wolfgang Döpper. Ambitionierte Amateursportler trafen auf reine Hobby-Läufer. "Früher war ich ein Couch-Potatoe", gab Ilja Simon zu. Seit vier Jahren ist er indes sportlich umso aktiver. "Ich wollte einfach was tun", sagte der 39-Jährige vom Team Essen 99. "Von uns sind hier in allen Disziplinen und Altersgruppen Teilnehmer dabei", ergänzte sein Mannschaftskollege Christof Lange (46), der schon in der Jugend Leistungssport betrieben hatte und nach der zwischenzeitlichen Familiengründung, wie so viele andere Sportfreunde, zunächst kürzer getreten war. Beide haben in diesem Jahr einiges vor: Neben dem Marathon in Düsseldorf stehen einige Triathlon-Wettbewerbe, darunter im Juni in Bocholt, auf dem Programm. "Der Winterlauf ist eine gute Vorbereitung", erklärte der in Heiligenhaus lebende Lange, der sich bereits zum dritten Mal der Konkurrenz im Hildener Stadtwald stellte - und vor dem abschließenden Halbmarathon auch klare sportliche Ziele formulierte: "1:24 Stunden würde ich gerne laufen", sagte der 46-Jährige mit einem Blick auf die Gesamtwertung der Großen Serie: Mit zwei Minuten Vorsprung lag er vor dem Start des letzten Laufes in seiner Altersklasse auf Platz eins.

Für den Halbmarathon verschoben die Veranstalter den Startpunkt gegenüber den anderen Läufen, um die volle Distanz zu erreichen. Um 12 Uhr setzte sich das imposante Teilnehmerfeld in Bewegung, die Laufschritte von rund 400 Läufern und Anfeuerungsrufe der Zuschauer erfüllten das Waldstück zwischen Elberfelder Straße und A 46. Und die Starter schlugen gleich ein respektables Tempo an: Die Spitze des Feldes bewältigte die erste kleine Runde durch den Stadtwald über einen Kilometer in unter vier Minuten. Dann ging es hinein in die größere Schleife von fünf Kilometern, die die Läufer viermal hinter sich brachten. Ein Sturz drohte dem Führenden David Sudowe den Sieg zu kosten. Sein Verfolger Wolfgang Lenz jedoch half dem Konkurrenten wieder auf. Während Sudowe den Halbmarathon gewann, entschied Lenz schließlich die Gesamtwertung für sich.

Am Ende hatte auch Christof Lange sein Ziel erreicht: Mit 1,23 Stunden belegte er beim Halbmarathon den sechsten Platz - und holte die Gesamtwertung in seiner Altersklasse. Auch die Veranstalter konnten sich freuen: "Über 1000 Teilnehmer bei der Serie, Glück mit dem Wetter - es hat alles gepasst", resümierte Wolfgang Döpper.

(ied)
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