Kanu WM-Fahrer Beste holt Team-Bronze

Hilden/Krakau · Für die Kanuten des KC Hilden hält die Weltmeisterschaft Licht und Schatten bereit. Denn im Zweier-Canadier verfehlt das Duo Florian Beste und Sören Loos das Podest deutlich.

 Im Einzelwettbewerb verpasst der Hildener im Einer-Canadier das Finale.

Im Einzelwettbewerb verpasst der Hildener im Einer-Canadier das Finale.

Foto: Markus Flechtner

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge beendeten Florian Beste und Sören Loos vom KC Hilden die Wettkämpfe bei der U 23WM im polnischen Krakau. Für den schönsten Moment sorgte zweifelsohne die Bronzemedaille, die Beste im Einer-Canadier mit dem U 23-Team holte. Nur knapp verpasste das deutsche Boot mit der Zeit von 107.78 Sekunden den Silberrang, den Großbritannien (107.72 Sekunden) am Ende feierte. Der Sieg der Franzosen, die den Lauf fehlerfrei in 100.52 Sekunden absolvierten, gehörte dagegen in die Kategorie souverän.

Für Beste war das Edelmetall Trostpflaster für die Einzelkonkurrenz im Einer-Canadier, in der der 19-Jährige den Finallauf deutlich verpasste. Letztlich reichte es für ihn nur zu Rang 22. "Da bin ich auch nicht gut gefahren", seufzt Beste. Eine Mischung aus Nervosität und schlechter Tagesform verhinderte ein besseres Abschneiden. Um so mehr freute sich der Hildener über den Erfolg im Teamwettbewerb. "Es herrscht eine gute Harmonie zwischen den Paddlern. Alle verstehen sich gut, deshalb hat das gepasst", sagt er und betont: "Es hilft schon, wenn man dann doch etwas in den Händen hat."

Der krönende Abschluss blieb den Hildener Kanuten aber versagt. Zwar schaffte das Hildener Duo mit einer soliden Leistung den Sprung in den Endlauf im Zweier-Canadier, doch hier blieben sie auch hinter den eigenen Erwartungen zurück. "Da war mehr zu holen", stellt Vordermann Florian Beste nüchtern fest. Vor dem Finale gingen die beiden KCH-Athleten die Strecke noch einmal ab und überlegten sich, wie sie am besten die Tore nehmen. "Wir sind aber immer komplett vom Plan abgewichen", gesteht Beste. Und ergänzt: "Wir waren ein bisschen nervös und wollten zuviel." Ähnlich sieht es Sören Loos: "Ein schlechter Lauf kann immer mal passieren, aber da war mehr drin - und dann ärgert man sich einfach. Zumal es vielleicht unsere letzte WM-Chance war." Denn in diesem Jahr zählt der Zweier-Canadier letztmalig zu den olympischen Kanu-Disziplinen. Spätestens ab 2018 dürfte es deshalb für dieses Boot keine Weltmeisterschaft mehr geben. "Wir waren auf einem guten Weg, hätten es nur runterbringen müssen", konstatiert Loos, fügt aber hinzu: "Bei einer so starken Konkurrenz muss man einen Hundert-Prozent-Lauf zeigen, damit man überhaupt etwas reißen kann." Sein Fazit: "Manchmal funktioniert es, manchmal nicht." Nüchtern analysiert Mira Faber das Finale: "In einem Finale versucht man alles, aber die beiden wollten zuviel. Dann klappt es an der einen oder anderen Stelle nicht." Mit Blick auf die Europameisterschaft, die Ende August im slowenischen Solkan über die Bühne geht, sieht die U 23-Bundestrainerin noch Luft nach oben. "Die beiden müssen noch die eine oder andere Trainingseinheit zusammen machen und dann schauen wir mal, was dabei herauskommt." Es ist vielleicht die letzte Gelegenheit, im Zweier-Canadier internationale Erfahrung zu sammeln. Auf jeden Fall wollen Beste und Loos wieder ins Finale.

(RP)
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