Fußball Wülfrather gehen auf Abschiedstour

Mettmann · Der 1. FCW sieht als Tabellenletzter dem Abstieg aus der Fußball-Landesliga entgegen.

Rather SV - 1. FC Wülfrath. Im Lager des 1. FC Wülfrath scheinen alle froh zu sein, wenn diese Horror-Saison, die schlimmer für den Traditionsverein nicht hätte laufen können, bald vorbei ist. Es sieht derzeit so aus, dass nicht nur der Abstieg besiegelt ist, sondern der Fußball-Landesligist die Spielzeit gar als Tabellenletzter beendet. Denn nach der vermeidbaren Heimniederlage am vergangenen Sonntag übernahm das Team von Interimscoach Joachim Dünn wieder die rote Laterne.

"Es gilt für uns, sich vernünftig aus der Landesliga zu verabschieden und uns in den letzten Begegnungen gut aus der Affäre zu ziehen", nennt Engin Kizilaslan das bescheidene Ziel. Er macht keinen Hehl daraus, dass keiner der Wülfrather Fußballer zu Beginn der Spielzeit mit dem Abstieg gerechnet habe. "Wir sind alle irgendwie geschockt und können uns diesen gravierenden Leistungsrückgang nicht erklären", sagt der Kapitän. "Gerade Spielern wie mir, die schon mehrere Jahre für den FCW aktiv sind und sich mit diesem Klub identifizieren, tut die derzeitige Situation sehr weh und muss erst einmal verkraftet werden."

Kizilaslan sucht die Schuld nicht bei den Trainern oder dem Vorstand. "Es waren wir Spieler, die den Karren in den Dreck gefahren haben. Letztlich stehen wir Sonntag für Sonntag auf dem Platz und müssen unsere Leistung abrufen, was leider zu selten geschah. Jeder einzelne, auch ich selbst natürlich, müssen sich hinterfragen, ob alles dafür getan wurde, um den 1. FC Wülfrath nicht in eine solche Situation zu bringen." Der Mannschaftsführer ist gespannt, wie die Spieler des Kaders nach Ablauf der Saison reagieren werden. "Wir bekommen einen neuen Trainer, der sich bereits bei uns vorgestellt hat. Ich gehe davon aus, dass dieser sich mit dem Sportlichen Leiter auf die Kaderplanung für die kommende Saison verständigt. Eigentlich müssten alle Spieler, die der Verein halten will, auch bei der Stange bleiben. Dann könnten sie mithelfen, in der kommenden Spielzeit den Schaden zu reparieren."

Es ehrt den FCW-Kapitän, dass er versucht, an die Ehre der Sportkameraden zu appellieren, um den Kader zusammenzuhalten. Ob es in der heutigen Zeit, in der sich Spieler kaum noch mit einem Verein identifizieren und mit einer Art Söldnermentalität die Klubs wechseln, dazu kommt, bleibt abzuwarten. Zu wünschen wäre es dem Klub aus der Kalkstadt, der seit 40 Jahren nicht tiefer als Landesliga gespielt hat. Noch gehört der FCW allerdings der Landesliga an und wird alles versuchen, am Sonntag (15 Uhr Rather Waldstadion) mal wieder ein Erfolgserlebnis zu haben.

(klm)
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