Fußball Wülfrather lassen den Gästen zu viel Raum

1. · Die Mannschaft von Interimscoach Joachim Dünn zeigt Kampfgeist, doch der allein macht die spielerischen Defizite nicht wett.

 In dieser Szene hatten die Wülfrather Glück, dass der freistehende Düsseldorfer Max Julian Gehler seine Chance nicht nutzte.

In dieser Szene hatten die Wülfrather Glück, dass der freistehende Düsseldorfer Max Julian Gehler seine Chance nicht nutzte.

Foto: Dietrich Janicki

FC Wülfrath - Düsseldorfer SC 99 2:3 (1:1). Für die Wülfrather Landesliga-Fußballer rückt nach der knappen Niederlage der Klassenerhalt in immer weitere Ferne. Selbst die treuesten Fans sprechen in Verbindung mit dem 1. FC Wülfrath immer lauter von der Bezirksliga. Der FCW hat aber noch acht Begegnungen zu bestreiten, so dass theoretisch die Liga gehalten werden kann. Wer die FCW-Fußballer kennt, kann abwägen, dass sie alles tun werden, um noch das fast Unmögliche wahr werden zu lassen. Gegen den Düsseldorfer SC 99 konnte man den Wülfrathern taktisch und spielerisch einiges vorwerfen - gekämpft haben sie aber die kompletten 90 Minuten.

Joachim Dünn war es anzusehen, dass er die Niederlage verkraften, musste. Der Sportliche Leiter und Interimscoach stand einige Minuten wortlos an der Barriere und ließ wohl in Gedanken das Spiel Revue passieren. Dann fand er doch einige kritische Worte. "Das grenzt fast an Dummheit, wie wir unnötig Punkte abgeben. Wir hatten in der Halbzeitpause angesprochen, dass der DSC 99 gerade nach Flanken gefährlich ist - und doch ließen wir diese hohen Hereingaben zu und kassierten prompt Gegentreffer", sagte er.

Dagegen freute sich Sebastian Saufhaus über drei wichtige Auswärtspunkte. Für den früheren FCW-Spieler und heutigen DSC-Coach war der Ausgleich zum 2:2 spielentscheidend. "Hätten wir nach der 2:1-Führung der Wülfrather nicht postwendend den Ausgleich erzielt, wäre es für uns schwer geworden. Spielerisch war die Vorstellung meiner Mannschaft keine Offenbarung - dafür zeigte sie aber eine prima Moral", konstatierte Saufhaus. Seinem Ex-Verein wünschte er für die restlichen Landesliga-Begegnungen alles Gute. "Ich hatte eine schöne Zeit beim FCW und habe noch einige Freunde hier in Wülfrath."

Der FCW fing engagiert an und hatte Pech, dass Willi Taki nur den Pfosten traf (11.). Der erste Angriff der Gäste führte prompt zur 1:0Führung, als sie nach einem Eckball des FCW schnell umschalteten und Torjäger Derman Disbudak mit einem 16-Meter-Flachschuss erfolgreich war (16.). Der erneut gut spielende Willi Taki setzte zunächst einen Kopfball knapp neben den Pfosten (21.), dann aber köpfte der quirlige Stürmer nach einer Ecke von Denis Levering zum verdienten 1:1 (34.) ein. Kurz darauf reagierte Torwart Oliver Seibert bei einem Schuss von Denis Levering mit einem tollen Reflex.

Im zweiten Durchgang spielte sich das Geschehen zunächst im Mittelfeld ab. Dann war Sebastian Herweg bei einem Schuss aus kurzer Distanz auf dem Posten (62.). Drei Minuten später wurde Anastasiou Anastasios frei angespielt - und mit einem platzierten Schuss aus 14 Metern brachte er das Leder zum 2:1 im Düsseldorfer Gehäuse unter. Die Freude des FCW währte aber nicht lange, denn Lukas Rath war kurz darauf per Kopfball zum 2:2 (67.) erfolgreich. Nach diesem Tor der Gäste verloren die Wülfrather völlig die Ordnung. Das nutzte Marc Paul, um mit einem strammen Schuss auf 3:2 (74.) zu erhöhen. In der Schlussphase war es der starke Keeper Sebastian Herweg, der mit drei schönen Paraden eine höhere Niederlage der Wülfrather verhinderte.

(klm)
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