Würgeschlange in Mettmann gefunden Spur zur Boa führt nach Wuppertal

Mettmann · Die ungiftige Würgeschlange, welche die Feuerwehr am Montagabend an einem Parkplatz in Mettmann eingefangen hat, wird derzeit von der Reptilienauffangstation NRW in Rheinberg aufgepäppelt. Ob die Boa entflohen ist, konnte die Polizei bislang nicht feststellen. Eine erste Spur führt nach Wuppertal.

 Die Polizei sucht nach dem Besitzer der Boa.

Die Polizei sucht nach dem Besitzer der Boa.

Foto: Feuerwehr Mettmann

Zwei Meter lang ist sie und stark abgemagert - die Boa Constrictor, die auf einem Parkplatz am Böttinger Weg/Stadtwald gefunden wurde. Ihr Zustand lässt darauf schließen, dass die ungiftige Würgeschlange schon länger unterwegs ist. Ob die jedoch entflohen ist oder ausgesetzt wurde, ist bislang unklar.

Am Mittwochmorgen hat sich bei der Polizei eine Wuppertalerin gemeldet, die eine komplette Schlangenhaut (nach der Häutung) einer Boa im nahen Vohwinkel gefunden und einem Zoo in der Landeshauptstadt übergeben haben will.

Ob Schlange und Haut zusammenpassen, wurde dort laut Polizei ebenso wenig überprüft, wie die Wahrscheinlichkeit, ob ein solches Tier so lange in "freier Wildbahn" überleben könnte. Hinweise nimmt die Polizei unter Telefon 02104/ 982 - 6310 entgegen.

Die Boa Contrictor (im Deutschen auch Abgottschlange genannt) ist von Südamerika bis nach Mexiko verbreitet. Die Schlangen werden zwischen einem und drei Meter lang. Das größte Exemplar, das je gefunden wurde, war 3,60 Meter lang. Boas gibt es in verschiedenen Farben, ein gemeinsames Merkmal aller Unterarten sind die typischen schwarzen so genannten Sattelflecken auf dem Rücken.

Boas sind in der Dämmerung und nachts aktiv, tagsüber verstecken sie sich in Höhlen oder Baumstellen, kommen aber hin und wieder hervor, um sich zu sonnen. Die Schlagen bewegen sich generell nur wenig. Boas fressen - bis auf Spinnen und Insekten - alle Tiere, die sie herunterwürgen können. Selbst kleine Kaimane können sie verschlingen.

Bei der Jagd lauern die Schlangen geduldig auf einen günstigen Moment. Wenn die Beute nah genug ist, schnappt die Boa blitzschnell zu und erwürgt das Tier dann mit ihrem Körper. Die Beute wird nicht zerquetscht, sondern erstickt: Jedes Mal, wenn das Tier ausatmet, umfasst die Boa es enger. Das kann bis zu einer Viertelstunde dauern und ist für die Schlange sehr anstrengend. Sobald sie keinen Herzschlag mehr spürt, löst die Schlange die Umklammerung.

Erwachsene Schlangen häuten sich etwa zwei- bis dreimal jährlich. Dabei wird die alte Haut am Kopf beginnend abgestreift. Um sie loszuwerden, kriecht das Tier umher, bis die Haut an Steinen oder Ästen verfängt.

(ots)
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