Mettmann Stadt: keine Parkplatz-Not

Mettmann · Während der Bauarbeiten in der Innenstadt fallen Parkplätze weg. Dezernenten im Rathaus sehen das Problem. Gleichwohl sagen sie, es gebe in den Parkhäusern und auf dem Rathausvorplatz sowie auf dem Seibelplatz noch genügend Stellplätze.

Vor dem Hintergrund diverser Neubauprojekte (Kö-Karree, Kö-Galerie, Evangelisches Gemeindehaus, Krankenhaus und Seibelquerspange) fallen kurz- und mittelfristig über 350 Parkplätze in der Kreisstadt weg. Sie können nur zu einem kleinen Teil kompensiert werden. Während der Sommerferien ist die Lage noch relativ entspannt, aber wenn Evangelische Kirche und Bauverein im Herbst mit ihren Projekten beginnen, wird es eng in Sachen Stellplätze in der Innenstadt.

Die Stadtverwaltung sieht das anders: Erster Beigeordneter Dietrich Stang hält die Diskussion um fehlende Parkplätze in Mettmann für "bemerkenswert". In Düsseldorf, so sein Argument, lebe man permanent mit Baustellen, die Auswirkungen auf den ruhenden und fließenden Verkehr hätten. Dort gebe es keine aufgeregte Diskussion. "Dass es schwieriger in Mettmann wird, ist klar", so Stang. Aber eine 1:1-Ausgleichslösung gebe es nicht. "Wir müssen dadurch."

Das sieht Baudezernent Kurt-Werner Geschorec ähnlich. Er sei jetzt seit 1990 in den Diensten der Stadtverwaltung. Und seit dieser Zeit werde über fehlende Parkplätze in Mettmann gesprochen. "Als wir 1992/93 die Parkräume bewirtschaftet haben (also Parkzeiten und Parkgebühren. Anmerk. d Red.), hat sich die Situation in den ersten Jahren verbessert. Denn die Inhaber von Geschäften und Hausbesitzer haben ihre privaten Stellplätze in den Hinterhöfen angesteuert und damit den öffentlichen Verkehrsraum entlastet."

Die Parkplätze, die wegen dem Bau der Kö-Galerie beim früheren Karstadt-/Hertiegebäude weggefallen sind, seien ursprünglich für den dortigen Einzelhandel bestimmt gewesen. Diesen Einzelhandel gebe es derzeit nicht mehr, also würden auch die Parkplätze nicht benötigt werden. Er verkennt allerdings nicht, dass das Verkehrsaufkommen und die Nachfrage nach Parkraum zugenommen haben.

Geschorec hat festgestellt, dass die Parkhäuser in der Innenstadt (Kreissparkasse, Neanderthal-Passage und Neanderstraße) noch freie Kapazitäten haben. Der Parkplatz am Rathaus, der wochentags nach 16 Uhr und freitags ab 12 Uhr über das ganze Wochenende kostenfrei zur Verfügung steht, sei ebenfalls eine Alternative, die aber noch zu wenig bekannt sei. Ein Problem scheint freilich ungelöst: Gerade Pendler, die tagsüber in der Kreisstadt arbeiten, suchen Parkplätze, die kostenfrei und nicht zu weit von der Innenstadt entfernt sind. Der Seibel-Parkplatz ist außerhalb der Ferienzeit bereits gut frequentiert. Dort fallen Plätze mit dem Bau der Seibelquerspange weg. Auch auf dem Hammerplatz wird es enger. Eine Ausweitung des kostenfreien Stellplatzangebotes in der Peripherie der Innenstadt will Stang nicht genehmigen. "An der Elberfelder Straße und Georg-Fischer-Straße gelten Parkzeitbeschränkungen. Grund: "Wir wollen dort keine Dauerparkplätze für Regiobahnbenutzer anbieten", sagt Dietrich Stang.

30 Parkplätze will die Stadt an der Johannes-Flintrop-Straße neben der Caritas einrichten. Die Kirche, der das Grundstück vor dem Verkauf an die Stadt gehörte, will in den nächsten Tagen die alte Tankstelle und die Garagen abreißen. Dann können dort 30 Autos (kostenpflichtig) geparkt werden.

(RP)
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