Advent Türöffner Sie zeigt Besuchern und Patienten den Weg im Krankenhaus

Mettmann · Das Öffnen von Türen gehört zum Advent. In unserer Serie stellen wir jeden Tag einen Menschen vor, der Türen für andere öffnet.

 Claudia Gabel arbeitet im Evangelischen Krankenhaus.

Claudia Gabel arbeitet im Evangelischen Krankenhaus.

Foto: DJ

Das Öffnen von Türen gehört zum Advent. In unserer Serie stellen wir jeden Tag einen Menschen vor, der Türen für andere öffnet.

Seit 13 Jahren arbeitet Claudia Gabel aus Erkrath in der Zentrale des Evangelischen Krankenhauses Mettmann (EVK). Sie und ihre Kolleginnen sitzen im Schichtdienst hinter einer Empfangstheke im Eingangsbereich und sind die erste Anlaufstelle der Angehörigen, Besucher, Patienten, Firmenmitarbeiter und Behördenvertreter.

"Die Arbeit mit Menschen und der Kontakt mit ihnen macht mir großen Spaß", sagt Claudia Gabel. Bevor sie im EVK arbeitete, verdiente sie ihr Geld in einem Wirtschaftsunternehmen. Nachdem ihre zwei Töchter älter waren, beschloss sie, wieder in den Arbeitsalltag einzusteigen. Sie bewarb sich für die Stelle im Krankenhaus und wurde genommen.

"Diskretion ist ganz wichtig in meinem Beruf", sagt sie. Denn: Menschen kommen oft in Ausnahmesituationen ins Krankenhaus. Da ist ein Ehemann mit dem Rettungswagen eingeliefert worden, die Frau fragt an der Pforte nach, wo er zu finden ist, oder ein Mensch kommt verletzt und krank selbst ins Krankenhaus und erscheint an der Zentrale. Oder Angehörige sind über den Tod eines Patienten informiert worden. Mit viel Einfühlungsvermögen versucht Claudia Gabel den Betroffenen weiter zu helfen und die richtige Auskunft zu geben.

Aber es gibt auch freudige Ereignisse: Wenn Angehörige die Mutter mit ihrem Neugeborenen besuchen oder wenn Menschen nach einer Krankheit gesund entlassen werden.

Claudia Gabel versucht auch Menschen, die als Patienten eingewiesen wurden und nicht wissen, was auf sie zukommt, zu beruhigen, ihnen eventuell die Angst vor einer OP zu nehmen.

"Man bekommt im Laufe der Jahre einen Blick für die Menschen und ihre Nöte", betont sie. Gerade kommt ein Mann, der sich nach einer Frau erkundigt, die mit einem Rettungswagen eingeliefert worden ist. Sekunden später klingelt das Telefon und ein Angehöriger möchte mit seiner Frau verbunden werden. 24-Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr ist die Zentrale besetzt. Eine Anlaufstelle für viele Menschen, in guten wie in schlechten Tagen. Man braucht viel Fingerspitzengefühl und muss immer den richtigen Ton finden, sagt sie. Die Schicksale nimmt sie auf, verarbeitet sie, aber Zeit, um sich auch zu Hause damit zu beschäftigen, hat sie nicht. Das ist Privatsphäre.

(RP)
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