Mettmann "Studieren ist gratis, Meister machen nicht"

Die beiden Brüder Jürgen und Frank Nicolay haben bei ihrem Vater das Schreinerhandwerk gelernt. Frank Nicolays Sohn Johannes (17) absolviert derzeit eine Ausbildung im familieneigenen Betrieb. Johannes ist im zweiten Lehrjahr: "Als Sohn eines der beiden Chefs werde ich strenger beurteilt als andere Azubis." Aber es gibt vom Vater den einen oder anderen Extra-Hinweis.

 Meister Thomas Reys hat derzeit gleich drei Auszubildende.

Meister Thomas Reys hat derzeit gleich drei Auszubildende.

Foto: dj

Trotz Meister-Bafög gibt es aus der Sicht des Handwerks immer noch eine Unwucht zwischen den Ausbildungssystemen: "Studieren kann man kostenlos, wer im Handwerk seinen Meisterbrief machen will, muss erst einmal bis zu 15.000 Euro auf den Tisch legen", sagt Seniorchef Frank Nicolay. Es säßen halt zu wenige Handwerksmeister im Bundestag. Einen Tipp hat er seinen beiden Söhnen mit auf den Berufsweg gegeben: So früh wie möglich die Meisterschule zu absolvieren. Denn dann sei die Lücke zum Theoriewissen aus der Berufsschule am geringsten.

 Malermeister Axel Nölling bildet derzeit Deniz Ajeti (1. Lehrjahr) aus. Marvin Müller lernt bei Elektromeister Marcus Graf. Malermeister Axel Nölling bildet derzeit Deniz Ajeti (1. Lehrjahr) aus. Marvin Müller lernt bei Elektromeister Marcus Graf.

Malermeister Axel Nölling bildet derzeit Deniz Ajeti (1. Lehrjahr) aus. Marvin Müller lernt bei Elektromeister Marcus Graf. Malermeister Axel Nölling bildet derzeit Deniz Ajeti (1. Lehrjahr) aus. Marvin Müller lernt bei Elektromeister Marcus Graf.

Foto: ola

Das Schreiner-Handwerk selbst sei vielfältiger als die Geschichte von Meister Eder und Pumuckl vermitteln. "Wir haben es neben Holz mit Kunststoff, Glas, Stein und Metall zu tun." Möbel auf Maß zu fertigen erfordert Wissen aus Statik und Architektur. "Wer bei uns ein Praktikum absolviert hat, staunt über die Vielfalt." Und wer sich dabei einigermaßen talentiert anstellt, hat gute Chancen, für eine Schreiner-Ausbildung in Frage zu kommen. "Es ist einer der schönsten Berufe der Welt", sagen Vater und Sohn.

(RP)
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