Mettmann Sturm reißt ein Dach ab

Düsseldorf · In Aprath werden auf einer Strecke von 200 Metern 34 Bäume entwurzelt.Am Best-Western-Hotel in Metzkausen fällt eine Pappel auf die Straße. Die Feuerwehren sind im Dauereinsatz.

Wülfrath/Mettmann/erkrath Die Wülfrather Feuerwehr war mit 52 Männer und Frauen 15 Stunden lang im Einsatz. Ab 13.30 Uhr gingen pausenlos Meldungen von Schäden ein, die der Orkan anrichtete. An der Goethestraße hob Xynthia mit Urgewalt das Flachdach eines dreigeschossigen Hauses an. Die Hälfte davon blieb senkrecht stehen. Auch an der Kastanienallee musste die Feuerwehr ein Dach sichern, das von einem Haus zu fliegen drohte. Die Gewalt war so groß, dass der Kamin auseinandergezogen wurde. Er muss jetzt abgetragen werden. In Aprath schlug Xynthia eine Schneise durch ein Wäldchen. Auf einer Strecke von 200 Metern kippten 34 Bäume um.

Wülfrath: Stadtpark gesperrt

Bei der Vielzahl der Einsätze konnte sich die Feuerwehr nicht um den Stadtpark kümmern. Er wurde aus Sicherheitsgründen komplett gesperrt und wird erst wieder freigegeben, wenn er kontrolliert worden ist und mögliche Gefahrstellen beseitigt sind.

Bereits gegen 11 Uhr war die Feuerwehr vom Kreis aufgefordert worden, eine technische Einsatzleitung einzurichten. Im Einsatzleitwagen bereiteten sich vier Feuerwehrleute auf einen stürmischen Dienst vor. Um 13.30 Uhr gab es den ersten Einsatz. Nach und nach wurde die gesamte Freiwillige Feuerwehr Wülfrath alarmiert, die mit insgesamt 15 Fahrzeugen die Einsatzorte abarbeitete. Gegen 2 Uhr gestern Morgen kehrten die letzten Kräfte in die Feuerwache zurück. Bis 3.30 Uhr dauerte es, die Fahrzeuge zu reinigen und wieder einsatzbereit zu machen.

Es hätte noch schlimmer kommen können, meinte Einsatzleiter René Rahner gestern. Xynthia habe Kyrill mit seiner Gewalt in nichts nachgestanden. Doch nach dem Orkan vor drei Jahren habe es viele Sicherungsarbeiten gegeben. Zudem seien damals viele schwache Bäume bereits gefallen.

Mettmann: Straße unpassierbar

Die Mettmanner Feuerwehr und Mitarbeiter des städtischen Bauhofs waren ebenfalls am Sonntag im Dauereinsatz. Wie Andreas Branzko vom Bauhof mitteilt, musste die Neanderstraße gesperrt werden, da zwei Nadelbäume vor der alten AOK umzufallen drohten. Äste lagen bereits auf der Straße. Auf der Düsseldorfer Straße am Best-Western-Hotel war ein großer Ast einer Pappel auf die Straße gestürzt. Auch hier war der Bauhof im Einsatz und entfernte die Äste, gestern den ganzen Baum; die Straße wurde zeitweise gesperrt. An der Peckhauser Straße fällte der Bauhof vorsorglich einen Baum, der umzufallen drohte. Insgesamt, so Branzko, wurde der Bauhof zu 18 Einsätzen gerufen. Die Arbeit der Verwaltungsmitarbeiter endete gegen 0.20 Uhr. In den Parks und auf dem Friedhof Goethestraße wurden gestern weitere Bäume gefällt, die umzufallen drohen.

Erkrath: Baum stürzt auf Garage

In Erkrath musste die Feuerwehr bis zum späten Abend etwa zwei Dutzend Einsatzstellen anfahren. Am Brocker Berg war ein umstürzender Baum auf ein Garagendach gefallen, der entfernt werden musste. Auf der Kreuzstraße, so berichtete Feuerwehrchef Guido Vogt weiter, war ein sehr großer Ast aus einem Baum gebrochen und auf die Fahrbahn gestürzt. Mit Hilfe der Drehleiter schnitt die Feuerwehr weitere Äste aus dem Baum heraus, die abzubrechen drohten.

Weitere Einsatzstellen mit herabfallenden Ästen gab es an der Rankestraße, der Tannen- und der Albrecht-Dürer-Straße. Bis nach Mitternacht hielt die Erkrather Feuerwehr ihre verstärkte Bereitsschaft aufrecht und hielt die örtliche Einsatzleitung in Abstimmung mit der Kreisleitstelle besetzt.

(RP)
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