Mettmann Taschendiebe lauern auf Wochenmarkt

Mettmann · Die Polizei rät bei Menschenansammlungen zur Vorsicht und gibt Tipps, wie man sich schützen kann.Wochenmärkte werden gerne von Senioren besucht, nicht zuletzt deshalb sind Diebe dort oft aktiv.

 Während sich die Marktbesucherin auf ihren Einkauf konzentriert, macht der Taschendieb leichte Beute, wenn sie offen im Korb liegt.

Während sich die Marktbesucherin auf ihren Einkauf konzentriert, macht der Taschendieb leichte Beute, wenn sie offen im Korb liegt.

Foto: Staschik, Olaf (OLA)

Frisches Obst und Gemüse, Käse, Wurst und Brot oder Blumen - die Wochenmärkte in den Städten im Kreis Mettmann sind sehr beliebt und ziehen regelmäßig zahlreiche Besucher an. Entsprechend voll ist es zwischen den Ständen, an denen sich die Kunden drängeln. Doch die Polizei warnt: Nicht nur Kunden, sondern auch Diebe bevorzugen die Wochenmärkte inzwischen. "Taschendiebe haben das wöchentliche Markttreiben als gute Gelegenheit erkannt, ihrem 'fingerfertigen Geschäft' nachzugehen", teilt die Polizei Mettmann mit.

So wurden auf dem Wochenmarkt in Velbert Neviges am vergangenen Donnerstag gleich drei Diebstähle bei der Polizei angezeigt. Zum Diebesgut gehörten Geldbörsen mit Ausweisen, Papieren, Kreditkarten und Bargeld im Gesamtwert von mindestens 600 Euro. Bestohlen wurden in allen Fällen ältere Personen im Alter von 64, 73 und 89 Jahren. Die Geschädigten kamen aus Wuppertal und Wülfrath. Da die Diebstähle jeweils nicht sofort bemerkt wurden, fehlen auch Hinweise auf die Tatverdächtigen.

"Generell ist es auffallend, dass sich die Diebstähle auf Wochenmärkten mehren", sagt Claudia Partha von der Polizei Mettmann. Die Polizei warnt deshalb ausdrücklich vor Taschendieben, die auf nahezu allen Wochenmärkten und an vergleichbaren Orten in den Kreisstädten, wo viele Menschen unterwegs sind, zuschlagen. Taschendiebe suchen, schaffen und finden dabei günstige Gelegenheiten.

Sie arbeiten häufig zu zweit oder zu dritt. Der Erste lenkt ab, indem er das Opfer anrempelt oder nach dem Weg oder der Uhrzeit fragt. Der Zweite bestiehlt das Opfer unbemerkt und gibt die Beute an einen Dritten weiter, der sich rasch entfernt. Selbst wenn das Opfer den Diebstahl bemerkt, ist der dritte Täter mit der Beute schon längst über alle Berge.

Eine andere Masche: Man beschmutzt "versehentlich" die Kleidung eines Opfers mit Speisen oder Getränken, ist dann beim Reinigen sofort "behilflich" und staubt dabei gleichzeitig die Geldbörse des Opfers ab. Im Gedränge vor Verkaufsständen oder Kassen ist vor allem das Drängeln eine gängige Methode. Der Dieb drängelt sich so lange an Taschen- oder Rucksackbesitzer heran, bis diese sich abwenden und beim Wegdrehen Tasche oder Rucksack zum Zugriff anbieten.

Vorsicht ist geboten, wenn nach dem Weg oder Waren gefragt wird. Während das Opfer bereitwillig Auskunft gibt, angelt der Dieb die Geldbörse aus der Tasche oder dem Korb. Gerade ältere Frauen werden oft Opfer ihrer gut gemeinten Hilfsbereitschaft. "Taschendiebe sind in der Regel nur schwer zu erkennen", so die Polizei. Häufig seien es sogar Kinder, die die Diebstähle begehen. Generell gilt: "Wenn einem etwas verdächtig vorkommt, dann sollte man lieber einmal zu viel als zu wenig die Polizei rufen", sagt Claudia Partha.

Die Polizei gibt Tipps, wie man sich verhalten soll:

Es sollten nur notwendiges Bargeld oder EC- und Kreditkarten mitgenommen werden. Sie sollten möglichst dicht am Körper und verteilt getragen werden. Die Karten sollten immer getrennt vom PIN-Code aufbewahrt werden.

Handtaschen stets geschlossen halten und nie unbeaufsichtigt lassen.

Wertvolle Sachen zu Hause lassen.

Dichte Menschenmengen sind zu meiden, dort sollte man besonders vorsichtig sein.

In der Öffentlichkeit sollte man nie mit größeren Geldmengen hantieren.

Wird man bestohlen, sollte man sich nicht mit massiver Gegenwehr in Gefahr bringen, rät die Polizei. Vielmehr sollte man bei Passanten um Unterstützung bitten und laut um Hilfe rufen.

(RP)
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