Wülfrath Tedrive will 358 Mitarbeiter entlassen
Düsseldorf · Der insolvente Wülfrather Automobilzulieferer Tedrive plant offenbar, die Zahl der Beschäftigten massiv zu reduzieren. "Von derzeit 638 sollen nur noch 280 Mitarbeiter übrig bleiben", sagte gestern Betriebsrat-Vorsitzender Ahmet Yildiz im Anschluss an eine Betriebsversammlung mit der Geschäftsführung. Die übrig gebliebenen Mitarbeiter sollen in Zukunft auf ihr Weihnachts- und ihr Urlaubsgeld verzichten. Darüber hinaus plant die holländische Investorengesellschaft Orlando, die den Betrieb vor zwei Jahren übernommen hat, die Streichung der Betriebsrente für die Arbeiter. Ebenfalls gestrichen werden soll die jahrzehntelang hoch gelobte Ausbildung. Der Betriebsrat soll aufgefordert worden sein, dem Paket bis zum 27. Februar zuzustimmen. "Wir werden der Entlassung von 358 Mitarbeitern garantiert nicht zustimmen", sagte Yildiz und berichtet von einem gellenden Pfeifkonzert und Buh-Rufen, das der Geschäftsführung entgegen geschlagen sein soll.
Stattdessen setzen die Arbeiter auf eigene Sanierungspläne, die vom Betriebsrat bei einen Gutachter in Auftrag gegeben worden sind. Mit der Eröffnung des Insolvenz-Verfahrens am 1. März will der Betriebsrat seine Pläne vorstellen.Tedrive stellt in Düren Antriebswellen und Differenziale her, in Wülfrath werden Lenksysteme gefertigt. Das Unternehmen setzt damit etwa eine halbe Milliarde Euro im Jahr um.
