Mettmann Tempo 30 auf der Nordstraße gefordert

Mettmann · Anwohner befürchten mehr Verkehr nach der Eröffnung der Seibelspange auf der innerstädtischen Straße. Sie kritisieren das neue Konzept, das vorsieht, die Flintrop-Straße ab Einmündung Schwarzbachstraße zu schließen.

 Vor sechs Jahren hatten Anwohner Tempo 30 in der Nordstraße durchgesetzt. Allerdings nicht für lange Zeit. Die Mehrheit im Rat kippte das Tempolimit. Jetzt wird ein neuer Vorstoß gewagt.

Vor sechs Jahren hatten Anwohner Tempo 30 in der Nordstraße durchgesetzt. Allerdings nicht für lange Zeit. Die Mehrheit im Rat kippte das Tempolimit. Jetzt wird ein neuer Vorstoß gewagt.

Foto: Dietrich Janicki

Die Anwohner der Nordstraße machen mobil: Sie wollen verhindern, dass nach der Eröffnung der Seibelspange noch mehr Verkehr über die Stadtstraße fließt.

Es hat sich eine Art Interessengemeinschaft gegründet, die sich zu einem ersten Meinungsaustausch in der Gaststätte Frankenheim traf. Und die Resonanz war überwältigend, sagte Annette Schmidt, die zusammen mit ihrem Mann Jens Teller den Abend vorbereitet hatte und moderierte.

Obwohl der Infoabend im Frankenheim, so Teller, keine politische Veranstaltung sein sollte, war sie genau das. Das lag nicht nur am Thema, sondern auch daran, dass die beiden Bürgermeisterkandidaten Andrea Rottmann (SPD) und Norbert Danscheidt (CDU) das Wort ergriffen, beziehungsweise gefragt wurden.

Mehr als 70 Menschen, darunter auch Mettmanner, die in den Nebenstraßen der Nordstraße wohnen, machten ihrem Unmut Luft: Sie kritisierten das neue Verkehrskonzept, das unter anderem vorsieht, die Flintrop-Straße ab Einmündung Schwarzbachstraße zu schließen und keine Durchfahrt in Richtung Breite Straße zu ermöglichen. "Dann fahren noch mehr Autos über die Nordstraße", schimpfte ein Anwohner. Teller, der die Diskussion souverän lenkte, wollte an diesem Abend ein erstes Meinungsbild der Anwohner herstellen. "Liegen wir mit unseren Befürchtungen vielleicht falsch, und die Situation wird nach der Eröffnung der Spange gar nicht so schlimm oder wird die Nordstraße zur innerstädtischen Autobahn", fragte er provokant ins Plenum. Einer der Hauptpunkte in der Diskussion war die Idee, die seit längerem im politischen Raum existiert, das Parken in der Nordstraße zu verbieten und einen großen Parkplatz für Anlieger am Borner Weg einzurichten. "Dann können wir überhaupt nicht mehr schlafen", sagte ein Anwohner. Denn viele Nordstraßler haben ihr Schlafzimmer in Richtung Hauptschule. Sie würden dann durch den Parkverkehr in ihrer Nachtruhe gestört werden. Und: Die Parkplätze am rechten Rand der Nordstraße (von oben) zwingen Autofahrer zum langsameren Fahren, besonders wenn ihnen ein Bus oder Lastwagen entgegenkommt. "Wir müssen die Nordstraße für den Durchgangsverkehr so unattraktiv wie möglich machen" sagte Teller. Dazu gehört auch der Plan, wieder Tempo 30 auf der Nordstraße einzuführen. Das gab's bereits vor sechs Jahren. Anwohner hatten damals über 350 Unterschriften für eine durchgängige Tempo-30-Zone auf der Nordstraße gesammelt. Doch Autofahrer aus Metzkausen votierten gegen das Tempolimit. Schließlich setzten sich CDU und FDP im Rat durch und hoben das Tempolimit auf. Jetzt gibt's eine neue Forderung: Die Beschilderung an der Osttangente müsse verbessert werden. Pkw- und Lkw-Fahrer sollen eindeutig auf die Umfahrung der Stadt über Elberfelder Straße zum Südring hingewiesen werden. Ein Einfahrverbot für Lkw ab Kreisverkehr Carpe diem (Anlieger frei) wurde ebenfalls in Erwägung gezogen. Ob täglich 200 Busse über die Nordstraße fahren müssen, wurde von einer Anwohnerin in Zweifel gezogen. Die geplante Erschließungsstraße des künftigen Neubaugebietes Kirchendelle dürfe nicht als Teilumfahrung dienen, so der Tenor.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort