Mettmann Treffpunkt für Mettmanns Suppenkasper

Mettmann · Bodo Mast verkauft immer mittwochs leckere Suppen auf dem Markt. Er hat eine große Fangemeinde.

 Die Mettmanner nutzen gerne das Angebot einer frisch zu zubereiteten Suppe, die am Wochenmarkt verkauft wird. Der Zeichner Hossein Asivand hat eine Szene festgehalten.

Die Mettmanner nutzen gerne das Angebot einer frisch zu zubereiteten Suppe, die am Wochenmarkt verkauft wird. Der Zeichner Hossein Asivand hat eine Szene festgehalten.

Foto: Hossein Asivand.

Mittwochmittag auf dem Jubiläumsplatz. Woche für Woche wiederholt sich dort ein ganz besonderes Schauspiel. Überall werden kleine rote Plastikeimer durchs Gewusel getragen. Der Inhalt: Erbsensuppe, Linsensuppe oder Gulaschsuppe aus der Suppenküche von Bodo Mast.

Der Gladbecker steht seit acht Jahren mit seiner "Gulaschkanone" auf dem Mittwochsmarkt und ist dort wohl mittlerweile das, was man eine "Institution" nennt. Dass es bei ihm vernünftige Hausmannskost gibt, scheinen seine Kunden zu schätzen. Die meisten sind Stammgäste und bringen ihren roten Suppeneimer jede Woche wieder mit.

So manch einen packt auch regelmäßig mittwochs der kleine Büro-Hunger. Das jedenfalls wäre ein Grund, warum sich das Geschäft mit der Suppe mitten in der Woche besonders lohnt. Denn samstags steht Bodo Mast in einer anderen Stadt. Längst betreibt er mehrere Suppenküchen und überall läuft es bestens mit dem Süppchen in roten Eimern. "Reich wird man damit nicht mehr, aber man kann davon leben", erzählt er von einem Alltag, der für ihn schon morgens früh beginnt. Dann macht sich Bodo Mast mit seinem Gefährt auf den Weg zum Marktplatz. Während andernorts gerade der erste Frühstückskaffee auf den Tisch kommt, wirft er schon mal die Suppenküche an. Teilweise werden die Suppen am Abend vorgekocht. "Das meiste kommt aber morgens frisch dazu", plaudert Bodo Mast über die Kunst des Suppekochens. Ohne Konservierungsstoffe und andere Zusätze - das ist ihm wichtig. Deshalb sagt er auch jedem, der sich mit dem roten Eimerchen auf den Heimweg macht, dass der an warmen Sommertagen möglichst nicht allzu lange dauern sollte: "Dann kann die Suppe umschlagen."

Die ersten Gäste empfängt der Suppenkoch schon zur Frühstückszeit. Umso näher der Mittag rückt, desto länger wird die Schlange. In Hochzeiten warten auch schon mal 20 Leute darauf, dass sich ihr Suppeneimer füllt. Viele genießen den Mittagstisch auch direkt am Stand und kommen ins Plaudern. Es sei dann beinahe so wie beim Friseur, verrät Bodo Mast. "Ich kenne die Geschichten der Leute", sagt er - und wenn er so plaudert, drängt sich der Gedanke auf, dass man ihn hin und wieder gerne als Zuhörer hätte.

Vermutlich liegt genau da auch das Geheimnis der Mettmanner Suppen-Euphorie: Es schmeckt nicht nur, sondern man bekommt noch ein paar Minuten Gelassenheit quasi gratis dazu. An guten Tagen reicht Bodo Mast mehr als 300 Suppeneimer und Teller über den Tresen seiner Gulaschkanone. Dass die Suppenküche auf dem Mittwochsmarkt gut läuft, weiß auch Marktmeister Markus Heisig. "Die Leute finden das prima", glaubt er. Zur Mittagszeit seien überall rote Suppeneimer zu sehen, die eilig über den Platz getragen werden. Hin und wieder gönnt sich der Meister auch selbst mal eine Suppenpause.

(magu)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort