Mettmann Trost den Opfern und Helfern
Düsseldorf · Samstag wird der Stiftungsrat Notfall-Seelsorge in der Evangelischen Kirche Mettmann ins Amt eingeführt.70 Helfer stehen rund um die Uhr für die Opfer von Katastrophen und Verbrechen sowie die Rettungskräfte bereit.
Die Stiftung Notfall-Seelsorge des Evangelischen Kirchenkreises Düsseldorf-Mettmann soll die Arbeit der Notfall-Seelsorger nach Katastrophen und Verbrechen langfristig sichern. Am Samstag wird der Stiftungsrat in einem Gottesdienst in der Evangelischen Kirche Mettmann in sein Amt eingeführt. Dem Stiftungsrat gehören zehn Mitglieder an, darunter Superintendent Frank Weber und Landrat Thomas Hendele, Kreisbrandmeister Friedrich-Ernst Martin und Leitender Polizeidirektor Ulrich Koch. Vorsitzender ist der Mettmanner Ottokar Iven.
Die Notfall-Seelsorger stehen den Opfern von Unglücken und Verbrechen und deren Angehörigen bei. So etwa in Mettmann, als ein Neunjähriger von einem tonnenschweren Kanalrohr überrollt und getötet wurde. Die Notfall-Seelsorger helfen aber auch den Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten, mit den schrecklichen Erlebnissen bei Einsätzen klarzukommen.
120 bis 150 mal rücken der Notfallseelsorger des Kirchenkreises, Jürgen Draht, und seine 70 Helfer jedes Jahr aus. Darin sind die Einsätze mit psychisch angegriffenen Polizisten oder Feuerwehrleuten noch gar nicht eingerechnet. Über Handy sind rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr fünf geschulte Mitarbeiter erreichbar und sofort in alle zehn Städte des Kreises abrufbar. Sie betreuen neben den Opfern und deren Angehörigen 2720 Feuerwehrleute, 850 Mitarbeiter der kreisweit sechs Rettungsdienste und 750 Beamte der Kreispolizei.
Landrat Thomas Hendele sicherte der Kirche die weitere finanzielle Unterstützung zu. "Wir möchten die Notfallseelsorge nicht missen", sagte er und fügte hinzu, Rettungskräfte könnten die Betreuung von Katastrophenopfern nicht leisten.
Superintendent Frank Weber ist bemüht, noch die Kirchenkreise Niederberg und Leverkusen sowie die katholische Kirche ins Boot zu holen.
