Kreis Mettmann Verdi-Mitglieder geben sich kampflustig

Kreis Mettmann · In den Städten des Kreises wurden gestern zahlreiche Kindertagesstätten bestreikt. Die Eltern wurden im Vorfeld von dem Warnstreik im Öffentlichen Dienst informiert. "Die meisten hatten Verständnis, machten sich aber gleichzeitig Gedanken, wie sie ihr Kind für diesen Tag sicher unterbringen konnten", sagte eine Kitaleiterin. Die meisten Kitas hatten Notgruppen eingerichtet, in denen diejenigen Kinder betreut wurden, für die es an diesem Tag keine anderweitigen Betreuungsmöglichkeiten gab.

 Streikende Verdi-Mitglieder brachen vom Hildener Bahnhof zu einer zentralen Kundgebung auf.

Streikende Verdi-Mitglieder brachen vom Hildener Bahnhof zu einer zentralen Kundgebung auf.

Foto: Stephan Köhlen

Unterdessen gaben sich Verdi-Mitglieder kampflustig, als sie gestern vom Hildener Bahnhof aus zu einer Kundgebung nach Köln fuhren. "Die Bahnen und Busse sind voll, die Stimmung ist hervorragend!", rief Verdi-Gewerkschafterin Stephanie Peifer in ihr Handy, während im Hintergrund Rufe und Trillerpfeifen ertönten. Die Gewerkschaft fordert sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber 200 Euro. In Mettmann stellte sich die Situation in den städtischen Kitas wie folgt dar. Kita Rheinstraße: Notdienst mit 25 Kindern, Kita Kirchendelle: verkürzte Öffnungszeit am Nachmittag, Kita Teichstraße: normale Öffnung, Kita Obschwarzbach: geschlossen, Kita Händelstraße: Notdienst mit 60 Kindern (bei 180 Plätzen). Der Notdienst wird von 14 Mitarbeiterinnen abgedeckt, wobei eine große Anzahl teilzeitbeschäftigt ist, das heißt, es erfolgt ein Einsatz in Schichten.

Wichtig für die Eltern ist die Tatsache, dass der Streik zunächst auf einen Tag reduziert ist, andernfalls müssten andere Alternativen greifen. Eltern hatten sich vor zwei Jahren teilweise Urlaub nehmen müssen, um ihre Kinder sicher zu betreuen.

Rechtzeitige Information der Eltern und das Organisieren von Vertretungen über das Jugendamt haben auch in Erkrather Kitas zu einem unproblematischen Verlauf geführt, hieß es gestern aus dem Jugendamt. "Es ist alles ruhig geblieben", sagte Mitarbeiterin Christiane Uhlig auf RP-Anfrage. Ganztägig geschlossen blieb lediglich die Einrichtung an der Fasanenstraße. In den Kindertagesstätten Schinkelstraße und Falkenstraße wurde gestern zumindest ein stark eingeschränkter Notdienst angeboten, alle anderen Kitas öffneten wie gewohnt. Auch die Erkrather Eltern zeigten Verständnis für die Streikenden, so lange sich die Aktion auf einen einzelnen Tag beschränkt. Mehrere Tage hintereinander würden zumindest voll berufststätige Eltern beziehungsweise Alleinerziehende vor große Probleme stellen.

Streikbereit zeigten sich auch Beschäftigte der Wülfrather Stadtverwaltung. Mehr als 50 Mitarbeiter aus allen Abteilungen haben sich beteiligt, zog Stadtsprecherin Franca Calvano eine Bilanz. Schulhausmeister sowie Mitarbeiter des Jugendamtes und des Bauhofes beteiligten sich unter anderem an dem Arbeitskampf. In den beiden städtischen Kitas Wilhelmstraße und Ellenbeek ist jedoch nicht gestreikt worden, auch im Hallenbad nicht.

Der Streik dürfte Pendler am heutigen Mittwoch erneut auf eine Geduldsprobe stellen. Die Gewerkschaften hatten angekündigt, alle U-Bahn-, Straßenbahn- und die meisten Buslinien zu bestreiken. Der Streik beginnt um 3 Uhr und soll 24 Stunden dauern. Aktuelle Informationen gibt es unter www.rheinbahn.de/streik, facebook.com/rheinbahn und rp-online.de - sowie unter der "Schlauen Nummer" 01806 50 40 30 (20 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz, 60 Cent pro Anruf aus den Mobilfunknetzen).

(RP)
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