Erkrath Verkehr in Alt-Erkrath wächst

Düsseldorf · Durch die neue Düsseldorfer Verbindungsstraße L404n wird der Verkehr in Erkrath um bis zu elf Prozent zunehmen. Kritisch wird es morgens am Hubbelrather Weg. Politiker möchten vorerst Tempo 30 und später Flüsterasphalt

Die Düsseldorfer Nachbarn versuchen schon seit Jahren, eine neue Verbindungsstraße aus den östlichen Außenbezirken in die Innenstadt zu verwirklichen. Die durchaus auch in der Landeshauptstadt politisch umstrittene so genannte L404n soll in Teilen vierspurig ausgebaut werden. Von der Gerresheimer Brücke über den Bahnhof kommend verläuft die Trasse entlang des ehemaligen Glashüttengeländes bis nach Flingern auf die Höhe der B8. Doch was den Nachbarn lieb ist, könnte die Alt-Erkrather teuer zu stehen kommen. Erkrather Bürger und Politiker befürchten, aufgrund der L404n zu einer Art "Durchgangsbahnhof" für Autofahrer zu werden, die sich einen schnelleren Weg von Mettmann nach Düsseldorf suchen werden.

Lange Wartezeiten an Ampeln

Das Ingenieurbüro Runge+Küchler hat nun ausgerechnet, dass der Verkehr in Alt-Erkrath an der Düsseldorfer- und Neanderstraße voraussichtlich um bis zu elf Prozent steigen wird. Konkret wird für die Neanderstraße ein Plus von 1600 Autos am Tag erwartet. Für die Düsseldorfer Straße ab Höhe Hubbelrather Weg sind es sogar 2200 mehr Autos am Tag. Ursache: Durch die neue Verbindung nach Düsseldorf wird es für Autofahrer nicht mehr so attraktiv sein, von Mettmann aus über die B7 bis nach Düsseldorf zu fahren. Die Verkehrsplaner rechnen damit, dass etwa 1000 Autos täglich die B7 vorzeitig am Hubbelrather Weg verlassen und über die Alt-Erkrather Düsseldorfer Straße/Morper Allee in die Landeshauptstadt fahren. "Damit wird am Hubbelrather Weg künftig vor allem in den Morgenstunden ein Engpass zu erwarten sein", sagte Dipl.-Ing. Hans-Rainer Runge. Wartezeiten an den Ampeln von sechs Minuten seien für Autofahrer möglich. Ursache seien starker Einpendlerverkehr nach Düsseldorf aus den Erkrather Wohngebieten.

Neuer Kreisverkehr Gerberstraße

Der Verkehrsfluss zwischen der Neanderstraße in Höhe Gerberstraße und der Kreuzung Hubbelrather Weg werde stockend sein, so Runge. Die Ampeln an der Kreuzung Hubbelrather Weg seien aber bereits optimiert. Ein Kreisverkehr komme an dieser Stelle nicht in Frage, da mindestens ein Durchmesser von 35 Metern benötigt werde. So viel Platz sei aber nicht vorhanden. Genug Platz für einen Kreisverkehr sei aber an der Neander-/Ecke/Gerberstraße. Runge schlug der Stadt Erkrath vor, dort einen Kreisverkehr zu bauen, um die Verkehrsströme zu entlasten.

Entlasten wollen auch die Politiker die Erkrather Bürger. Doch wie? Da von Bundes- und Landesstraßen die Rede ist, hat die Stadt nicht viel Einfluss, erfuhren die Anwohner, die sich die Sitzung ansahen. Dennoch möchten die Politiker versuchen, zumindest so genannten lärmoptimierten Asphalt auf der Neanderstraße verlegen zu lassen. Denn mit mehr Autos kommt auch wenn auch nur geringfügig mehr Lärm auf Anwohner zu. Darüber hinaus möchte eine Mehrheit, dass bis neuer und leiserer Asphalt verlegt wird, vorerst Tempo 30 an der Neanderstraße gilt.

(RP)
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