Kreis Mettmann Wählen - was Sie wissen müssen

Kreis Mettmann · 23 Parteien stellen sich der Bundestagswahl, hinzu kommen sechs Direktkandidaten aus dem Wahlkreis 104 (Hilden, Haan, Langenfeld, Monheim, Mettmann, Erkrath). Wieder um den Einzug in den Bundestag kämpft die Vizepräsidentin Michaela Noll (CDU). Aber auch Jens Nicklaus (SPD) will ins Parlament einziehen.

 Am Sonntag stellen sich 23 Parteien und sechs Direktkandidaten der Bundestagswahl. (Archivbild)

Am Sonntag stellen sich 23 Parteien und sechs Direktkandidaten der Bundestagswahl. (Archivbild)

Foto: dpa, bwu pzi fp

Im Nordkreis (Wülfrath, Velbert, Ratingen Heiligenhaus, Teile von Mettmann) treten zwei Kandidaten an, die alte Hasen im Bundestag sind: Peter Beyer (CDU) möchte ebenso wieder einziehen wie Kerstin Griese (SPD).

Wählen gehen Landeswahlleiter Wolfgang Schellen hat sich mit einem eindringlichen Appell an die Öffentlichkeit gewendet: "Jede Demokratie lebt von der aktiven Beteiligung ihrer Bürger", erklärte Schellen. "Nehmen Sie Ihr demokratisches Mitwirkungsrecht wahr. Nur wer zur Wahl geht, bestimmt mit, wer in den kommenden vier Jahren im Bund regiert. Deshalb sollte niemand diese wichtige Entscheidung allein den anderen überlassen." In Mettmann, Erkrath und Wülfrath haben alle Wahllokale von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

Vorbereitungen In dieser Woche sind im Mettmanner Rathaus mehrere Schulungen für die ehrenamtlichen Wahlhelfer veranstaltet worden. In den jeweils knapp zweistündigen Schulungen wurden Wahlhelfern die Abläufe im Wahlbüro sowie die Wahlhandlung erläutert, ebenso wie die richtige Vorgehensweise bei der öffentlichen Auszählung der Stimmen. "Es gibt wichtige Regeln und Formalien, die im Wahlbüro unbedingt einzuhalten sind", erklärte Kirsten Kaufung vom Wahlamt der Stadt Mettmann, die die Schulung zusammen mit Petra Rademacher, Sachgebietsleiterin Bürgerbüro, sowie Reiner Surmann, Leiter der Abteilung Recht und Ordnung, veranstaltete. "Hierzu zählen beispielsweise der Schutz der geheimen Wahl sowie das strikte Fotoverbot in der Wahlkabine", erklärte Kaufung. Am Sonntag werden allein in Mettmann mehr als 250 Wahlhelfer im Einsatz sein, um einen reibungslosen Ablauf der Bundestagswahl in zu gewährleisten.

Ergebnisse Nachdem die Wahlvorstände in den Wahllokalen ihre Arbeit getan haben, werden in den Rathäusern die Ergebnisse aus den städtischen Wahlbezirken ermittelt und an das Kreishaus in Mettmann gemeldet. Dort stellt Kreisdirektor Martin M. Richter als Kreiswahlleiter die Ergebnisse in den beiden Bundestagswahlkreisen 104 (Mettmann I) und 105 (Mettmann II) im Kreis Mettmann fest.

Den schnellsten und aktuellsten Überblick über die Ergebnisse der Landtagswahl liefert das Internet. Etwa gegen 19.30 Uhr wird im Kreishaus mit dem Eingang der ersten Ergebnisse aus den kreisangehörigen Städten gerechnet. Die eingehenden Meldungen werden dann in Minutenschnelle erfasst und sind sofort in Zahlen und Grafiken auf der Homepage des Kreises (www.kreis-mettmann.de ) abrufbar.

Die Erststimme Der Name "Erststimme" kann eine Priorität vortäuschen, die sie tatsächlich nicht hat. In anderen Bundesländern heißt sie deshalb auch "Personenstimme". Die Parteien haben zuvor intern festgelegt, wer ihr "Direktkandidat" wird. Der Kandidat mit den meisten Erststimmen in seinem Wahlkreis erhält ein sogenanntes "Direktmandat" und wird Abgeordneter, alle anderen Kandidaten gehen leer aus. Prominentes Beispiel war 2013 Michaela Noll (CDU), die den Wahlkreis direkt gewann - und Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hinter sich ließ. Eigentlich braucht Noll die Erststimme aber gar nicht: Sie steht auf Listenplatz 5 und ist damit sicher wieder im nächsten Bundestag. Ähnlich ist es im Nordkreis mit Kerstin Griese, die ebenfalls einen sicheren Listenplatz hat.

Die Zweitstimme hingegen ist die "Parteienstimme". Wer also möchte, dass etwa die Grünen gestärkt werden, muss nicht den grünen Direktkandidaten wählen, sondern sein Kreuz bei der Zweitstimme den Grünen geben. Mit der Zweitstimme werden nur Parteilisten gewählt, die Reihung der Kandidaten steht fest. Das heißt: Je mehr Stimmen eine Partei auf sich vereinigen kann, desto weiter "zieht" die Liste. Die Spitzenkandidaten stehen auf Platz 1 - also Hermann Gröhe für die CDU, Martin Schulz für die SPD und so weiter. Erst- und Zweitstimme sind voneinander unabhängig.

In Mettmann haben 6768 von 29.015 Wahlberechtigten Briefwahl beantragt. Das sind 23,3 Prozent aller Wähler.

(RP)
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