Kreis Mettmann Waldbrand: Feuerwehr probt Ernstfall

Kreis Mettmann · Rund 200 Einsatzkräfte aus dem gesamten Kreis Mettmann eilen zur großen Übung nach Lintorf.

 Alles klar, die Wasserversorgung steht! Jetzt können die Trupps den vermeintlichen Waldbrand bekämpfen.

Alles klar, die Wasserversorgung steht! Jetzt können die Trupps den vermeintlichen Waldbrand bekämpfen.

Foto: Achim Blazy

Das Feuer ist beängstigend nah an den Wohnhäusern im Lintorfer Wald. Uwe Höhne, an diesem Tag Zugführer des Lintorfer Löschzugs und mit dem ersten Fahrzeug vor Ort, muss schnell entscheiden. "Wir bauen hier eine Riegelstellung auf, um die Häuser zu schützen", gibt er die erste Anweisung an seinen Gruppenführer Thorsten Quast. Und nun wird eine komplexe Maschinerie in Gang gesetzt. Am Ende werden bis zu zwei Kilometer lange Schlauchleitungen durch die Wälder verlegt sein.

 Bis zu zwei Kilometer lange Schlauchleitungen mussten durch das Waldgebiet verlegt werden.

Bis zu zwei Kilometer lange Schlauchleitungen mussten durch das Waldgebiet verlegt werden.

Foto: Blazy, Achim (abz)

"Alarmübung" nennt sich das in der Feuerwehrsprache - und dies sei eine echte Premiere, betont Kreisbrandmeister Torsten Schams: "Eine so großangelegte Waldbrandübung hat es meines Wissens im Kreis noch nicht gegeben."

Um kurz nach 9 Uhr vibrierten die Funkmeldeempfänger der Freiwilligen: "Waldbrand, An den Hanten", meldete die Leitstelle. Das Szenario: Ein Jogger hat im Bereich des Hülsenberges einen ausgedehnten Waldbrand entdeckt. Neben den Lintorfern kommen die Berufsfeuerwehr sowie die Löschzüge Mitte, Hösel und Breitscheid zum Einsatz. Doch das reicht nicht, zu groß ist das Feuer. "Und so werden Kräfte aus fast dem ganzen Kreis zur Hilfe geholt", informiert Feuerwehrsprecher Jan Neumann.

Während die anfahren, haben die ersten Kräfte ganz andere Probleme. Hunderte Liter Wasser pro Minute werden tief im Wald benötigt. Schlauch um Schlauch wird ausgerollt, damit von den Hydranten an der Krummenweger Straße aus das Löschmittel den Weg zum Feuer hoch gepumpt werden kann. "Gerade das soll mit einer solchen Übung unter Realbedingungen geübt werden", weiß Neumann. Denn das Problem liegt auf der Hand: Bei einem normalen Wohnungsbrand ist Wasser in ausreichendem Maße schnell greifbar, bei einem Feuer mitten im Wald können es schon einmal ein paar Kilometer bis zur nächsten Entnahmestelle sein. Und so müssen erst einmal die riesigen Tanks der Löschfahrzeuge ausreichen - das tun sie aber nur für einige Minuten. Deshalb funkt Höhne an die Kollegen, die die Wasserversorgung aufbauen: "Wie lange dauert das noch? Wir brauchen dringend Wasser." Eine knappe Minute später kommt die erlösende Antwort: "Alles klar, Wasserversorgung steht." Jetzt können die Trupps am imaginären Feuer richtig arbeiten.

Am Ende werden es vier Einsatzabschnitte sein, an denen alle Kräfte das Vorgehen üben. Koordiniert werden sie von Einsatzleiter Thomas Tremmel, der in einem großen Container mit seinem Stab sitzt. Hier laufen alle Nachrichten ein, hier werden Entscheidungen getroffen. "Vieles ist gut gelaufen, es gibt aber auch Verbesserungsbedarf. Deshalb machen wir so etwas, um im Ernstfall vorbereitet zu sein", bilanziert Kreisbrandmeister Schams.

(RP)
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