Kreis Mettmann Warum Darmspiegelungen zur Vorsorge wichtig sind

Kreis Mettmann · Eine Koloskopie, eine Darmspiegelung, ist keine Gefühlsangelegenheit: Einmal fühlt man bei entsprechender, medikamentöser Vorbereitung nichts von der Untersuchung. Und die Entscheidung zu diesem Eingriff sollte wirklich vom Verstand geleitet sein. Denn angesichts der Todesrate, die es beim Darmkrebs gibt, müssten die von Ärzten vorgeschlagenen Patienten-Gruppen "leidenschaftslos" die Untersuchung machen lassen. Sie schmerzen nicht, sind relativ schnell überstanden und eindeutig im Ergebnis. Unangenehm, weil unbequem, ist meist die Prozedur der Darmreinigung.

Beschwerden, die schon mit dem Hausarzt besprochen werden können, oder ein Lebensalter über 50 Jahre rechtfertigen eine Überweisung zu einem niedergelassenen Facharzt oder in das Ratinger St. Marien Krankenhaus zur Untersuchung. Dort gibt es erst einmal ein Vorgespräch mit Anamnese.

Dazu Markus Freistühler, internistischer Chefarzt: "Vor einer Darmspiegelung ist ein ärztliches Gespräch verpflichtend, damit die Patienten über alle Aspekte der Untersuchung unterrichtet werden können, auch über mögliche Komplikationen. Außerdem kommt die medizinische Vorgeschichte eines Patienten zur Sprache, kann er Bedenken und Ängste loswerden und sich über die Vorbereitung der Darmspiegelung persönlich informieren und auch darüber, was bei einem pathologischen Befund gemacht wird." Ab einer Woche vor einer Untersuchung sollte die Kost möglichst ballaststofffrei sein, keine Faserstoffe, Körnchen (zum Beispiel Sesam-, Kiwi- oder Tomatenkerne) enthalten.

Eine solche Ernährung vermindert Ballaststoffe, die der Dickdarmwand anhaften, erleichtert die Darmspülung und ermöglicht dem Arzt den freien Blick auf den Darm. Vor der Untersuchung muss der Dickdarm entleert werden, damit sie nicht durch Stuhlreste behindert wird. Dafür wird am Vortag oder - je nach dem Untersuchungstermin - gelegentlich auch einige Stunden vor der Untersuchung ein starkes Abführmittel verabreicht. Reichliche Trinkmengen gehören dazu.

Zur Darmspiegelung empfehlen Ärzte grundsätzlich eine Beruhigungsspritze. Die körperlichen Blößen werden bei der Untersuchung angemessen bedeckt, und bequem liegt man auch noch - auf der Seite. Bis zur Spritze kümmern sich Arzt und Krankenschwester mit aufmunternden Gesprächen um den Patienten, bis der für höchstens 30 Minuten sanft entschlummert. Nach der Untersuchung kann er im Überwachungsraum ausschlafen und, wie im St. Marien Krankenhaus, einen Kaffee und einen Keks zu sich nehmen.

Nach einer bis anderthalb Stunden (ab Untersuchungsbeginn) kann der Patient abgeholt werden oder mit dem Taxi nach Hause fahren. Er darf keinesfalls selbst fahren, nicht bis zum nächsten Morgen. Wenn er das Krankenhaus verlässt, hat er das Ergebnis der Untersuchung bereits schriftlich in der Hand - also ist die Erleichterung schon möglich. Wenn bei der Untersuchung Polypen entdeckt werden, sind die meist während der Spiegelung entfernt worden.

(RP)
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