Mettmann Weg frei für Restaurant auf dem Jubi

Mettmann · Der Rat der Stadt Mettmann hat mehrheitlich entschieden, dass der Pavillon, in dem früher das Café Kaiser beheimatet war, weiterhin in den Händen des Mettmanner Bauvereins bleibt. Der Erbaurechtsvertrag ist bis 2042 verlängeret worden. "Damit besteht Klarheit für den MBV", sagte gestern Bürgermeister Thomas Dinkelmann.

 Die Stadt verzichtet auf einen Kauf der Ellipse. Jetzt kann der Bauverein das Gebäude weiter verpachten. Vorgesehen ist ein Restaurant, das auch in den Abendstunden und am Wochenende geöffnet ist.

Die Stadt verzichtet auf einen Kauf der Ellipse. Jetzt kann der Bauverein das Gebäude weiter verpachten. Vorgesehen ist ein Restaurant, das auch in den Abendstunden und am Wochenende geöffnet ist.

Foto: Christoph Zacharias

"Wir werden mit dem Interessenten jetzt zügig verhandeln, damit er loslegen kann", sagte gestern Volker Bauer, Chef des Mettmanner Bauvereins. Er rechnet damit, dass die neue Gastronomie in vier Monaten auf dem Jubi eröffnet. Denn es müssen noch zahlreiche Umbauarbeiten (Lüftung, Kühlung, Fettabscheider, Küche etc) vorgenommen werden. Binali Erdogan, Geschäftsmann aus Mettmann, ist der potenzielle neue Pächter der Ellipse. Er hat jahrelang den Kiosk am Jubi betrieben und ist derzeit für den Kiosk im Naturbad zuständig.

Zwischenzeitlich ist der Bauverein dem potenziellen Nachmieter entgegengekommen. "Wir sprechen von einer sechsstelligen Summe. Bauverein und neuer Mieter werden sich die Kosten teilen", sagte MBV-Vorstand Volker Bauer.

Die Sache hatte sich verzögert. Hintergrund: Zwischen der Stadt Mettmann und dem Mettmanner Bauverein wurde am 1. Oktober 2002 ein Erbaurechtsvertrag über die Nutzung einer Fläche und für den Neubau eines Gebäudes, der heutigen Ellipse, auf dem Jubiläumsplatz geschlossen. Im Vertrag wurde eine Laufzeit des Erbbaurechtes über 30 Jahre (26.8.2033), beginnend mit dem Eintrag in das Erbbaugrundbuch (am 26.8.2003) vereinbart. Der MBV wollte angesichts der hohen Investitionskosten auf Nummer sicher gehen und hatte die Stadt deshalb gebeten, den Verzicht auf die Rückübertragung zu erklären. Grund der damaligen Vereinbarung dieser relativ kurzen Laufzeit war, dass sich die Stadt mögliche planerische Entwicklungen auf dem Jubi nicht verbauen wollte. Somit konnte die Stadt mit Wirkung zum 27.8.2019 (Mitteilungsfrist bis zum 26.8.2018) die Rückübertragung des Erbaurechtes verlangen, wenn sie aus Gründen der Stadtentwicklung vor Vertragsablauf über das Erbaurecht verfügen will oder muss. Die Stadt hatte überlegt, ob sie von der Rückübertragungsmöglichkeit Gebrauch machen soll, um sich städteplanerische Optionen offen zu halten. Die städtische Fachbereichsleiterin Ute Piegeler hatte bereits Interesse an der Ellipse angemeldet. Sie könnte sich dort ein Familienzentrum mit einem Elterncafé vorstellen. "Das Jugendamt mit seinen Fachstellen würde näher ins Zentrum rücken und damit besser erreichbar sein", sagt sie. Kritiker hingegen betonten, dass unbedingt eine Gastronomie in die Ellipse einziehen müsste, damit der Jubi auch abends und an Wochenenden belebt wäre.

Bürgermeister Thomas Dinkelmann brachte einen neuen Standort für die historische Straßenbahn ins Gespräch. Da noch nicht klar sei, ob die Umgestaltung der Bismarckstraße überhaupt und wenn, in welchem Jahr gefördert werde, könne man nach einer möglichen Absage der Bezirksregierung die Straßenbahn an der Rückseite der Ellipse aufstellen. Auf der Flintropstraße fällt eine Fahrspur weg, also bestehe mehr Platz für die historische Straßenbahn. Doch dieser Vorschlag müsse erst einmal mit der Politik diskutiert werden.

(RP)
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