An(ge-)dacht Lutz Martini Weg sein und ankommen

Mettmann · Die erste Hitzewelle ist über uns hinweg gezogen. Draußen sein, Eis essen und sich im Wasser abkühlen, das gab schon einen Vorgeschmack auf eine sommerliche Urlaubszeit. Viele freuen sich auf noch mehr Sommer, vielleicht auch fern der Heimat in den Bergen oder am Meer.

Dieses "Ich - bin- dann - mal - weg - Gefühl" ist schön, wenn man dem Alltag und der Pflicht entkommt und die Füße und die Seele baumeln lassen kann. Dabei geht es aber nicht nur um das Wegkommen. Ebenso wichtig ist das Ankommen. Wenn die Kinder auf dem Rücksitz beim Heumarer Dreieck das erste Mal fragen: "Sind wir gleich da?" , dann ist klar, wie wichtig das Ankommen ist. Was wir beim Urlaub erleben, das ereignet sich auch im übrigen Leben immer wieder. Weil das Leben Bewegung ist, sind Weggehen und Ankommen, Loslassen und Festmachen, Freiheit und Sicherheit Elemente unseres Daseins. Wenn wir uns auf den Weg machen, wenn wir etwas Loslassen oder uns Freiheit erkämpfen, dann bringen wir dazu manchmal erhebliche Energie auf. Wenn wir ankommen, wenn wir uns an etwas festmachen und Sicherheit spüren, dann empfinden wir Entspannung, Frieden. In jedem Gottesdienst grüßt der Pfarrer die Gemeinde mit "Friede sei mit euch!" Dass Gott uns seinen Frieden gibt, ist Teil unseres Glaubens und unserer Hoffnung. Gott hat sich den Menschen im Alten Testament zum ersten Mal vorgestellt mit seinem Namen JAHWE. "Ich bin, der ich bin" "Ich bin der, der für Euch da ist", sind sprachliche Annäherungen, keine Übersetzungen. Dass Gott sicher der ist, bei dem wir ankommen dürfen, bei dem wir zu uns selbst kommen und schließlich zu unserem Lebensziel, das hat uns Jesus mit anschaulichen Geschichten im Neuen Testament erzählt. Vielleicht ist es nicht die schlechteste Idee, bei der Urlaubslektüre auch die Bibel einzustecken. Könnte beim Ankommen helfen.

PFARRER LUTZ MARTINI EV. GEMEINDE HOCHDAHL

(RP)
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