Erkrath Weniger Lärm, keine Pipeline

Düsseldorf · Die Landtagskandidaten sprechen sich auf einer Diskussion des Bürgervereins Hochdahl für Flüsterasphalt auf der Autobahn 3 aus. In zwei Wochen soll eine Entscheidung über die Art des Fahrbahnbelags gefällt werden.

Autobahnlärm und CO-Pipeline, zwei Themen, die den Erkrathern ganz besonders auf den Nägeln brennen. So konnte der Bürgerverein Hochdahl bei der Podiumsdiskussion, bei der die Landtags-Kandidaten Farbe bekennen sollten, eine ausgezeichnete Resonanz verzeichnen. Weit über 100 Besucher waren gekommen, manch einem von dürfte die Diskussion eine kleine Hilfe bei der Wahlentscheidung am 9. Mai geben, meinte Bürgervereinsvorsitzender Friedrich Faber zum Schluss.

Alle Kandidaten sprachen sich für den bestmöglichen lärmmindernden Belag bei der Sanierung der A3 aus, und in Sachen CO-Pipeline waren sich ebenfalls fast alle einig: Für Harald Giebels (CDU), Matthias Engel (SPD), Nils Lessing (Grüne) und Bettina Berens (unabhängige Kandidatin) darf die Leitung niemals in Betrieb gehen, lediglich Hartmuth Kitzrow (FDP) räumte ein, dass er die von Bayer immer wieder ins Spiel gebrachten Argumente der Arbeitsplatzsicherung für wichtiger halte als die Einwände der Röhrengegner. Aber er steht ja in Erkrath gar nicht zur Wahl, er war für den verhinderten Dirk Wedel eingesprungen. Schade, dass dessen Einstellung zur CO-Pipeline nicht zur Sprache kam.

Mehr Sicherheit auf der Autobahn

Thema Autobahnlärm: Unbestritten ist, dass derzeit von der A 3 eine große Lärmbelastung auf die Erkrather Bürger herüberschallt. Der sechsspurige Ausbau der Autobahn in den 80er Jahren wurde in Betonbauweise erstellt, die erhebliche Abrollgeräusche verursacht, berichtete Ralf Peter Brinkmann von der Initiative "Echt laut in Erkrath". Außerdem befahren die Strecke heute mit mehr als 130 000 Autos doppelt so viele Fahrzeuge wie damals prognostiziert wurde. Die Initiative und alle Erkrather Ratsparteien fordern nun bei der anstehenden Sanierung offenporigen Asphalt, der die größtmögliche Lärmminderung verspricht.

Als Schildbürgerstreich bezeichnete es Nils Lessing, dass der jetzt in Angriff genommene Ausbau eines Beschleunigungsstreifens am Hildener Kreuz möglicherweise mit einer anderen Fahrbahndecke versehen und dann später bei der Gesamtsanierung der Fahrbahn eventuell wieder abgefräst werden muss. Giebels wies darauf hin, dass Land und Bund in dieser Frage gemeinsam entscheiden. Er habe die Information, dass bereits in etwa zwei bis drei Wochen konkret die Art des Belages festgelegt werden soll. Bettina Berens verwies auf neue EU-Richtlinien, nach denen mehr für den Lärmschutz getan werden muss.

Aus dem Publikum kam der Hinweis, dass offenporiger Asphalt nicht nur den Lärm auf der Autobahn mindert, sondern auch erheblich zur Sicherheit beiträgt. Seine Erfahrung vom Kölner Ring, wo dieser Belag liegt, ist, dass bei starkem Regen dort kaum noch Wasserfahnen während der Fahrt aufsteigen, weil dieser Belag das Wasser besser ableitet.

(RP)
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