Mettmann Wirklich ein Denkmal?

Mettmann · Im Bauausschuss stand die Zukunft der Mettmanner Stadthalle im Mittelpunkt der Sitzung.

Mettmann: Wirklich ein Denkmal?
Foto: Janicki Dietrich

Die Untere Denkmalbehörde, angesiedelt in der Mettmanner Stadtverwaltung, prüft jetzt, ob das Gutachten des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege in Pulheim in Sachen Neandertalhalle fehlerhaft ist oder nicht. Wie berichtet, hatte die Stadt das Landesamt im Februar gebeten zu prüfen, ob die Neandertalhalle denkmalwürdig sei oder nicht. Ja, ist sie, hatte das Landesamt für Denkmalpflege im Juli beschieden.

Hintergrund der städtischen Anfrage: Die Stadt hatte bereits im vergangenen Jahr den Auftrag vom Rat bekommen, verschiedene Szenarien bezüglich der Stadthalle zu prüfen. 1. Weiterbetrieb im sanierten Zustand, 2. Abbruch und Neubau eines Kulturzentrums, 3. Ersatzloser Abriss, 4. Investorenlösung mit Verkauf und Abriss der Stadthalle und des Mehrgenerationenhauses und Neuerrichtung einer kleineren Stadthalle.

Um auf der sicheren Seite in Sachen Abriss zu sein, wollte die Stadt vom Landesamt wissen, ob man die Halle abreißen dürfe oder nicht. Im Bauausschuss erklärte jetzt Fachbereichsleiter Kurt-Werner Geschorec, die Stadt werde die Halle nicht - so wie die Weisung aus Pulheim es verlangt - in die Denkmalliste eintragen, sondern das Gutachten überprüfen. "Wir werden die städtebauliche und die architektonische Denkmalschutzwürdigkeit unter die Lupe nehmen." Sollte die Stadt den Rechtsstreit verlieren, dann muss der Bauminister entscheiden. Berthold Becker (SPD) wies darauf hin, dass man auch die funktionalen Mängel in der Stadthalle (zum Beispiel nicht mit einem Gabelstapler zu erreichen) ins Kalkül zieht. "Bis wir das Gutachten aus Pulheim geprüft haben und zu einer Bewertung kommen, wird noch Zeit ins Land gehen. Notfalls müssen wir uns vom Landesdenkmalamt mahnen lassen", so Geschorec. Die Schlussrechnung von Eurovia für die Seibelspange liegt vor: Die Bausumme stieg von 5,3 auf 8,4 Millionen Euro. Der finanzielle Schaden, der unter anderen durch das beauftragte Ingenieurbüro entstanden sei, werde mit der Geschäftsführung des Büros erörtert werden. Die Stadt hofft auf eine außergerichtliche Einigung.

Der Umbau der Freiheitstraße hat sich durch die archäologischen Grabungen um einen Monat verlängert. Die beiden Poller gehen Ende des Monats in Betrieb. Im November werden die restlichen Bäume gepflanzt und im Frühjahr die Kanäle in geschlossener Bauweise (unter dem Pflaster) saniert. Die Mühlenstraße kommt im nächsten Jahr dran, in den kommenden Wochen wird die Mühlenstraße verkehrssicher gemacht, also in Teilen asphaltiert.

Für den Umbau der Orthsgasse gibt's noch einen Zuschussbescheid. Frühestens nach dem Blotschenmarkt könnte mit der Sanierung begonnen werden. In den Herbstferien wird die Kurve am Kolben neu asphaltiert. Problem mangelende Griffigkeit. Während der Bauarbeiten wird die Straße halbseitig gesperrt. Erst im nächsten Jahr wird der Abschnitt Düsselring/Eidamshauser Straße saniert. Es habe sich keine Firma auf die Ausschreibung gemeldet. Die Sanierung des Düsselrings insgesamt muss noch vorbereitet werden.

Die geplante Flüchtlings-Unterkunft am Sportzentrum in Metzkausen wird treuer als geplant. 900.000 Euro waren von der Stadt veranschlagt; die Angebote liegen zwischen 1,1 und 2,4 Millionen Euro. Hinzu kommen städtische Arbeiten von 250.000 Euro (Versorgungsleitungen, Baugrund vorbereiten, Außenanlagen).

(RP)
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