Mettmann Wocheneinkauf kommt per Anruf

Mettmann · Das Berger Sozialwerk und die Rewe-Filialen von Frank Runkel bieten Senioren und Kranken einen Bringservice.

 Stefan Slibar vom Berger Sozialwerk e.V. (l.) und Inhaber Frank Runkel stellen das Angebot vor.

Stefan Slibar vom Berger Sozialwerk e.V. (l.) und Inhaber Frank Runkel stellen das Angebot vor.

Foto: DJ

Gestartet sind sie in der vergangenen Woche - mit zwei Kunden: "Der neue Service muss sich ja erst herumsprechen", sagt Inhaber Frank Runkel. Trotzdem ist er von der Idee überzeugt. Gemeinsam mit dem Berger Sozialwerk e.V. soll vor allem den älteren Mettmannern ein wichtiger Baustein dafür geliefert werden, dass sie so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben können.

Die beiden von Runkel geleiteten REWE-Filialen bieten ab sofort einen Bringservice für Gemüse, Obst und Lebensmittel an. Für eine Pauschale von sechs Euro wird stadtweit ausgeliefert. Das Berger Sozialwerk stellt die ehrenamtlich arbeitenden Fahrer und Fahrzeuge und subventioniert die Lieferpauschale.

Jeweils dienstags zwischen 10 und 13 Uhr nimmt eine Sekretärin bei REWE die Bestellungen entgegen. Die Telefonnummer lautet: 02104/9208208. Unter dieser Nummer können die Einkaufszettel auch gefaxt werden - vorausgesetzt die Absender sind klar und eindeutig zu erkennen. Mehr als 48.000 Artikel aus dem Rewe Sortiment stehen zur Verfügung. Mittwochs bringen Fahrer des Berger Sozialwerks die Bestellungen zu den Kunden. Im Grunde gab es diesen Service auch bisher in den REWE-Märkten. "Doch da wir keine eigenen Auslieferungsfahrzeuge besitzen, mussten die Tüten dann von Taxen zu ihren Bestellern gefahren werden.

Das ergab - ja nach Standort in Mettmann - einen Aufschlag durch die Taxikosten. Die entfallen nun zugunsten eines Festbetrags. "Der Berger Einkaufsservice bietet allen Mettmanner Senioren, hilfsbedürftigen, kranken und behinderten Menschen eine Möglichkeit, sich mit Lebensmitteln zu versorgen und richtet sich an alle, die kurzfristig oder dauerhaft nicht in der Lage sind, ihre wöchentlichen Einkäufe selber zu erledigen", sagt der Geschäftsführer des Berger-Sozialwerks, Stefan Slibar. Auf die Lücke in der Mettmanner Seniorenversorgung war Slibar vor einigen Monaten aufmerksam geworden. Da machten in den lokalen Medien Berichte die Runde, dass der Edeka-Supermarkt von Ingeborg und Winfried Kohlmann in Metzkausen zum 30. Juni schließen wird. Der 400 Quadratmeter große Laden sicherte nicht nur die Vor-Ort-Versorgung in Metzkausen, sondern Kohlmanns boten ebenfalls einen Bring-Service an. Auch bei ihnen lag die Zahl der Besteller im Schnitt unter 20 - ein Kostendeckungsbeitrag konnte wohl nicht erwirtschaftet werden. Es war das Verantwortungsgefühl für Kunden, das die Kohlmanns nicht aufstecken ließ. Nun aber hat die Edeka-Zentrale die Entscheidung gefasst, den kleinen, 400 Quadratmeter großen Laden zu schließen. Für die Metzkausener hätte das weitere Wege bedeutet. Für sie kommt das Angebot gerade recht.

(RP)
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