Erkrath Wohnen mit Bildern

Düsseldorf · Katy Schnee verwandelt den Hochdahler Lokschuppen in kleine Räume und schmückt sie mit ihren Kunstwerken.Diese besondere Art des Schneegestöbers macht großen Eindruck auf die Besucher.

Schneegestöber, das ist ein Wetter, das man so schnell nicht vergisst, wenn man einmal unverhofft hineingeraten ist. Es ist in der Regel lausig kalt, das Haar trieft, wenn der Schnee schmilzt und die Klamotten sind klamm, wenn man endlich in gut geheizten Räumen Unterschlupf gefunden hat. Das Schneegestöber, zu dem die Erkrather Künstlerin Katy Schnee jetzt in den Lokschuppen Hochdahl eingeladen hatte, war ein Schneetreiben ganz anderer Art, aber auch das werden die Besucher vermutlich so schnell nicht vergessen. Schließlich hatte sie für die Vorstellung ihrer Werke das Ambiente des Lokschuppens mit einer ganz eigenen Präsentation verquickt. Hatte nämlich ihren Bildern (fast alle ungerahmt) mit der jeweils passenden Dekoration eines kleinen Raumes einen besonderen Rahmen gegeben.

Panter hinter Bambusstämmen

Schon im Vorraum wurde der Besucher von einer Dschungellandschaft empfangen, auch hier bildeten die üppigen Grünpflanzen das passende Umfeld zu den beiden großformatigen Bildern, auf denen ein Panter hinter einem Zaun aus Bambusstämmen hervorlugt. Mit 750 Euro handelte es sich hierbei übrigens um das teuerste Werke der Ausstellung. Ansonsten hielten sich die Preise eher im Rahmen, ab 5 Euro für ein kleines Mitbringsel war man schon dabei, viele interessante Arbeiten waren zwischen 70 und 120 Euro zu haben. Sie halte ihre Preise bewusst niedrig, damit die Werke für jedermann erschwinglich seien, betont Katy Schnee.

Interesse an der Malerei habe sie immer schon gehabt, verriet die Künstlerin den Besuchern, doch erst seit etwa zehn Jahren widmet sie sich intensiv der Acrylmalerei.

Zunächst stattete sie die Praxis ihres Chefs aus – sie ist Arzthelferin in Düsseldorf – später hat sie zur Verschönerung der Flure in den Sahle-Wohnungen in Hochdahl einen umfangreichen Beitrag geleistet, und inzwischen präsentiert sie dort in der ehemaligen Pförtnerloge regelmäßig Wechselausstellungen. Zurück zum Lokschuppen, wo die Vielfalt der Bilder von Katy Schnee deutlich wurde. Mal sind die Motive nur leicht angedeutet, mal ist die Waldlandschaft mit filigranen Strichen bis ins kleinste Detail ausgearbeitet, mal dominieren nur ein paar geometrische Figuren auf der Leinwand. Manches ist in dezenten Farben gehalten, anderes sticht vor lauter grellen Tönen geradezu ins Auge.

„Das Leben ist bunt, hat nur nicht immer meine Lieblingsfarben. Dafür kann ich mich auf der Leinwand austoben“, sagt die Künstlerin. Sie sieht ihre Bilder vor allem als Wanddekoration, die zur Umgebung des Raumes passen müssen. Das hat sie im Lokschuppen eindrucksvoll dargestellt. Sie schaut sich auf Anfrage auch die Wohnung der Interessenten an, die ein Bild von ihr erwerben wollen. Um zu empfehlen, was aus ihrer Sicht am besten passt. Und malt auch auf Bestellung. Manchmal sogar besonders Ausgefallenes: Wie die Toskana-Landschaft, die sie als Triptychon auf drei schmalen Gartenbankbrettern untergebracht hat.

(RP)
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