Mettmann Wuppertaler Kurrende überzeugte

Mettmann · Geradezu unwahrscheinlich erscheint die Tatsache, dass Lukas Baumann die Chorleitung der Wuppertaler Kurrende erst vor drei Wochen angenommen hat, obwohl sein Studium noch gar nicht begonnen hat.

 In der Kirche St.Lambertus gab die Wuppertaler Kurrende ein Gastspiel, das viele Zuhörer verfolgten.

In der Kirche St.Lambertus gab die Wuppertaler Kurrende ein Gastspiel, das viele Zuhörer verfolgten.

Foto: Olaf Staschik

Wegen Erkrankung des Chorleiters Dietrich Modersohn hat der derzeitige Praktikant den Stab übernommen und der Chor schmückte die Messe am Sonntag Morgen in St. Lambertus.

Zum 150 jährigen Jubiläum des Kirchenchores St. Cäcilia hatte Regionalkantor Matthias Röttger diesen Elitechor aus der Nachbarstadt eingeladen, die Messfeier zu gestalten und im Anschluss begeisterten die ca. 40 Sänger die Gottesdienstbesucher mit weiteren musikalischen Leckerbissen.

Waren die Kompositionen von Brahms, Herley auch Gabrieli schon voller kniffeliger Harmonien, beeindruckte dieser Knabenchor mit dem Veni creator Spiritus von Sven- David Sandström, einem schwedischen Zeitgenossen, vollends. Ein Sprechgesang im sich immer mehr anschwellendem Flüsterton wanderte durch die Reihen, steigerte sich in ein kraftvolles forte und die unerwarteten tutti Einsätze in völlig anderen Tonarten erforderten höchste Aufmerksamkeit und geschulte Ohren. Herrlich die jungen Stimmen der Knaben im Sopran und Alt, die durch die tiefen Stimmen der jungen Männer sonore Ergänzung erfuhren. Die Wuppertaler Kurrende ist übrigens der einzige Knabenchor der evangelischen Kirche im Rheinland und landauf/ landab äußerst begehrt.

"Die Himmel rühmen des ewigen Ehre" diesen Ohrwurm von Ludwig van Beethoven sollte man nicht unterschätzen, denn sauberes a-cappella Singen war auch hier angesagt. Aber der Chor ist einfach gut geschult und faszinierte mit glockenreinen Tönen.

Als krönender Abschluss erklang "Herr, nun lässt du deinen Diener fahren" - eine mitreißende Komposition von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Der Chor steigerte sich hier in ein furioses fortissimo und es war schon beeindruckend, wie der junge (noch nicht) Dirigent seine Truppe mitriss und sicher durch die Partitur führte. Sein Dirigat war so überzeugend, dass der Ruf, der der wunderbaren Kurrende aus Wuppertal vorausgeht, wieder einmal seine Bestätigung fand.

(eise)
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