Mettmann Zu viele Leerstände - Poststraße verödet

Mettmann · "Bitte gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen" – dieses Schild im Fenster eines Ladenlokals spricht Bände.

"Bitte gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen" — dieses Schild im Fenster eines Ladenlokals spricht Bände.

Während im Bereich des neuen Einkaufzentrums mit Königshof-Galerie und Kö-Karree die letzten Baumaßnahmen zum Abschluss gebracht werden, sieht die Einkaufssituation in anderen Bereichen der Innenstadt nicht unbedingt einladend aus. Wer über die Poststraße schlendert, früher einmal die Einkaufsstraße in Mettmann, wird mit vielen Leerständen konfrontiert.

Teilweise sind Geschäfte über Monate, einige, wie die frühere Bäckerei und Konditorei Schmitz-Backes, sogar über Jahre verwaist.

Am oberen Ende der Poststraße, dort, wo vor Jahren ein großer Spielwarenladen und ein Lederwarenfachgeschäft ansässig waren, sind die Schaufenster verdeckt. Fast ironisch mutet es an, wenn auf einem Plakat geschrieben steht: "Hier gibt es nichts zu sehen. Bitte gehen Sie weiter!" Fast direkt daneben wird ein Ladenlokal mit 40 Quadratmeter Fläche zur Vermietung angeboten.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite wird im ehemaligen italienischen Lebensmittelladen renoviert. Dort entsteht ein Schönheitssalon. In den Räumen eines bisherigen Immobilienbüros unterhalb des früheren Königshof-Theaters wird zudem ein neues Geschäft eröffnet. Ab dem 1. November will eine Spezialreinigung für Teppiche einziehen. Leer steht weiterhin das Geschäftslokal, in dem früher ein Zeitschriften- und Zigarrenwarenladen war.

Nicht so gravierend wie auf der Poststraße sieht die Situation in der Breitestraße aus. Dort hat vor einiger Zeit der Juwelier Istanbul sein Geschäft auf die andere Straßenseite verlagert. Seine bisherigen Räumlichkeiten sind zumindest teilweise anderweitig verpachtet.

Vor einigen Wochen hat in diesem Bereich das Geschäft Aust mit hochwertigen Textilien eröffnet. Die Wirtschaftsförderung der Stadt Mettmann ist darum bemüht, die Leerstandsituation, die sie im Innenstadtbereich schwerpunktmäßig in der Poststraße sieht, zu entschärfen.

"Wir verweisen dabei insbesondere auf unsere Gewerbeimmobiliendatenbank, mit der wir schon einige Vermittlungserfolge aufweisen können", erklärt Wolfgang Karp, Leiter der Wirtschaftsförderung. Er fügt hinzu, dass es derzeit nicht einfach sei, Interessenten für Ladenlokale in der Innenstadt zu finden.

"Wir stellen fest, dass viele Interessenten, aber auch die Eigentümer der Immobilien, hinsichtlich geplanter Investitionen eine Warteposition einnehmen. Sie beobachten, ob das neue Einkaufszentrum Käuferströme in die Innenstadt lenkt."

(klm)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort