Mönchengladbach 1341 Gladbacher Familien beantragen Betreuungsgeld

Mönchengladbach · Knapp 2000 Plätze gibt es für Kinder unter drei Jahren in Kitas, Lena- und Tagesgruppen. Das entspricht einer Versorgungsquote von 37,5 Prozent.

Was der Staat für Kinder ausgibt
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Foto: dpa, Arno Burgi

Seitdem das Betreuungsgeld für zwei- bis dreijährige Kinder, die zu Hause betreut werden, von 100 auf 150 Euro erhöht wurde, steigt auch die Nachfrage. Insgesamt haben mittlerweile 1341 Mönchengladbacher Familien einen entsprechenden Antrag gestellt. Als die viel umstrittene "Herdprämie" im vergangenen Jahr eingeführt wurde, waren es gerade einmal 30. Anspruch auf ein Betreuungsgeld hätten in der Stadt rund 4000 Eltern. Die Mehrheit zieht jedoch einen Platz in einer Kindertagesstätte vor. Davon gibt es für Kinder unter drei Jahren mittlerweile 1938, inklusive Lena-Gruppen und private Tagespflegegruppen. Der Zahlenabgleich zeigt: Es gibt Familien, die ihr Kleinkind zu Hause betreuen, also einen Anspruch auf staatliche Leistung hätten, aber keinen Antrag stellen.

37,5 Prozent beträgt die Versorgungsquote in der Stadt zurzeit bei den Betreuungsplätzen für unter Dreijährige. Das soll sich im Laufe des Kindergartenjahres noch ändern. 151 neue Plätze sind geplant. Das ergäbe dann eine Versorgungsquote von 40,45 Prozent.

Es gibt zwar Wartelisten - meistens von Eltern, die noch auf einen Platz in ihrer Wunscheinrichtung warten - aber bis jetzt ist bei der Stadt noch kein einziger Fall bekannt, wo Eltern das Recht auf einen Kita-Platz einklagen wollen. Zurzeit ist das Jugendamt dabei, in allen 130 Einrichtungen abzufragen, wo es Engpässe und wo es noch freie Plätze gibt. Mit den 1341 Anträgen auf Betreuungsgeld dürfte die Stadt Mönchengladbach ziemlich weit vorne liegen. In der Nachbarstadt Krefeld sind es nur rund 1050, in Düsseldorf mit mehr als doppelt so vielen Einwohnern sind es 2000. Nach einer Untersuchung der Technischen Universität Dortmund und des Deutschen Jugendinstituts sind es vor allem Migrantenfamilien und Eltern, die aus einem bildungsfernen Milieu stammen, die Betreuungsgeld beantragen. Ob das in der Stadt Mönchengladbach auch so ist, lässt sich nicht verifizieren. Informationen über Bildungsstand oder Migrationshintergrund werden in der Kommune bei den Antragstellern nicht abgefragt.

Bei den Betreuungsplätzen für über Dreijährige sieht die Situation übrigens so aus: Im Stadtgebiet gibt es insgesamt 6184 Plätze. Das entspricht einer Versorgungsquote von 95,8 Prozent. 131 weitere Plätze sind geplant. Dann wird die Versorgungsquote bei 97,9 Prozent liegen.

(RP)
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