Christopher Street Day Rheydt unterm Regenbogen

Mönchengladbach · Am 16. Juli wird der Christopher Street Day zum zweiten Mal auf dem Harmonieplatz gefeiert.

Christopher Street Day 2015 in Mönchengladbach
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Rheydt feiert zum zweiten Mal den CSD

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Foto: Theo Titz

Am Freitag, 15. Juli, wird am Rheydter Marktplatz die Regenbogenfahne gehisst, die Fahne, die für Toleranz steht und unter der sich homosexuelle Menschen in aller Welt sammeln und für ihre Rechte kämpfen. "Wir sind stolz darauf, dass das in Mönchengladbach so problemlos möglich ist", sagt Markus Schnorrenberg, der Vorsitzende des Vereins CSD Mönchengladbach. "In Düsseldorf hat man viele Jahre dafür gebraucht."

In Rheydt findet zum zweiten Mal der Christopher Street Day statt, eine Veranstaltung, mit der in vielen Städten auf der ganzen Welt an die ersten großen Proteste von Schwulen und Lesben 1969 in der Christopher Street in New York erinnert wird. Häufig bunt und kreativ ist der CSD aber dennoch keine Karnevalsveranstaltung, sondern eine politische Demonstration. "Es geht ums Fordern und ums Feiern", erklärt Paul Breuer, Vorsitzender der Karnevalsgesellschaft De leckere Jecke und im CSD-Verein aktiv. "Wir wollen unsere politischen Forderungen nach Gleichstellung Ausdruck verleihen, aber auch sichtbar werden und Flagge zeigen." In Mönchengladbach leben zwischen 15.000 und 20.000 Homosexuelle, rechnet er vor. Aber zum größten Teil seien sie unsichtbar. Das soll sich am Christopher Street Day ändern.

Eine ganze Woche steht in diesem Jahr bereits unter dem Zeichen des Regenbogens. Sie beginnt am Sonntag, 10. Juli, mit den Rheydter Grillmeisterschaften, an denen auch ein CSD-Team teilnehmen wird. Es geht weiter mit einem Themenabend bei der Aidshilfe am Dienstag, einer Podiumsveranstaltung zum Thema Rechtsruck am Mittwoch, besagtem Hissen der Regenbogenflagge und einem ökumenischen Gottesdienst am Freitag. Am Samstag, 16. Juli, schließlich findet die Hauptveranstaltung, der Christopher Street Day selbst, ab 12 Uhr auf dem Harmonieplatz in Rheydt statt. Im vergangenen Jahr saßen Kommunalpolitiker auf dem Podium, in diesem Jahr werden es Landtagsabgeordnete sein. "Auf kommunaler Ebene sind wir auf einem guten Weg", sagt Schnorrenberg. "Seit letztem Jahr gibt es einen Runden Tisch, der sehr konstruktiv arbeitet." Deshalb habe man in diesem Jahr Vertreter aus der Landespolitik eingeladen. Ab 14 Uhr wird dann mit einem bunten Rahmenprogramm weitergemacht und gefeiert. Die Schirmherrschaft für die Veranstaltung hat Sozialdezernentin Dörte Schall übernommen. "Ich freue mich, dass es den CSD gibt. Jeder soll glücklich leben, so wie er ist. Den anderen wird damit nichts weggenommen", erklärt sie ihre Motivation.

Die Resonanz auf den ersten Christopher Street Day im vergangenen Jahr war "unglaublich positiv", meint Markus Schnorrenberg. Unter den rund 2000 Teilnehmern waren Familien mit Kindern ebenso wie ältere Menschen. In diesem Jahr hoffen die Veranstalter auf eine ähnliche Akzeptanz. Zusätzlich möchte man noch eine weitere Gruppe ansprechen: Auch unter den nach Deutschland Geflüchteten sind Menschen, die wegen ihrer sexuellen Orientierung in ihrem Heimatland verfolgt wurden. "Wir werden sensibel herangehen, aber wir möchten auch die Flüchtlinge und unter ihnen auch die Rainbow-Refugees erreichen", erklärt Nadine John-Reuen, zweite Vorsitzende des Vereins.

(RP)
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