Mönchengladbach 23-Jähriger soll zwei Frauen vergewaltigt haben

Mönchengladbach · Wegen sexueller Nötigung und Vergewaltigung in zwei Fällen muss sich seit gestern ein Dachdecker-Lehrling (23) vor der Ersten Strafkammer des Mönchengladbacher Landgerichts verantworten.

Doch der Gladbacher, den Justizwachtmeister aus der Haft in den Gerichtssaal A 227 gebracht haben, ist sich keiner Schuld bewusst. "Das mit den beiden jungen Frauen war alles einvernehmlich", beteuerte der Angeklagte, ohne dabei auch nur die geringste emotionale Regung zu zeigen.

Im vergangenen Jahr habe er eine Ausbildung zum Dachdecker begonnen. Erst auf Befragen gab er zu, zuletzt eine Schule für schwer Erziehbare besucht und mit Abschluss verlassen zu haben. Bereitwillig schilderte er hingegen, wie er im April in einer neuen Disco in der Altstadt eine junge Frau kennengelernt habe: "Ich saß an der Bar, als sie mich ansprach, sie war angetrunken". Er habe ihr einen Cocktail spendiert und mit ihr getanzt. "Dann ging ich nach Hause, die Altstadt hoch. Da zupfte die ,Geschädigte' an meinem Rucksack", so der Gladbacher. "Sie weinte. Ihr Freund verbringe viel Zeit mit seiner Ex. Dann wollte sie mich begleiten", ergänzte der Angeklagte. Im Park hinter der VHS habe sie ihn geküsst und seinen Gürtel geöffnet. Er habe Lust bekommen. Dann sei es zum einvernehmlichen Beischlaf gekommen. Danach habe man sich getrennt. Tage später musste er zur Polizei, die ihm Vergewaltigung vorwarf. Das Gericht hielt dem Angeklagten vor, er sei schließlich verlobt. "Ich habe es ihr gebeichtet. Da gab es Streit. Nun ist alles wieder gut", so der 23-Jährige ungerührt.

Zum zweiten Anklagevorwurf berichtete der Gladbacher, dass er im Mai auf einem Chat-Portal eine Krankenschwestern-Schülerin kennengelernt und sie dann im Schwesternheim besucht habe. Unter einem Vorwand sei es ihm gelungen, noch einmal in ihre Heimwohnung kommen zu dürfen. "Ich fand sie süß. Sie hat mich geküsst", erinnerte sich der Angeklagte. Es sei zu sexuellem Kontakten gekommen. Sie habe geweint. Erneut wurde der Mönchengladbacher als Vergewaltiger beschuldigt. Doch der Angeklagte bestritt auch diesen Vorwurf. "Meiner Verlobten gegenüber habe ich mich wohl falsch verhalten", gab er zu. Dabei gestand er ein, auch sonst einmal im Monat fremdzugehen. Der Prozess wird fortgesetzt.

(RP)
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